Bikepacking-Zelt Ratgeber –So findest du die richtige Unterkunft

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Ich empfehle in diesem Beitrag Produkte und nenne Firmennamen, ohne dass ich dafür vom jeweiligen Hersteller eine Gegenleistung erhalte. Die Empfehlungen basieren auf gewissenhafter Recherche, Erfahrungswerten von Lesern oder vorhandenen Bewertungen zum jeweiligen Produkt. Enthaltene Affiliate-Links sind immer mit einem * als solche gekennzeichnet.

Ein Bikepacking-Zelt schützt nicht nur vor Wind und Wetter. Es macht die Übernachtung auch gemütlicher und sorgt für mehr Privatsphäre. Doch welches Modell soll es sein? Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten.

Verwirrung entsteht vor allem durch die schiere Menge an Produkten:

Ultraleichte Zelte, Tarps, doppel- und einwandige Varianten, Kuppel- und Tunnelzelte buhlen um deine Gunst – da kann man schon einmal den Überblick verlieren.

Zu allem Überfluss reicht die Preisspanne von unter hundert bis über tausend Euro!

„Teurer“ heißt hier nicht immer „besser“.

Stattdessen kommt es darauf an, wofür du dein Zelt benötigst.

Doch keine Angst!

In diesem Ratgeber helfe ich dir, das richtige Bikepacking-Zelt für deine Bedürfnisse zu finden.

Kriterien, die bei der Auswahl eines Bikepacking-Zeltes wichtig sind

Ein gutes Zelt sollte sich schnell aufbauen lassen und trotzdem stabil sein; wenig wiegen, aber gleichzeitig maximalen Platz bieten.

Isolation und Schutz vor Regen sind enorm wichtig – jedoch nicht zu Lasten der Belüftung.

Du merkst schon:

Ein Zelt, das all diese Kriterien erfüllt, ist so selten wie ein Sechser im Lotto!

Darum solltest du dich zuerst fragen, worauf du besonderen Wert legst.

Gewicht & Packmaß

Ältere Leser erinnern sich vielleicht noch:

Die Zelte von früher wurden aus schwerem Segeltuch, Holz und Stahl hergestellt.

Sie brachten dementsprechend viel Gewicht auf die Waage.

Moderne Bikepacking-Zelte hingegen bestehen aus Hightech-Materialien.

Sie sind ultraleicht, trotzdem widerstandsfähig und weisen ein geringes Packmaß auf.

Das kommt auch Bikepackern zugute, denn:

Je weniger Gewicht du beförderst, desto agiler und komfortabler bist du mit deinem Fahrrad unterwegs.

Aufbau & Stabilität

Lange Touren führen oft durch unterschiedlichste Landschaften und Witterungsbedingungen.

Camping-Plätze, Waldboden, Felsen, Abhänge oder gar Sand wechseln sich ab – und ideale Bedingungen für dein Zelt wirst du kaum finden.

Darum gilt:

Das ideale Bikepacking-Zelt lässt sich nahezu überall aufstellen.

Freistehende Zelte erfüllen dieses Kriterium und sind bei Bikepackern daher sehr beliebt.

Die Zeltstangen bilden eine solide, selbsttragende Struktur, die ohne Heringe und Abspannleinen auskommt.

So kannst du dein Zelt blitzschnell errichten: ein Segen, wenn du erst in der Dunkelheit oder bei schlechtem Wetter ankommst.

Unauffällige Optik

Beim Camping in der Natur geht es darum, sich so unauffällig wie möglich zu verhalten.

Das ist umso wichtiger für „Wildcamper“, die nicht entdeckt werden wollen.

Zelte mit grünen oder neutralen Planen sind ratsam.

Grelle Farbtöne wie Orange, Gelb oder Grün sollten dagegen vermieden werden (es sei denn, du nächtigst hauptsächlich auf Campingplätzen).

Wetterbeständigkeit

Vorneweg:

Wasserdicht sollte jedes Bikepacking-Zelt sein.

Doch was heißt das genau?

Zum einen ist die sog. Wassersäule wichtig.

Diese gibt an, wie viel Wasser ein Material abhält, bevor es durchnässt – gemessen in Millimetern.

Zelte mit 1.500 mm dürfen das Prädikat „wasserdicht“ tragen.

Soll das gute Stück jedoch für tagelangen Starkregen geeignet sein, sind 3.000 mm ein besserer Wert. 5.000 mm empfehlen sich für den Zeltboden.

Du kannst aber auch eine zusätzliche Bodenplane mitnehmen.

Ein Tipp: Das Außenzelt sollte möglichst nah am Boden angebracht sein, um ein Zurückspritzen des Regenwassers zu vermeiden. Bei einigen Zelten lässt sich die Höhe flexibel einstellen. So kannst du im Sommer durchlüften und das Zelt-Innere bei schlechtem Wetter vor Nässe schützen.

Belüftung

Wie wichtig die Belüftung ist, merkst du vor allem, wenn sich Luft im Zelt-Inneren staut.

Dann nämlich kann Kondenswasser und damit Feuchtigkeit entstehen.

Um dies zu vermeiden, besitzen gute Bikepacking-Zelte über Belüftungsmöglichkeiten, die du einstellen kannst.

Wahre „Belüftungskünstler“ sind doppelwandige Zelte.

Der Grund:

Bei hohen Temperaturen lässt du das Außenzelt einfach weg und baust nur das Innenzelt (Netzgewebe) auf.

So hast du es angenehm kühl.

Platzangebot

Bikepacking-Zelte sind leicht – und allein schon deshalb in ihrer Größe beschränkt.

Gleichzeitig sollte das perfekte Zelt ausreichend Platz für dich und dein Gepäck bieten.

Ein Kompromiss zwischen Komfort und Packmaß/Gewicht ist gefragt.

Wer mehr Platz für sich haben möchte, lässt das Gepäck draußen.

Ein Vorzelt (Apsis) bietet Schutz vor Regen.

Doch Vorsicht: selbst in trockenen Nächten entsteht Tau, der deine Ausrüstung durchnässen kann.

Darum empfiehlt sich eine Unterlage. 

Preis

Wie viel kostet ein Zelt?

Diese Frage lässt sich gar nicht so leicht beantworten.

Günstige Modelle vom Discounter bekommst du schon für 20 Euro.

Sie taugen aber höchstens für den Vorgarten.

Am anderen Ende des Spektrums rangieren Expeditionszelte für 1.000 Euro oder mehr.

Die meisten Bikepacker sollten ein Modell zwischen diesen Extremen wählen.

Generell sind 200 bis 300 Euro eine gute Basis.

Dafür erhältst du Markenqualität, Wasserschutz und stabile Zeltstangen, die nicht gleich auf der ersten Tour brechen.

Soll es jedoch ein Zelt für extreme Temperaturen sein?

Dann verschiebt sich die Untergrenze auf etwa 400 Euro.

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Zelt-Arten nach Jahreszeit

Welches Zelt ist für welche Jahreszeit geeignet?

Um diese Frage zu beantworten, haben sich folgende Bezeichnungen durchgesetzt:

2 Jahreszeiten-Zelte

Der Begriff „2 Jahreszeiten“ ist eigentlich irreführend, denn diese Zelte kannst du im Sommer, Spät-Frühling und Früh-Herbst verwenden – also bei milden Temperaturen.

Ein wichtiges Merkmal ist die Belüftung:

Fenster und seitliche Öffnungen verhindern, dass sich die Luft an warmen Tagen stauen kann.

Natürlich ist die Isolierung so kaum ideal.

In kalten Nächten musst du dich per Schlafsack, Isomatte und Kleidung wärmen.

3 Jahreszeiten-Zelte

Mehr Flexibilität genießt du mit 3 Jahreszeiten-Zelten.

Diese eignen sich für das Camping im Frühling, Sommer und Herbst – also generell dann, wenn die Temperatur nicht unter den Gefrierpunkt fällt.

Doppelte Zeltwände, ein wasserdichtes Überzelt und ein gut isolierter Boden gehören zu den Merkmalen dieser Variante.

4 Jahreszeiten-Zelte

Du möchtest auch bei Minusgraden draußen übernachten?

Dann empfehle ich ein 4 Jahreszeiten-Zelt.

Doch nicht nur der Temperaturbereich ist entscheidend.

Diese Zelte halten dank ihrer stabilen Konstruktion auch Schneemassen und starken Winden stand.

Alle Fenster lassen sich per Reißverschluss abdecken, und damit du dein Gepäck schützen kannst, sind 4 Jahreszeiten-Zelte generell etwas größer.

Beim Kauf wirst du außerdem merken:

Hersteller setzen oft auf grelle Farben. So kann das Zelt in einem Schneesturm leichter lokalisiert werden.

Bikepacking Zelte Liste

Urheber: lkoimages

Die gängigsten Zelt-Arten im Überblick

Kuppelzelte

Kuppelzelte sind echte Allrounder, die sich noch dazu einfach aufbauen lassen.

Du benötigst nur wenige oder gar keine Heringe, da diese Zelte frei stehen.

Damit eignen sie sich perfekt für schwierige Untergründe wie Sand, Felsen oder Schnee. 

In einem Kuppelzelt werden normalerweise 2 bis 3 Gestänge eingesetzt, die diagonal zur Grundfläche verlaufen und sich in der Zelt-Spitze kreuzen.

Diese Konstruktion sorgt für hohe Windstabilität.

Ebenfalls praktisch:

Du kannst das Zelt im aufgebauten Zustand am Gestänge hochheben und woanders platzieren.

Im Bergzeit-Shop* du eine große Auswahl an Kuppelzelten

Kuppelzelte Vor- und Nachteile

Geodät-Zelte

Auf den ersten Blick ähneln Geodäts den bereits erwähnten Kuppelzelten.

Sie sind freistehend, kommen also ohne Heringe aus.

Der Unterschied zeigt sich oben am Zelt.

Dort überschneiden sich die Stangen nicht in der Mitte.

Stattdessen verlaufen sie in mehreren Bögen.

Das sorgt für mehr Windstabilität.

Geodät-Zelte werden daher gern im Hochgebirge oder für winterliche Touren eingesetzt.

Eine Vielzahl von Geodät-Zelten findest du bei den Bergfreunden*

Geodät-Zelte Vor- und Nachteile

Tunnelzelte

Das klassische Tunnelzelt wird mit zwei (oder mehr) Gestänge-Bögen aufgestellt, die allerdings nicht wie beim Kuppelzelt von selbst stehen.

Um das Zelt richtig zu stabilisieren, müssen Abspannleinen am seitlichen Gestänge, an der Front und an der Rückseite befestigt werden.

Je nach Boden kann es schwierig sein, die Abspannleinen zu verankern.

Abhilfe schaffen spezielle Heringe, die jedoch das Gesamtgewicht in die Höhe treiben.

Mehr Infos zu Tunnelzelten gibt es hier !

Tunnelzelte Vor- und Nachteile

Pyramidenzelte

Pyramiden- oder Tipi-Zelte erfreuen sich immer größerer Beliebtheit beim Ultraleicht-Trekking und Bikepacking.

Da nur eine Mittelstange zum Einsatz kommt und diese auch durch einen Trekkingstock oder Ast ersetzt werden kann, reduziert sich das Gewicht enorm.

Der Nachteil:

Diese Zelt-Form ist nicht freistehend; sie muss also an den Seiten entsprechend mit Heringen fixiert werden.

Je nach Beschaffenheit des Bodens gelingt dies mal mehr, mal weniger leicht.

Pyramidenzelte haben üblicherweise nur einen Eingang und keine Apsis (Vorzelt).

Eine ganze Palette an Pyramidenzelten findest du hier*!

Pyramidenzelte Vor- und Nachteile

Pop-Up-Zelte / Wurfzelte

Aufbau in Sekundenschnelle – das versprechen Hersteller von Wurfzelten.

Tatsächlich ist das lästige Zusammenstecken der Stangen hier überflüssig.

Du musst lediglich einen „Spring-Mechanismus“ betätigen, und schon steht das Zelt.

Heringe sind nicht unbedingt nötig.

Allerdings erfordert der Abbau etwas mehr Zeit und Geschick.

Außerdem sorgt das integrierte Gestänge dafür, dass Wurfzelte relativ viel Platz im Gepäck beanspruchen.

Wurfzelte sind daher nur bedingt für das Bikepacking geeignet.

Wurf -und Pop-Up-Zelte gibt es günstig bei Decathlon*

Pop-Up-Zelte Vor- und Nachteile

Tarps

Ganz simpel ausgedrückt, handelt es sich bei Tarps um Planen, die Schutz vor Wind und Wetter bieten.

Sie können fast überall aufgebaut werden, solange du Schnüre und Stangen oder Trekking-Stöcke dabeihast.

Tarps sind bei Minimalisten äußert beliebt – kein Wunder, denn sie bringen nur wenige Gramm auf die Waage.

Den Wetterschutz und die Privatsphäre eines geschlossenen Zelts solltest du jedoch nicht erwarten.

Außerdem besitzen Tarps keinen Boden.

Hier musst du dich mit einer Plane behelfen.

Du möchtest mehr Tarps? > Hier geht es lang*!

Tarp Vor- und Nachteile

Baumzelt / Hängemattenzelt

Baum- oder Hängemattenzelte werden wie eine Hängematte zwischen zwei Bäumen aufgehängt.

Diese kleinen Zelte sind ideal für das Schlafen im Wald.

Durch die fehlende Isolierung nach unten kann es bei niedrigen Temperaturen und Wind jedoch kalt werden.

Außerdem empfiehlt sich ein Mosquitonetz im Sommer.

Hängemattenzelte gibt es unter anderem bei Idealo*.

Baumzelte Vor- und Nachteile

Mischformen

Es gibt mittlerweile viele Mischformen, die die Vorteile verschiedener Zelt-Arten vereinen.

So bietet Vaude mit seiner Mark Serie* z. B. eine Kombination aus Kuppel- und Tunnelzelt.

Diese nennt sich „Giebeltunnel“.

Der Vorteil: bessere Stabilität bei Wind und mehr Platz im Inneren.

Das richtige Bikepacking-Zelt

Urheber: Vaude

Bikepacking Zelte - Komponenten und Materialien

Bei der Suche nach dem richtigen Zelt kommt es vor allem auf folgende Komponenten an:

Gestänge, Außen- und Innenzelt sowie Heringe.

Auch das Material ist wichtig – denn dieses entscheidet maßgebend über Wetterschutz, Stabilität und Belüftung.

Zelt-Komponenten

Gestänge

Ohne Zeltstangen keine Stabilität.

Wenn sie brechen, kannst du das Aufbauen vergessen.

Darum ist es wichtig, auf Qualität zu achten.

Das beginnt mit dem Material:

Fiberglas-Gestänge sind relativ leicht und günstig – allerdings weniger robust als Aluminium.

Unter Extrem-Bedingungen würde ich darum letztere empfehlen.

Natürlich gibt es auch noch Zeltstangen aus Stahl.

Diese sind aber deutlich schwerer.

Sie kommen beim Wandern und Bikepacking daher nur selten zum Einsatz.

Außenzelt

Das Außenzelt bildet eine isolierende Schicht gegen Wind und Regen.

Dafür werden meist wasserabweisende Materialien wie Nylon oder Polyester verwendet.

Viele Außenzelte besitzen Fenster, die mit Abdeckungen oder Reißverschlüssen geschlossen werden können.

Ebenfalls vorhanden ist oft ein Vorzelt (Apsis).

Dort kannst du Gepäck oder deine Schuhe lagern – praktisch, wenn der Platz im Inneren knapp bemessen ist.  

Innenzelt

Während das Außenzelt Wind und Wetter abhält, erfüllt ein Innenzelt andere Aufgaben.

Am wichtigsten ist die Belüftung.

Innenzelte bestehen aus luftdurchlässigem Stoff wie Polyester, damit sich die Feuchtigkeit im Inneren nicht staut.

Außerdem verhindert ein Innenzelt, dass du an die nasse Außenwand stößt, und hält Insekten ab.

Ein Innenzelt lässt sich je nach Produkt auch ohne Außenzelt aufstellen.

So hast du es im Sommer angenehm kühl.

Heringe

Heringe sind bei freistehenden Zelten nicht unbedingt nötig.

Sie erhöhen jedoch die Stabilität.

Welche Variante du wählen solltest, hängt vom Untergrund ab.

Reguläre Heringe aus Alu oder Kunststoff sollten ausreichen, wenn du auf einer Wiese oder im Wald campierst.

Felsige Untergründe erfordern jedoch Heringe aus härterem Material – etwa Stahl oder Titan.

Für Schnee und Sand gibt es spezielle Heringe mit U- oder V-Form.

Diese bieten aufgrund ihrer größeren Oberfläche mehr Widerstand, können sich also weniger leicht lösen.

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Zeltstoffe & Beschichtungen

Für Zelte kommen meist drei Stoffe infrage:

Polyester, Nylon (Polyamid) und Baumwolle.

  • Polyester punktet mit einer hohen Reißfestigkeit, leichtem Gewicht und Resistenz gegen Schimmel. Es trocknet schnell, und eine Beschichtung aus Polyurethan (PU) macht das Zelt wasserdicht. So lässt sich auch die Isolation verbessern.
  • Noch leichter präsentiert sich Nylon. Dieses Material kann stärker komprimiert werden. Beachte jedoch: Nylon dehnt sich bei Nässe aus, sodass du das Zelt evtl. nachspannen musst. Für den Wasserschutz wird meist eine Beschichtung aus Silikon aufgetragen. Diese hält darüber hinaus UV-Strahlen ab, ist jedoch teurer als Beschichtung aus PU.
  • Zu guter Letzt gibt es Zelte aus Baumwolle. Das Naturmaterial ist atmungsaktiv und isoliert gut. Leider kann der Wasserschutz nicht mit Polyester oder Nylon mithalten, und Baumwoll-Zelte trocknen nur langsam. Dazu kommen ein hohes Gewicht und Packmaß. Beim Bikepacking werden diese Varianten daher nur selten verwendet.

Einwandig oder Zweiwandig

Wie bereits erwähnt, besitzen die meisten Zelte ein Außen- und ein Innenzelt.

Ersteres ist wasserabweisend, aber nicht atmungsaktiv.

Beim Innenzelt ist es umgekehrt – die ideale Kombination.

Leider erhöht sich dadurch das Gewicht und Packmaß sowie die Zeit zum Aufbauen.

Wer in kalten, trockenen Regionen unterwegs ist, kann sein Zelt darum auch einwandig verwenden.

Die Luftfeuchtigkeit stellt dort kein Problem dar – ebenso wenig wie Stechmücken.

In nassen, warmen Gefilden ist ein zweiwandiges Zelt dagegen unbedingt empfehlenswert.

Bikepacking Ultraleicht Zelt

Urheber: Geosminacomponents

Die besten Bikepacking-Zelte für dein Outdoor-Abenteuer

Nach der Theorie kommt die Praxis.

Ich stelle dir einige besonders empfehlenswerte Zelte fürs Bikepacking vor!

Diese sind in folgende Kategorien unterteilt:

  • Ultraleicht-Zelte
  • Komfort-Zelte
  • Exoten

Ultraleicht-Zelte

In diese Kategorie fallen Bikepacking-Zelte, die nicht mehr als 1,5 kg wiegen, aber dennoch genug Platz und Widerstandsfähigkeit bieten.

Auch das Packmaß fällt überaus kompakt aus.

Die verwendeten High Tech-Materialien haben natürlich ihren Preis.

Ultraleicht-Zelte sind alles andere als günstig.

MSR Carbon Reflex 1
Typ: 1-Personenzelt
Gewicht: 798 g
Innenhöhe: 86 cm
Wassersäule: 1.200 mm
Preis prüfen*
Terra Nova Laser Competition 2
Typ: 2-Personenzelt
Gewicht: 1295 g
Innenhöhe: 95 cm
Wassersäule: 3000 mm
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VAUDE Lizard Seamless 1-2P
Typ: 1-2-Personenzelt
Gewicht: 1290 g
Innenhöhe: 90 cm
Wassersäule: 3000 mm
Preis prüfen*

Premium-Tipp:  Wenn du ein anspruchsvoller Camper bist und Wert auf gutes Design, perfekte Materialien und langlebige Qualität legst, dann solltest du dir unbedingt die Zelte der schwedischen Firma Hilleberg anschauen.

Komfort Zelte

Komfort-Zelte bieten eine ausgewogene Mischung aus Gewicht, Platzangebot und Preis.

Sie eignen sich besonders für klassische Radreisen, Familientouren oder kürzere Bikepacking-Ausfahrten.

Der Fokus liegt auf Komfort und Alltagstauglichkeit – weniger darauf, möglichst viel Gewicht zu sparen.

Salewa Micra II
Typ: 2-Personenzelt
Gewicht: 2630 g
Innenhöhe: 100 cm
Wassersäule: 4000 mm
Preis prüfen*
MSR Elixir 3
Typ: 3-Personenzelt
Gewicht: 2770 g
Innenhöhe: 102 cm
Wassersäule: 3000 mm
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Wechsel Intrepid 4 Travel Line
Typ: 4-Personenzelt
Gewicht: 4700 g
Innenhöhe: 125 cm
Wassersäule: 5000 mm
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Exoten

In dieser Kategorie finden sich Bikepacking-Zelte, die etwas aus der Reihe fallen: z. B. aufgrund ihrer Form oder der Art des Aufbaus.

Aber du weißt ja… des einen Exot ist des anderen Standard.

Vielleicht erfüllen diese Zelte genau deine Anforderungen beim Bikepacking:

Sanbore Baumzelt
Typ: 3-Personenzelt
Gewicht: 3900 g
Innenhöhe: 100 cm
Wassersäule: k.A.
Preis prüfen*
Amazonas Moskito Traveller
Typ: 1-2-Personenzelt
Gewicht: 780 g
Innenhöhe: k.A.
Wassersäule: k.A.
Preis prüfen*
Tentock Pyramidenzelt
Typ: 1-2-Personenzelt
Gewicht: 1600 g
Innenhöhe: k.A.
Wassersäule: 4000 mm
Preis prüfen*

Spar-Tipp

Hochwertige Bikepacking-Zelte, speziell Ultraleicht-Zelte, können schnell 400–600 € kosten.

Dieser Preis ist dir zu hoch?

Kein Problem.

Als Anfänger kannst du ruhigen Gewissens erst einmal ein günstiges Einsteiger-Modell wählen.

So siehst du auch, ob dir das minimalistische Camping überhaupt zusagt.

Meine Empfehlung ist das neue Decathlon Trek 900 1* Personenzelt.

Ich verwende dieses Zelt seit Anfang 2020 und bin erstaunt, wie Decathlon für ca. 130 € ein so tolles und zuverlässiges Produkt entwickeln konnte.

Wenn du dich für das Trek 900 entscheidest, solltest du 19,99 € mehr investieren und gleich die passende Zeltunterlage* mitbestellen.

Forclaz Trek MT900
Typ: 1-Personenzelt
Gewicht: 1300 g
Innenhöhe: 95 cm
Wassersäule: 2000 mm
Preis prüfen*

DIY – Zeltreparatur und Instandsetzung

Auch das hochwertigste Zelt kann bei extremer Beanspruchung oder durch Unfälle beschädigt werden.

Die gute Nachricht: In diesen Fällen musst du dir nicht zwingend ein neues Modell kaufen.

Nachfolgend findest du einige Tipps und Tricks für die Reparatur und Pflege deines Zelts:

Kleine Löcher reparieren

Ein kleines Loch (Durchmesser etwa 1 cm) kann schnell durch Dornen oder spitze Steine entstehen.

Um das Zelt-Gewebe wieder zuverlässig zu schließen, kommt ein spezieller Reparatur-Kleber zum Einsatz.

Wichtig:

Der Kleber muss zum Außenmaterial deines Zelts passen.

In der Regel bestehen Zeltplanen aus verschiedenen Nylon (Polyamid)-Varianten oder aus Polyester.

Neben Zelten mit Polyurethan-Beschichtung (PU-Beschichtung) gibt es auch silikonbeschichtete Zeltplanen, die mit einem speziellen „Nahtdichter“ behandelt werden sollten.

Große Löcher reparieren

Größere, runde Löcher in der Zeltplane kannst du mit einem Flicken verschließen. Und so geht´s:

Nach der gründlichen Reinigung der Kontaktstellen wird der Flicken auf die passende Größe geschnitten.

Anschließend musst du den Reparatur-Kleber (passend zum Material) rund um das Loch auftragen.

Achte darauf, dass der Kleber einen dünnen, geschlossenen Ring um die beschädigte Stelle bildet.

Jetzt wird der Reparatur-Flicken aufgebracht und angedrückt.

Vorhandene Luftblasen sollten zum Rand hin herausgestrichen werden.

Nach ausreichender Trocknungszeit ist dein Zelt wieder einsatzbereit.

Tipp: Wenn du auf Nummer sichergehen möchtest, kannst du auch auf der Innenseite einen Flicken anbringen. Alternativ gibt es auch spezielles Reparatur-Klebeband – doppelt hält besser.

Risse reparieren

Egal, aus welchem Material die Außenhaut des Zelts besteht – Risse werden am besten sofort genäht.

Ansonsten könnten sie bei Belastung weiter einreißen, bis die gesamte Plane ruiniert ist.

Um einen Riss in der Zeltplane zu nähen, benötigst du folgende Dinge:

  • Nadel und Faden
  • Gewebe-Klebeband
  • Zelt-Reparaturset
  • passenden Kleber
  • Flicken

Am Anfang steht die gründliche Reinigung.

Dann nähst du den Riss mit Nadel und Faden zusammen.

Ich empfehle dafür Segelgarn.

Wenn der Riss ordentlich vernäht wurde, ist es wichtig, die Naht zu versiegeln.

Dafür kommt wieder der passende Reparatur-Kleber zum Einsatz.

Da du unterwegs wahrscheinlich nicht so exakt nähen kannst wie mit der Nähmaschine, solltest du die Nahtstelle zusätzlich mit einem Flicken abschirmen.

Dieser wird ebenfalls aufgenäht und versiegelt.

Eine ausführliche Anleitung findest du in diesem Beitrag von Bergzeit: Zelt flicken: So reparierst Du Risse und Löcher im Zeltstoff.

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Zeltstangen reparieren

Auch eine gebrochene Zeltstange muss nicht gleich das Aus deiner Bikepacking-Tour bedeuten.

Ist der Schaden noch überschaubar, kannst du eine im Reparatur-Set enthaltene Reparatur-Hülse verwenden.

Diese wird über die Bruchstelle geschoben und anschließend mit Panzertape* fixiert.

Daneben gibt es Varianten, die wie ein Schrumpfschlauch funktionieren und sich bei Erwärmung (etwa mit dem Feuerzeug) zusammenziehen.

Wenn du keine Reparatur-Manschette dabeihast, kannst du dir mit einem stabilen Stock behelfen.

Fixiere diesen entlang der gebrochenen Stelle mit Klebeband. So wird die Bruchstelle geschient. Sie sollte zumindest für die nächste Nacht halten.

Beachte:

Beide Reparatur-Methoden sind nur Notlösungen.

Es empfiehlt sich daher, die gebrochene Zeltstange bei der nächsten Gelegenheit zu ersetzen.

Bikepackingzelt ultraleicht

Urheber: Vaude

Mein Fazit zum perfekten Bikepacking-Zelt

Du siehst schon:

Bikepacker, die im Zelt übernachten wollen, haben unterschiedlichste Möglichkeiten.

Am Ende hängt die Auswahl des Zelts von deinen persönlichen Vorlieben ab.

Kriterien wie Dauer der Tour, Witterungsbedingungen und die Gegebenheiten vor Ort spielen eine Rolle – und natürlich sollte das Zelt so leicht wie möglich sein.

Hier ist ein Kompromiss zwischen Gewicht und Komfort gefragt.

Mein Tipp lautet:

Taste dich langsam an das Thema heran.

Wenn du schon ein Zelt besitzt, dann probiere es ruhig bei deiner ersten Tour aus.

So wirst du schnell feststellen, wo noch Verbesserungsbedarf besteht und welche Kriterien dir besonders wichtig sind.

Anschließend kannst du diesen Ratgeber erneut zur Hand nehmen und damit dein ideales Bikepacking-Zelt finden.

In diesem Sinne wünsche ich erholsamen Schlaf und Happy Bikepacking!

 

Dennis

Bikepacking-Zelt FAQ`s

Was kann ich gegen Feuchtigkeit im Zelt unternehmen?

Meistens liegt das Problem in der Belüftung. Speziell bei kaltem und feuchtem Wetter entsteht Kondenswasser im Inneren des Zelts. Um die Feuchtigkeit zu reduzieren, solltest du stets für eine gute Belüftung sorgen. Vermeide es, nasse Ausrüstung und Kleidung im Zelt zu lagern. Auch die Wahl des Zelts hat Einfluss darauf, wie viel Feuchtigkeit entsteht. Doppelwandige Varianten mit Außen- und Innenzelt sind hier klar im Vorteil.

Wie trockne ich ein nasses Zelt am besten?

Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, ein Zelt nass einzupacken – z. B., wenn es geregnet hat und du schnell weiterfahren musst. Das Zelt sollte jedoch nicht länger als zwei Tage nass im Packsack bleiben. Sonst könnte Schimmel entstehen.

Zum Trocknen eignet sich die Sonne am besten. Aber auch bei mäßigem Wetter kannst du etwas gegen die Nässe unternehmen.

Hierzu schüttelst du zunächst einmal so viel Wasser und Feuchtigkeit aus der Plane wie möglich. Anschließend baust du das Zelt wieder auf und lässt es von allein trocknen. Mehr kannst du unterwegs nicht tun.

Der letzte Schritt erfolgt nach der Tour. Dann sollte dein Zelt vollständig trocknen, bevor du es für deine nächste Ausfahrt lagerst. Bei schlechtem Wetter kannst du das Zelt in der Garage, im Waschkeller oder in der Abstellkammer ausbreiten.

Was kann ich tun, wenn sich Schimmel im oder am Zelt gebildet hat?

Schimmel entsteht durch Feuchtigkeit – etwa, wenn du dein Zelt nass eingepackt oder an einem klammen Ort gelagert hast.

Frische und/oder kleine Schimmelflecken kannst du einfach mit Wasser oder Seife (bzw. Spüli) entfernen.

Achte bei der Reinigung darauf, dass der Lappen richtig nass ist, um ein Umherfliegen der Schimmelsporen zu verhindern. Anschließend werden die gereinigten Stellen mit klarem Wasser abgespült und das Zelt kann trocknen.

Bei starkem und älterem Schimmelbefall ist der Pilz in der Regel bereits in den Zellstoff eingedrungen. Einfaches Abwaschen mit Wasser und Seife hilft dann nicht mehr.

Stattdessen muss der Schimmel abgetötet werden. Du benötigst einen speziellen Schimmelentferner. Achte auf die Sicherheitshinweise, denn Reinigungsmittel mit Chlor können die Augen reizen.

Bei ganz hartnäckigen Fällen kann es sogar erforderlich sein, das komplette Zelt zu waschen.

Eine Handwäsche in der Badewanne mit einem speziellen Waschmittel (für „technische Gewebe“) ist in diesem Fall die richtige Wahl.

Wie wird ein Bikepacking-Zelt am besten gelagert?

Wenn du die Möglichkeit dazu hast, solltest du dein Zelt unverpackt und lose aufbewahren.

Dachboden, Keller oder Garage eignen sich dafür. Stell jedoch sicher, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch ist und keine großen Temperatur-Schwankungen auftreten.

Um das Zelt vor Beschädigungen zu schützen, kannst du es in einer großen Aufbewahrungsbox mit Deckel verstauen.

Dort liegt es lose und nicht zu stark komprimiert. Zudem kann es nicht von ungebetenen Gästen wie Mäusen angeknabbert werden.

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4 comments on “Bikepacking-Zelt Ratgeber –So findest du die richtige Unterkunft”

  1. Hallo
    ihr könnt glaube ich, nur teure Dinge empfehlen.
    Das ist für Anfänger wie mich total daneben.
    Ihr wisst bestimmt besser warum ihr das macht.
    Ein hoch der Provision

    1. Lieber Frank,
      danke für dein Feedback. Auch wenn dieses nicht besonders konstruktiv ist - aber kein Problem, jeder muss mal Dampf ablassen 😉 Ich bemühe mich immer, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen preiswerten und etwas teureren Produkten auf simple-bikepacking abzubilden. Falls das für dich in diesem Artikel nicht zutrifft, schau dir doch mal meine Einsteiger Packliste an, evtl. ist ja hier etwas für dich dabei.

      Noch ein paar Worte zum Thema Provisionen: Ja, ich erhalte Provisionen, wenn jemand über einen Affiliate Link etwas kauft. Diese Links sind eindeutig gekennzeichnet und ich versuche so transparent wie möglich damit umzugehen. Ich verdiene also Geld mit meinem Blog. Das ist nicht nur gut so, das ist sogar zwingend notwendig, wenn ich meinen Leserinnen und Lesern Hunderte von kostenlosen Inhalten in einem ansprechenden Erscheinungsbild bereitstellen möchte. Anders als du evtl. vermutest, liegen die erzielten Einnahmen nicht in einem Bereich, der es mir ermöglicht, mich mit einem Cocktail in der Hand in die Karibik abzusetzen.
      In diesem Sinne, Happy Bikepacking!

  2. Finde nicht dass man so viel Geld ausgeben muss, gibt etliche vernünftige Zelte zwischen 50 - 100 Euro die nun auch nicht sackschwer sind. Bei Kleinanzeigen gesucht sind diese Zelte dann oft noch mal deutlich günstiger wenn sie ein oder zwei mal benutzt wurden, da nach gebrauchten Billigzelten kaum Nachfrage besteht.
    Das mit dem Gewicht muss man auch immer etwas relativieren, denn ob ein Zelt nun 2 Kg wiegt (wie mein 40 Euro Discounterzelt was ich schon seit Jahren benutze) oder 1,5 Kilo ist kein so gigantischer Unterschied. Unter 1,5 Kilo wird die Luft eh dünn und da muss man schon gewaltige Einschränkungen eingehen wie sehr dünnes Material.

    1. Hi Hannes,

      danke für deinen Beitrag. Ich sehe das genauso. Es kommt immer darauf an, welche Ansprüche man hat und welche Touren man unternimmt. Für den "Normalo" Bikepacker, der nur gelegentlich in der Heimat auf Tour ist, muss es kein 600 € Zelt sein (kann es aber :-)). Das Schöne am Bikepacking ist ja, dass es jede(r) so betreiben kann, wie er oder sie möchte. Ich selber verwende schon seit Jahren das Trekkingzelt von Decathlon, das auch eher in die Kategorie "preiswert" fällt. Bisher hat es sich als gute Wahl herausgestellt.
      Happy Bikepacking
      Dennis

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