Ultraleicht Bikepacking Basics - So stellst du dir dein erstes ultraleicht Set-up zusammen

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Vier Tage die gleiche Unterhose tragen und sich mit einer abgesägten Zahnbürste und einem Feuchttuch morgens frisch machen? So kann ultraleicht Bikepacking aussehen – muss es aber nicht.

Die meisten von uns sind keine Profisportler und fahren keine „Long-Distance-Bikepackingrennen“.

Dennoch haben das Streben nach Minimalismus und das Zusammenstellen eines möglichst leichten Set-ups für viele Bikepacker eine große Anziehungskraft.

Trotz leichter Ausrüstung noch bequem unterwegs sein zu können, bedeutet für Bikepacker immer einen Kompromiss aus Komfort und Gewicht.

Um auch in unwegsamen Geländen noch zügig und sicher voranzukommen, müssen Fahrrad und Ausrüstung leicht und flexibel sein.

Minimalismus und Gewichtsoptimierung sind daher im Fokus vieler Bikepacker.

Nicht selten wird das Streben nach der größtmöglichen Gewichtsreduzierung sogar eine Art „sportliche Herausforderung“.

Ein ultraleichtes Bikepacking Set-up sorgt für eine bessere Gewichtsverteilung und Agilität.

Zudem kann sich weniger Gewicht positiv auf deine Leistungsfähigkeit auswirken.

Ein Kilo mehr oder weniger sind bei einem kurzen Overnighter sicherlich zu vernachlässigen.

Bei ausgedehnten, mehrwöchigen Bikepacking-Abenteuern, macht sich eine leichtere Ausrüstung aber umso deutlicher bemerkbar.

Nicht zu vergessen:

Beim Bikepacking auf engen Waldwegen oder steilen Bergpässen kommt es nicht selten vor, dass Fahrrad und Ausrüstung getragen werden müssen, weil ein Baum den Weg versperrt oder ein Bach überquert werden muss.

– Auch hier ist ein leichtes Set-up vorteilhaft.

Der ultraleichte Ansatz kommt ursprünglich aus dem Trekking-Bereich.

Das sogenannte Ultraleichtwandern wird auf Wikipedia folgendermaßen definiert:

„In der Regel spricht man von ultralight, wenn das Rucksackgewicht (ohne Proviant, Wasser und Brennstoff) unter 5 kg liegt.“

Diese Gewichtsklasse beim Bikepacking zu erzielen wird etwas schwierig, da natürlich noch das Gewicht des Rades hinzukommt.

Die von mir aufgestellte ultraleicht-Bikepacking-Packliste, kommt inklusive Fahrrad (ohne Nahrung und Wasser) auf 15,1 Kilogramm.

Die Variationen von Fahrrad und Ausrüstungen sind jedoch so groß, dass sich ultraleicht Bikepacking nicht auf ein exaktes Gewicht festlegen lässt, es ist vielmehr eine „Geisteshaltung“, die sich zum Ziel gesetzt hat, mit so wenig wie möglich zurechtzukommen.

Nachfolgend findest du 7 Schritte, die dir dabei helfen, dein persönliches ultraleicht Set-up zu realisieren:

Gewissenhafte Vorbereitung

Ultraleicht im Sommer unterwegs zu sein ist etwas anders als dies im Winter zu tun.

Bei der Planung des Set-ups ist es daher unerlässlich, die lokalen Bedingungen wie Wetterverhältnisseund Terrain bzw. geografische Besonderheiten zu kennen.

Deine ultraleicht Ausrüstung muss zu den Wetter- und Geländebedingungen passen, um zu verhindern, dass du falsch ausgestattet bist und so ggf. in unschöne Situationen gerätst.

Die leichteste Sommerausrüstung bringt dir nichts, wenn es vor Ort Schnee und Eis gibt.

Nimm nur das mit, was du wirklich benötigst

Hier kommen wir zu dem wahrscheinlich schwierigsten Punkt. Ich für meinen Teil neige immer dazu, zu viel mitzunehmen.

Vielleicht doch noch eine Lage Kleidung mehr einpacken? – Mann will ja schließlich auf alles vorbereitet sein.

Wenn du schon einige Bikepacking-Touren hinter dir hast, fällt es leichter einzuschätzen, welche Dinge wirklich benötigt werden und welche getrost daheimbleiben können.

Ein gutes Mittel, um sich zu etwas mehr Minimalismus zu „zwingen“, ist es z. B. kleine Bikepacking-Taschen zu verwenden oder einfach welche wegzulassen (z. B. die Gabeltaschen).

Wenn das Platzangebot limitiert ist, musst du zwangsläufig über jeden Gegenstand gründlich nachdenken, bevor er in die Tasche wandert.

Wiege deine Ausrüstung

Nur wenn du weißt, wie schwer deine Ausrüstungsgegenstände sind, kannst du Potenziale ermitteln und feststellen, ob deine Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung erfolgreich waren.

Eine handelsübliche Küchen- oder Gepäckwaage* ist hierfür meist ausreichend und in fast jedem Haushalt bereits vorhanden.

Notiere dir das „Grundgewicht“ deiner Ausrüstung, bevor du mit der Optimierung anfängst. Excel eignet sich prima für diese Zwecke.

Wenn du anfängst, das Gewicht zu optimieren und einzelne Gegenstände auszutauschen oder zu modifizieren, kannst du das neue Gewicht gegenüberstellen und hast so den Überblick, was deine Maßnahmen gebracht haben.

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Multi-use: Verwende Gegenstände Mehrfach 

Im Outdoor-Bereich gibt es viele innovative Produkte, die gleich mehrere Verwendungen finden können.

So gibt es beispielsweise spezielle Outdoor-Seife, die Duschgel, Shampoo und Spülmittel ersetzen kann.

Auch Kleidung eignet sich ideal für eine Mehrfachverwendung.

Du kannst beispielsweise deine Regenjacke als zusätzliche Isolationsschicht verwenden, wenn es doch einmal kühler als erwartet wird.

Nachfolgend noch weitere Beispiele für Multi-use Gegenstände:

  • Smartphone für die Kommunikation, Navigation, Unterhaltung, für Notizen, als Fotoapparat und als digitales Ticket
  • Titantopf, der gleichzeitig als Tasse dient
  • Packsack, gefüllt mit Wechselkleidung als Kopfkissen
  • Buff als Schal, Mütze, Schlafbrille oder Topflappen
  • Abspannschnüre können als Wäscheleine genutzt werden
  • „Göffel“ –Gabel, Löffel und Messer in einem

MYOG: Make your own Gear

Wenn du geübt im Umgang mit der Nähmaschine bist (oder jemanden kennst), ist das Herstellen eigener Bikepacking-Taschen, Packsäcken oder anderer Ausrüstungsgegenstände nicht nur eine günstige Alternative zu den Produkten von etablierten Herstellern, sondern du kannst auch selber Einfluss auf die Maße und das Gewicht nehmen.

Hier findest du einige Beispiele für selbstgemachte Bikepacking Ausrüstung:

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Plane und transportiere deinen Proviant clever

Nahrungsmittel und Wasser treiben dein Gesamtgewicht schnell in die Höhe.

Um so leicht wie möglich unterwegs sein zu können, solltest du nur das an Proviant mitführen, was du auch tatsächlich während der Etappe benötigst.

Wenn du dich vornehmlich in urbanen Gegenden bewegst, kannst du deine Vorräte für das Abendessen und die nächste Etappe in Supermärkten und lokalen Shops auffüllen – oder du gönnst dir eine Mahlzeit im Imbiss oder Restaurant.

Auch kleine Snacks kannst du unterwegs an Kiosken oder Büdchen besorgen.

Wichtig bei dieser Taktik ist, dass du die Route entsprechend planst und dir sicher bist, dass du auch entsprechende Geschäfte und Shops vorfindest (die geöffnet haben).

Bist du in ländlicheren Gegenden oder in wenig besiedelten Arealen unterwegs, musst du deinen Proviant wohl oder übel mitführen.

Bei der Wahl geeigneter Lebensmittel solltest du auf Folgendes achten:

  • Die Lebensmittel sollten möglichst leicht sein
  • Die Verpackung bzw. das Pack Maß soll möglichst gering sein
  • Der Proviant soll lange haltbar sein
  • Nahrung beim Bikepacking muss unkompliziert zuzubereiten sein

Nudel, Reis, Haferflocken und Hülsenfrüchte eignen sich hervorragen als Outdoor-Lebensmittel.

Indem du Lebensmittel umpackst, kannst du zusätzlich ein paar Gramm Gewicht und Platz in deinen Taschen gewinnen.

Trockenfrüchte, Nüsse und dehydriertes Gemüse schlagen ebenfalls nicht zu sehr auf das Gewicht und in Kombination mit anderen Zutaten lassen sich mit ihnen leckere Mahlzeiten zubereiten.

Das Gewicht an mitgeführtem Wasser lässt sich durch den Einsatz von Wasserfiltern oder anderen Methoden der Wasseraufbereitung optimieren.

Sofern geeignete Wasserquellen in Reichweite sind, kannst du dir so Wasser „zubereiten“, wenn deine mitgeführten Vorräte sich dem Ende neigen.

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Optimiere deine Ausrüstung Schritt für Schritt

Hochwertige ultraleicht-Ausrüstung hat ihren Preis.

Wenn das Budget keine Rolle spielt, kannst du nach Herzenslust zuschlagen und dir das leichteste Equipment kaufen.

Sollte das nicht der Fall sein (ich denke, das wird bei den meisten so sein), macht es Sinn, deine Ausrüstung nach und nach zu optimieren.

Immer dann, wenn eine Neuanschaffung ansteht oder alte Ausrüstungsgegenstände ersetzt werden sollen, solltest du etwas genauer auf das Gewicht und die „Multi-use“ Eigenschaften achten.

ultraleicht bikepacking ausrüstung

Sieben Schritte zu deinem ultraleicht-Setup

Am besten fängst du mit der Gewichtsoptimierung bei den schwersten Ausrüstungsgegenständen an. Oft haben diese am meisten Potenzial und du kannst schnell Erfolge verzeichnen.

Im Folgenden gehe ich auf die 7 Hauptkategorien etwas genauer ein und erkläre, wie du am effektivsten Gewicht reduzieren kannst.

  1. Fahrrad (8-12kg)
  2. Bikepacking-Taschen (unter 1100g)
  3. Unterkunft (unter 1200g)
  4. Schlafsack (unter 800g)
  5. Schlafmatte (unter 500 g)
  6. Kochausrüstung (unter 500 g)
  7. Kleidung und Zubehör (unter 500 g)

1. Das Fahrrad

Das Fahrrad ist der schwerste Einzelgegenstand, der von dir transportiert werden muss.

Ich gehe davon aus, dass du bereits ein Fahrrad besitzt und dir derzeit auch kein neues kaufen möchtest.

Aus diesem Grund nehmen wir bei der Senkung des Gewichtes die Anbauteile und Komponenten ins Visier.

Auch hier lassen sich noch einige Gramm rausholen.

Die Laufräder

Durch die Verringerung der Rotationsmasse spart man nicht nur statisches Gewicht, sondern auch (deine) Energie.

Wenn weniger Masse in Rotation gesetzt werden muss, ist das weniger anstrengend und du kannst dich schneller fortbewegen.

Moderne Materialien wie Kohlefaser oder Titan machen es möglich, leichte Laufräder herzustellen, die dennoch robust genug für den Offroad-Einsatz beim Bikepacking sind.

Der Austausch der Laufräder kann eine Gewichtsersparnis vom mehr als 500 g erzielen.

Der Carbonlaufradsatz CRC 1100 SPLINE von DT Swiss bring im Set ca. 1322 g auf die Waage, was im Vergleich zu Laufrädern aus Metalllegierungen z. B. dem DT Swiss Laufradsatz G 1800 SPLINE, mit 1806 g ein deutlicher Unterschied ist.

Hightech Materialien haben ihren Preis.

Bei der Anschaffung eines neuen Carbonlaufradsatzes erreichst du schnell Preisdimensionen um die 2000€ (ohne Reifen).

Ob dir das die Gewichtsreduzierung und die verbesserte Agilität wert sind, kannst nur du selbst entscheiden.

Tipp:  Wenn du dir neue Laufräder für das Bikepacking anschaffen möchtest, solltest du unbedingt auf das maximale Systemgewicht achten. Dieses gibt zulässige Gesamtgewicht (Fahrrad + Fahrer + Ausrüstung) an.

Reifen / Schläuche

Auch an den Reifen gibt es Potenzial für Gewichtseinsparungen.

In Abhängigkeit von Größe, Profil und Gummimischung unterscheiden sich die Reifen bereits deutlich im Gewicht. Unterschiede von 200 g sind keine Seltenheit.

Zusätzlich kann man durch den Einsatz der Tubeless-Technologie für Gewichtsreduktion sorgen.

Diese speziellen Reifen kommen ganz ohne Schlauch aus.

Um trotzdem Pannensicherheit zu gewährleisten, wird eine Dichtmilch in die Reifen gefüllt, die kleine Löcher und Beschädigungen selbstständig verschließt.

Durch den fehlenden Schlauch können im Handumdrehen weitere 200-300 g eingespart werden.

Auch bei Schlauchreifen lohnt sich ein Vergleich verschiedener Hersteller.

Verschiedene Hersteller (z. B. Tubolito) bieten ultraleicht-Schläuche an, mit denen sich erneut einige Gramm einsparen lassen.

Die Gabel

Fährst du ein Fahrrad mit einer Federgabel oder mit einer klassischen Starrgabel aus Stahl? Wenn ja, dann gibt es an dieser Stelle deutliches Einsparpotenzial.

Eine starre Gabel aus Carbon kann zwischen 500 und 700 g wiegen, wobei eine Federgabel über 2000 g aufbringen kann.

Diese Optimierung bringt zwar viel, ist aber ebenso wie ein neuer Laufradsatz eine sehr kostspielige Angelegenheit.

Wenn du bereit bist, auf Federkomfort zu verzichten und auch etwas Geld dafür in die Hand zu nehmen, kann sich ein Wechsel der Gabel deutlich auf dein Gesamtgewicht auswirken.

Tipp:  Eine etwas günstigere Alternative kann eine Aluminiumgabel sein. Im Vergleich zu eine Federgabel oder einer starren Stahl-Gabel ist sie immer noch im Gewichtsvorteil, dafür aber günstiger als die Carbon-Variante.

Sattelstütze / Vorbau / Lenker / Pedale

Die meisten „Serienfahrräder“ werden mit vergleichsweise schweren Anbauteilen aus Aluminiumoder sogar mit Teilen aus Stahl bzw. Metalllegierungen (je nach Preisklasse) ausgeliefert.

Der schrittweise Austausch der Anbauteile durch leichtgewichtige Alternativen kann so in Summe einiges an Gewicht einsparen.

Der Einbau einer Carbon-Sattelstütze z. B. kann bereits zwischen 100-200 g  Erleichterung bewirken.

2. Die Bikepacking-Taschen

Die Wahl der Bikepacking-Taschen beeinflusst das Gesamtgewicht deines Set-ups ebenfalls nicht unerheblich.

Bei ungefähr gleichem Transportvolumen kannst du das Gewicht ohne Weiteres zwischen 600 und 1000 g reduzieren, indem deine Wahl auf ultraleichte Bikepacking-Taschen fällt.

Die unten stehende Tabelle zeigt dir, wie unterschiedlich das Gewicht ausfallen kann und wie viel du einsparen kannst:

3. Die Unterkunft

Die Unterkunft dient in erster Line dem Schutz vor Wettereinflüssen wie Regen, Sonne, Wind oder Schnee.

Um diesen Schutz so leicht wie möglich abbilden zu können, stehen Bikepackern folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

Zelte

Hersteller wie MSR*, Vango*, Vaude* oder auch der günstige Franzose Decathlon* haben Zelte im Sortiment, die zwischen 800 und 1200 g aufbringen.

In Sachen Wetterschutz haben geschlossene Zelte etwas mehr zu bieten als ein Tarp oder eine Hängematte und daher sind sie besonders geeignet für Bikepacker, die auch im Herbst und Winter draußen unterwegs sind.

Wie so oft kommt es bei der Wahl der Unterkunft aber ganz auf deine persönlichen Vorlieben an.

So manch ein Outdoor-Fan ist auch bei Eis und Schnee mit einem minimalistischen Tarp-Set-up unterwegs und genießt den direkten Kontakt mit der Natur.

Tarps

Mit ein paar Abspannleinen und zwei Stöcken kann aus einem ultraleichten Tarp im Handumdrehen ein Regenschutz geschaffen werden, unter dem man es sich im Schlafsack (ggf. mit Biwaksack) gemütlich machen kann.

Dieses minimal- Set-up ist ohne Zweifel eine der leichtesten Optionen, um sich vor Wettereinflüssen zu schützen.

Kombiniert mit einer Bodenunterlage, einem Groundsheet lassen sich mit einem Tarp „zeltähnliche“ Bedingungen herstellen.

Biwaksäcke

in Biwaksack ist nichts anders als eine wasserdichte Hülle, die den Schlafsack umschließt.

Ein Biwaksack ist für Bikepacker zu empfehlen, die bei kälteren Temperaturen ohne Zelt draußen übernachten. In Kombination mit einem Tarp als zusätzlichen Wetterschutz hat man es so auch bei schlechtem Wetter und Minusgraden kuschelig und trocken.

Eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit muss man für ein solches ultraleicht-Set-up in Kauf nehmen.

Ultraleichte Not-Biwaksäcke gibt es bereits ab 100 g! Etwas robustere Modelle liegen zwischen 200 und 400 g.

Hängematten

Hängematten sind eine leichte Übernachtungsmöglichkeit, die sich ideal für den Sommer eignet.

Mit einem Mückenschutznetz versehen, kann man laue Sommerabende inmitten der Natur genießen.

Wird es etwas kälter, ist es notwendig, die Hängematte von unten gegen kalte Zugluft zu isolieren.

Viel Modelle bieten die Möglichkeit, eine Luftmatratze oder Isomatte in die Hängematte zu integrieren.

Ultraleicht Hängematten ohne Isolierung liegen bei einem Gewicht zwischen 250 und 400 g.

Tipps zur Gewichtsoptimierung der Unterkunft
  • Tausche Alu Heringe gegen ultraleichte Titan Heringe aus.
  • Wenn du ein Tarp verwendest, kannst du das Gestänge zuhause lassen und unterwegs auf Stöcke bzw. Äste zurückgreifen.
  • Modular aufgebaute Zelte können im Sommer auch ohne Außenzelt verwendet werden.
ultraleicht bikepacking zelt

4. Der Schlafsack

Daune oder Synthetik? Diese Frage entscheidet bereits, wie weit das Gewicht eines Schlafsackes reduziert werden kann.

Eine Daunenfüllung hat bei gleicher Isolierwirkung immer einen Gewichtsvorteil gegenüber synthetischen Füllmaterialien. Daunenschlafsäcke lassen sich zudem auch besser komprimieren.

Auch wenn eine spezielle Behandlung die Daunen weniger anfällig für Feuchtigkeit macht, haben synthetische Materialien hier einen klaren Vorteil.

Auch die Pflege und Aufbewahrung von Kunstfaser-Schlafsäcken gestaltet sich unkomplizierter.

Möchtest du maximale Gewichtsreduzierung und kannst dich mit einem tierischen Produkt und etwas mehr Pflegeaufwand arrangieren, geht an Daune (fast) kein Weg vorbei.

Darf es etwas weniger sein?

Ein Quilt ist die minimalistische Variante eines Schlafsackes, bei dem die Unterseite fehlt. Du schläfst also direkt auf der Schlafunterlage. Das ist nicht jedermanns Sache, aber eine praktische Möglichkeit, Gewicht einzusparen.

Bedingt durch die komprimierten Daunen und der dadurch entstehenden Kältebrücke isoliert der Schlafsack von unten ohnehin kaum.

 
Tipps zur Gewichtsoptimierung deines Schlafsacks:
  • Die Komforttemperatur deines Schlafsacks sollte passend ausgewählt sein. Mehr Isolation bedeutet immer auch mehr Gewicht.
  • Verwende einen ultraleichten Schlafsack ohne integrierte Kapuze. Stattdessen kannst du deinen Kopf mit einer Mütze schützen oder ein T-Shirt zur Sturmhaube umfunktionieren.
ultraleicht bikepacking mit tarp

5. Die Schlafmatte

Den größten Komfort bieten mit Luft gefüllte Schlafmatten. Je nach Isolierungsgrad gibt es Schlafmatten, die nur ca. 350 g auf die Waage bringen.

Alternativ zu luftgefüllten Schlafmatten gibt es noch die klassischen Schaumstoffunterlagen.

Bei etwa gleichem Gewicht haben sie den Vorteil, dass sie sehr robust und langlebig sind. Auf Flickzeug kannst du bei Schaumstoffmatten getrost verzichten, wenn du dafür mit etwas weniger Komfort einverstanden bist.

 
Ultraleicht Tipps für die Schlafunterlage:
  • Eine kürzere (rumpflange) Schlafunterlage spart nochmals Gewicht ein. Unter die Beine kommen dann als Isolationsschicht zum Boden, Ausrüstungsgegenstände oder deine Bikepacking-Taschen. Der Komfort wird bei dieser Variante jedoch weiter eingeschränkt.
  • Als Kopfkissen kann ein mit Wäsche gefüllter Packsack dienen.
 

An den nachfolgenden Beispiel-Schlafsystemen kann gut erkannt werden, dass auch hier einiges an Potenzial schlummert. Es sei dazu gesagt, dass das „schwerere“ Set-up bereits über sehr leichte Komponenten verfügt.

Das Einsparpotenzial ist daher bei anderen Vergleichskomponenten noch wesentlich höher.

6. Die Kochausrüstung

Ultraleichte Materialien wie Titan machen es möglich, dass die gesamte Kochausrüstung auf ein Gewicht zwischen 200 und 350 g kommen kann.

Der schwerste Einzelgegenstand in der Küche ist der Kocher bzw. der Brennstoff.

Für kurze Bikepacking-Touren eignet sich ein superleichter Esbit Kocher (13 g). Betrieben wird dieser mit EsbitTrockenbrennstoff, der in Tabletten a 14 g mitgeführt wird.

Bei längeren touren und häufigem Einsatz empfiehlt sich ein Gas- oder Multifuel-Kocher*.

 
Tipps zur Optimierung der Kochausrüstung:
  • Bei Gaskochern gibt es verschiedene Kartuschen Größen (110g, 226g oder 450g). In den meisten Fällen reicht die kleinste Einheit aus. Falls nicht, kann Brennstoff meistens auch unterwegs nachgekauft werden.
  • Trockenbrennstoff kann portionsweise mitgenommen werden. In einem Zip-Beutel verstaut, hast du nur so viel mit, wie du benötigst.

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7. Kleidung und Zubehör

Eine extra T-Shirt und für den Notfall noch eine weitere lange Unterhose! – So oder so ähnlich geht es mir immer, wenn ich meine Kleidung plane.

Zweifelsohne ist der „Kleiderschrank“ ein „schwieriger Kandidat“, jedoch auch einer mit großem Optimierungspotenzial.

Multi-use ist auch hier das Zauberwort. Die Regenjacke kann beispielsweise als zusätzliche Isolationsschicht dienen.

Beinlinge in Kombination mit einer kurzen Radhose ersetzten eine zusätzliche lange Hose usw.

Wenn du etwas experimentierfreudig bist, entdeckst du bestimmt noch weitere Möglichkeiten, Kleidung clever zu kombinieren.

Badezimmer / Apotheke

Umpacken, portionieren und aufteilen lautet die Devise bei Körperpflege-Produkten und Medikamenten.

Tabletten, Shampoos und Co. können in kleinere Tüten oder sogenannte Mini Dropper Bottles umgefüllt werden. So transportierst du nur exakt die Mengen, die notwendig sind.

Ach ja – die Zahnbürste musst du nicht selber absägen. Es gibt ausreichend Alternativen an leichten Reisezahnbürsten, die nicht mehr als ein paar Gramm wiegen.

 
Tipps zur Gewichtsreduzierung:
  • Zahncreme in Tablettenform lässt sich nicht nur besser portionieren, sie friert im Winter auch nicht ein.
  • Multi-use Seifenlauge kann zur Körperpflege, zum Waschen der Kleidung und zum Spülen verwendet werden.
ultraleicht bikepacking packliste

Werkstatt

Werkzeug und Ersatzteile sollten immer individuell auf das Fahrrad und die anstehende Tour zusammengestellt werden.

Einige Basics sollten jedoch immer an Bord sein, egal ob es eine 200 km Tour wird oder nur die Fahrt ins Nachbardorf.

Um eine leichte Werkstattausrüstung zu realisieren, lohnt sich der Vergleich von Werkzeugen und Werkzeug-Set – hier gibt es enorme Unterschiede.

Mit kleinen Tricks sparst du noch ein paar Gramm zusätzlich ein:

 
Tipps zur Gewichtsoptimierung deiner Werkstattausrüstung:
  • Werkzeuge einzeln mitnehmen. Benötigst du wirklich alle Werkzeuge an deinem Multitool? Wenn du die für dein Rad passenden Tools einzeln mitnimmst, transportierst du keinen unnötigen Ballast.
  • Auf Hüllen und Boxen verzichten. Flickzeug, Werkzeuge und Reifenheber können mit einem Gummi fixiert und in einem Zip-Beutel verstaut werden.
  • Panzertape Streifen um die Pumpe wickeln – So musst du nicht die ganze Rolle mitnehmen.

Elektronik

Einem passionierten Fotografen zu raten, seine Kamera zu Hause zu lassen und doch mit dem Handy zu fotografieren, werde ich an dieser Stelle nicht tun.

Der Bedarf an elektronischen Helfern und Zubehör ist sehr individuell.

Ich kann daher nur erneut empfehlen, auf alles zu verzichten, was nicht wirklich benötigt wird.

Wenn eine Neuanschaffung ansteht, solltest du genau auf das Gewicht der Komponenten achten und immer Ausschau nach leichteren Alternativen halten.

 
Tipps zur Gewichtsoptimierung der Elektronik:
  • Ein Mehrfach-Ladegerät anstelle von mehreren einzelnen Ladegeräten
  • Leichtere Powerbanks anschaffen (müssen wahrscheinlich öfter geladen werden).
  • Nach Möglichkeit Geräte mit gleichem Ladekabel / Steckern verwenden, so genügt ggf. nur ein Kabel für mehrere Geräte.
  • Weniger ist mehr.
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Ultraleicht Bikepacking Packliste

Ich bin ein großer Freund von leichter und funktionaler Ausrüstung – aber nicht um jeden Preis.

Das Streben nach Minimalismus hat bei mir dann ein Ende, wenn es unverhältnismäßig unkomfortabel wird.

Du findest in der nachfolgenden Packliste mein persönliches Verständnis einer ultraleichten Ausrüstung, ohne dabei auf einen gewissen Komfort verzichten zu müssen.

Wenn du es noch minimalistischer magst, bietet diese Liste daher noch Potenzial für Optimierungen .

Bei der Zusammenstellung der Kleidungs- und Ausrüstungsgegenstände bin ich von einer Zwei-Jahreszeiten-Verwendung ausgegangen.

Das bedeute, die Packliste ist für Touren im Frühling und Sommer ausgelegt.

Wird es kälter, muss zusätzliches Gewicht für mehr Kleidung und ggf. ein schwererer Schlafsack bzw. ein Inlett eingeplant werden.

Disclaimer:

Ich kann (leider) nicht alle Ausrüstungsgegenstände in diesem Artikel mein Eigen nennen. Daher habe ich auch nicht alle Gewichte eigenhändig nachgewogen, sondern mich auf die Herstellerangaben verlassen. Diese Angaben erheben daher keinen Anspruch auf Richtigkeit und können leicht variieren. Auch die Wahl anderer Produktgrößen verändert das Gewicht.

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5 comments on “Ultraleicht Bikepacking Basics - So stellst du dir dein erstes ultraleicht Set-up zusammen”

  1. Moin!
    Sehr schöner Artikel. Ich habe exakt die gleichen Schuhe und dazu eine Frage: Nimmst du noch Wechselschuhe mit? Die Sohle ist ja sehr inflexibel, wenn man etwas weiter laufen will tuen einem da doch die Füße weh, oder dir etwa nicht?

    Zu der Seife: Gibt es vielleicht ein Produkt, was man "überall" kaufen kann, also Rossmann, DM, Apotheke vielleicht?

    Und ein kleiner Funfact: Die Odlo X-Light Unterhosen wiegen auf meiner Waage nur 40g in Größe M! Super Unterhosen! Nehme die zwar nicht zum Radfahren, weil ich da eine Radhose hab, aber ziehe mich nach der Tour ja um.

    Grüße
    Nico

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