Du kennst das bestimmt: Frühmorgens, wenn du deine Tour startest, ist es noch empfindlich kalt – also ziehst du lange Hose und Trikot an. Später jedoch knallt die Sonne vom Himmel. Umziehen ist angesagt!
Statt nun lange UND kurze Klamotten mitzunehmen, gibt es eine Alternative:
Arm- und Beinlinge.
Diese Accessoires lassen sich blitzschnell überstreifen.
Sie ergänzen Trikot und Radlerhose, schützen dich vor Kälte und dienen noch dazu als UV-Blocker.
Wenn du sie nicht mehr brauchst, verschwinden sie platzsparend in deiner Trikottasche.
In diesem Artikel verrate ich dir alles über die Vor- und Nachteile.
Anschließend erfährst du, was es beim Kauf zu beachten gibt: von der richtigen Größe über das Material bis zu Extras für mehr Komfort.
Haupt-Einsatzzweck von Armlingen* und Beinlingen ist die Isolierung.
Diese Kleidungsstücke halten dich warm – sei es während der Fahrt oder abends am Lager.
Besonders in der Übergangszeit zwischen Frühling und Sommer (bzw. Sommer und Herbst) sind sie beliebt.
Du sparst dir damit lange Kleidung und hast mehr Platz im Rucksack.
Doch auch im Hochsommer können sich Arm- und Beinlinge lohnen.
Dann nämlich schützen sie deine Haut vor Sonnenbrand und schädlichen UV-Strahlen.
Apropos Schutz:
Natürlich ist mehr Stoff auch im Gelände nicht verkehrt.
Damit vermeidest du Verletzungen, wenn spitze Äste deine Arme und Beine streifen.
Armlinge und Beinlinge bedecken meist den ganzen Arm bzw. das ganze Bein.
Darüber hinaus gibt es eine Sonderform: Knielinge*.
Diese fangen kurz oberhalb des Kniegelenks an und hören in der Mitte der Wade auf.
Knielinge sind noch kompakter und leichter, isolieren jedoch nicht so gut wie herkömmliche Beinlinge*.
Urheber: Michael Derrer Fuchs
Armlinge* und Beinlinge nehmen kaum Platz weg und lassen sich problemlos in der Trikottasche verstauen.
Sie eignen sich daher ideal für Bikepacker, die es minimalistisch mögen.
Genauso minimal ist das Gewicht.
Beinlinge wiegen meist 100–130, Armlinge 50–70 g.
Du wirst kaum merken, dass du sie dabeihast!
Ähnlich wie Kompressionsstrümpfe erzeugen Armlinge und Beinlinge einen leichten Druck auf die Muskulatur.
So fördern sie die Durchblutung – und damit deine Leistung beim Sport.
Auch die Regeneration wird verbessert.
Das ist vor allem für Bikepacker wichtig, die weniger Pausen einlegen wollen.
Wenn dir während der Fahrt kalt wird, musst du mühsam absteigen, dein Sweatshirt aus der Tasche kramen und anziehen.
Armlinge* lassen sich dagegen während der Fahrt überstreifen.
Du sparst dir eine Menge Zeit.
Auch der Preis ist ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Nehmen wir an, deine kurze Radlerhose ist dir zu dünn.
Nun könntest du 100 Euro für eine lange Hose ausgeben – oder du kaufst für nur 20 Euro Beinlinge*.
Ähnlich viel Geld sparst du, wenn du dein langärmliges Trikot durch Armlinge ersetzt.
Selbst Arm- und Beinlinge* aus dickem Stoff isolieren weniger gut als eine lange Hose oder ein Sweatshirt.
Der Grund ist klar: Zwar bedecken sie fast das gesamte Bein bzw. den gesamten Arm.
Doch es bleiben nackte Stellen.
Dort spürst du den Fahrtwind – vor allem, wenn Trikot und Hose recht weit geschnitten sind.
Arm- und Beinlinge, die während der Fahrt herunterrutschen, sind absolut überflüssig – und lenken dich ab, da du nur noch mit Hochziehen beschäftigt bist.
Du musst auf die richtige Größe achten.
Doch selbst dann kann der Stoff mit der Zeit ausleiern.
Optimaler Halt ist dann nicht mehr gewährleistet.
Arm- und Beinlinge sind vor allem dafür ausgelegt, dich warmzuhalten.
Zwar schützen manche Varianten auch vor Nässe.
Doch an eine Regenjacke oder Regenhose kommen sie längst nicht heran.
Bei schweren Regenschauern saugen sie sich ruckzuck mit Wasser voll.
Urheber: patrik
Armlinge* und Beinlinge dürfen nicht zu groß ausfallen.
Sonst könnten sie herunterrutschen, wenn du dich bewegst.
Auch ein zu enger Sitz ist nicht empfehlenswert.
Zwar fördert Kompression die Durchblutung.
Doch Arm- und Beinlinge* sollten auf keinen Fall einschneiden.
Taube Gliedmaßen sind das Letzte, das du beim Bikepacking brauchst – vom schwierigen An- und Ausziehen ganz zu schweigen.
Empfehlen kann ich Produkte mit flexiblen Gelenken.
Sie bieten mehr Bewegungsfreiheit als Arm- und Beinlinge, die lediglich aus einem simplen „Stoff-Schlauch“ bestehen.
Damit die Wärmer nicht herunterrutschen, sollten Silikon-Gripper vorhanden sein.
Es lohnt sich, Arm- und Beinlinge in einem Fachgeschäft zu kaufen.
Dort kannst du sie anprobieren.
Nimm dabei ruhig deine reguläre Fahrposition ein – schließlich ist dies die Position, in der sie optimal sitzen müssen.
Beim Online-Kauf geht das natürlich nicht.
Damit die Größe stimmt, musst du deine Armlänge bzw. Beinlänge ermitteln.
Armlänge:
Nimm ein Maßband und miss vom höchsten Punkt der Schulter über die seitliche Schulter bis zum Handgelenk. Der Arm hängt dabei herunter. Wer es noch genauer haben will, misst zusätzlich den Oberarm- und Unterarm-Umfang.
Beinlänge:
Zieh deine Schuhe aus, leg das Maßband am Schritt an und miss an der Innenseite des Beins bis zur Fußsohle. Je nach Hersteller musst du auch den Umfang des mittleren Oberschenkels messen.
Die meisten Arm- und Beinlinge bestehen aus Synthetik-Stoff.
Das kann Nylon, Polyester, Polyamid, Polyurethan oder eine Mischung aus diesen Materialien sein.
Elastan – auch Lycra genannt – macht den Stoff dehnbar.
Daneben gibt es Thermo-Produkte, die etwas dicker sind und deine Arme bzw. Beine im Winter warmhalten.
Oft besteht die Innenseite aus Fleece.
So sorgen diese Arm- und Beinlinge für ein angenehmes Hautgefühl.
Bei ungemütlichem Wetter empfehlen sich Produkte aus GORE-TEX Windstopper-Stoff – oder mit Silikon beschichtete Varianten.
Kompletten Wasserschutz erhältst du zwar nicht.
Doch deine Arme und Beine bleiben immerhin etwas länger trocken.
Wenn dir dagegen UV-Schutz wichtig ist, solltest du Arm- und Beinlinge* mit dem Label UPF 50+ kaufen.
Diese blocken 98 % der schädlichen UV-Strahlung ab.
Eingewebte Silberfäden sind kein Muss – punkten aber mit einem kühlenden Effekt.
Bevorzugst du Naturmaterialien?
Dann ist Merinowolle unschlagbar.
Dieser Stoff isoliert hervorragend, lässt Feuchtigkeit entweichen und besitzt darüber hinaus einen Selbstreinigungs-Effekt – perfekt für Bikepacker, die besonders viel schwitzen.
Der Nachteil: Merinowolle reagiert empfindlich auf Abrieb und ist kaum reißfest.
Viele Hersteller kombinieren sie daher mit Synthetik-Materialien, um die Robustheit zu erhöhen.
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Für den Komfort ist nicht nur der richtige Sitz wichtig.
Du solltest außerdem Arm- und Beinlinge mit Flachnaht kaufen.
Sie liegen auf der Haut an, ohne unangenehm zu drücken.
Auch Beinlinge mit Reißverschluss erhöhen den Komfort.
Du kannst sie überstreifen, ohne deine Schuhe auszuziehen – ein großer Vorteil, wenn es schnell gehen muss.
Schwarze Armlinge und Beinlinge mögen stylish sein.
Bedenke jedoch:
Besser gesehen wirst du mit hellen Varianten.
Wer oft in der Dunkelheit fährt, sollte über fluoreszierende Arm- und Beinlinge* nachdenken.
Natürlich ist Neongelb nicht jedermanns Sache.
Als Kompromiss eignen sich reflektierende Elemente auf dem Stoff.
Urheber: Andrii Zastrozhnov
Wie du siehst, bieten Arm- und Beinlinge ein paar unschlagbare Vorteile:
Sie lassen sich schnell anziehen, halten deine Gliedmaßen warm, schützen vor UV-Strahlen und fördern die Durchblutung.
Wer am frühen Morgen oder in der Übergangszeit unterwegs ist, kann damit eine lange Hose bzw. ein langes Trikot ersetzen.
Gleichzeitig kosten Arm- und Beinlinge nicht viel.
Es gibt daher keinen Grund, auf sie zu verzichten.
Natürlich benötigst du die passende Variante.
Nur, wenn deine Arm- und Beinlinge optimal sitzen, können sie ihren Zweck erfüllen.
Anprobieren empfiehlt sich!
Wer sie Online bestellt*, sollte sich nicht auf Näherungswerte verlassen, sondern seine Arme und Beine ausmessen.
So vermeidest du nervige Retouren.
Ich hoffe, ich konnte dir bei der Wahl deiner Arm- und Beinlinge weiterhelfen.
Hast du bereits Erfahrungen mit diesen Accessoires gemacht?
Dann lass mir gerne einen Kommentar dar!
In diesem Sinne wünsche ich dir eine komfortable und sichere Fahrt.
Happy Bikepacking,
Dennis
Um die richtige Größe zu ermitteln, benötigst du deine Bein- und Armlänge. Die Beinlänge wird vom Schritt bis zur Fußsohle gemessen. Für die Armlänge führst du das Maßband vom höchsten Punkt der Schulter seitlich bis zum Handgelenk.
Armlinge werden unter dem Rad-Trikot getragen. Sie reichen von der Schulter bis zum Handgelenk. Achte darauf, die Armlinge nicht zu weit nach oben zu ziehen. Sonst könnten sie unangenehm in die Achselhöhle einschneiden.
Wer eine enganliegende Radlerhose trägt, sollte diese über die Beinlinge ziehen. So halten sie besser und können während der Fahrt nicht verrutschen.
Für die meisten Bikepacker empfehlen sich Varianten aus Synthetik-Stoff: z. B. mit Elastan angereichertes Nylon oder Polyester. Diese sind atmungsaktiv und bieten je nach Dicke auch etwas Schutz vor Wind und Nässe.
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