Wenn du es bei der Übernachtung minimalistisch und trotzdem komfortabel magst, ist eine Hängematte die ideale Wahl. Dieser mobile Schlafplatz aus Stoff lässt sich nicht nur einfach transportieren und schnell aufhängen. Er bietet dir auch einen geschützten Ort über dem Boden, sodass du dir über krabbelndes Getier keine Sorgen machen musst.
Natürlich ist Hängematte nicht gleich Hängematte.
Darum zeige ich dir in diesem Artikel, was du beim Kauf beachten solltest – immer abhängig davon, welcher Typ Bikepacker du bist und welche Ansprüche du hast.
Anschließend stelle ich dir einige Hängematten für den Outdoor Einsatz vor, die sich bei Outdoor-Fans besonders großer Beliebtheit erfreuen.
Ob du dich für Hängematte oder Zelt entscheiden solltest, ist mehr als reine Geschmackssache. Stattdessen spielen Komfort, Sicherheit und Schutz vor Wind und Wetter eine Rolle.
Gewicht: Jeder, der schon einmal mit dem Zelt zum Bikepacking aufgebrochen ist, weiß: Das Gewicht steigt durch den mobilen Unterschlupf deutlich an. Dazu kommen Schlafsack oder Decke plus eine Isomatte, falls du nicht auf dem harten Boden schlafen willst.
Selbst bei einem ultraleichten Zelt solltest du mit 1,5 kg rechnen – fast dreimal so viel wie die meisten Hängematten. Letztere passen außerdem locker in eine handelsübliche Rahmentasche und lassen sich leicht transportieren.
Komfort: Dieser Punkt ist natürlich subjektiv – dennoch: Viele Bikepacker berichten, dass sie in Hängematten bequemer schlafen als auf Isomatten oder Luftmatratzen. Das verwundert nicht, denn schließlich passen sich die luftigen Schlafplätze flexibel an die Körperform an und haben keinen Kontakt mit dem Boden.
Im Zelt dagegen ist die Chance groß, dass du jede Unebenheit im Kreuz spürst – wenn du nicht auf eine sehr dicke, und damit schwere Unterlage zurückgreifen willst. Des Weiteren lassen sich Hängematten einfacher und schneller aufbauen als Zelte.
Sicherheit: In Deutschland lauern kaum Gefahren auf dem Waldboden, vor denen Bikepacker Angst haben müssten. Okay, vielleicht hast du dein Zelt aus Versehen auf einer Ameisenstraße aufgeschlagen – wenn es richtig geschlossen ist, sollten jedoch nur wenige der Krabbler ins Innere gelangen.
Anders sieht es in Ländern mit giftigen Spinnen, Tausendfüßlern, Skorpionen oder gar Schlangen aus. In diesen Gefilden schwören viele Bikepacker auf einen Schlafplatz in sicherer Höhe.
Preis: Ein Vergleich auf Amazon genügt, um zu sehen: Zelte sind wesentlich teurer als Hängematten. Wenn es nicht das Billigste vom Billigen sein soll, darfst du mit 100 Euro oder mehr rechnen.
Für diesen Preis bekommst du eine top-qualitative Hängematte mit allen Extras. Hochwertige Produkte sind jedoch bereits für die Hälfte dieses Preises zu haben, wie wir am Ende des Artikels zeigen werden.
Urheber: trek6500
Mangelnder Schutz: Beginnen wir mit dem gravierendsten Nachteil: Hängematten werden unter dem freien Himmel aufgehängt. Das heißt, du bist Wind und Wetter viel stärker ausgesetzt als im Zelt.
In lauen Sommernächten mag das kein Problem sein, doch wenn es regnet oder gar stürmt, kommt diese Option für die allermeisten Bikepacker nicht infrage. Natürlich kannst du ein Tarp über der Hängematte aufspannen. Dieses bietet jedoch nur bedingt Schutz vor dem Wind, sofern du kein extra großes Modell einpackst.
Eingeschränkte Ortswahl: Bevor du friedlich in deiner Hängematte schlummern kannst, benötigst du einen geeigneten Standort. Zwei Bäume sind der Klassiker. Doch was, wenn du in einer spärlich bewaldeten Gegend übernachten willst? Dann fällt diese Möglichkeit flach. Du solltest daher bereits vor dem Bikepacking-Trip mit Hängematte gut planen, wo du übernachten möchtest. Ein Zelt bietet in der Hinsicht mehr Flexibilität.
Aller Anfang ist schwer: Hinlegen und einschlafen – das ist als Hängematten-Neuling gar nicht so einfach. Viele Anfänger stören sich am Schaukeln über dem Boden, finden in ungewohnten Schlafpositionen keine Ruhe oder fallen gar nachts heraus. Doch keine Sorge: Dieses Problem lässt sich mit etwas Übung und der richtigen Aufhängetechnik leicht beheben. Wie das geht, zeigen wir dir weiter unten.
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Bevor du dich für eine Hängematte entscheidest, solltest du wissen, welche verschiedenen Modelle es gibt:
Beim Gewicht unterscheidet man zwischen schweren und leichten Hängematten: Letztere wiegen meist weniger als 600 Gramm und sind auch als Reisehängematten bekannt. Nicht immer wird das Gewicht übrigens von der Größe beeinflusst.
Auch Karabinerhaken aus Metall schlagen sich auf der Waage nieder – erhöhen jedoch die Sicherheit der Aufhängung. Und natürlich spielt die Art und Dicke des Stoffs eine Rolle.
Apropos Stoff: Generell hast du die Wahl zwischen Baumwolle und synthetischen Fasern. Fallschirmseide aus Nylon besticht etwa durch geringes Gewicht und kommt daher gerne für leichte Hängematten zum Einsatz.
Für alle, die im Schlaf zum Schwitzen neigen, empfiehlt sich Baumwolle, da diese atmungsaktiv ist. Allerdings benötigt der Stoff länger zum Trocknen und ist schwerer als Fallschirmseide. Darum findet man Baumwoll-Hängematten häufiger im Garten als beim Camping.
Bei der Aufhängung unterscheidet man Modelle mit oder ohne Stab. Sog. Stabhängematten wölben sich nur minimal nach unten, sodass du, ähnlich wie in deinem Bett, relativ flach liegst. Allerdings sind diese Hängematten weniger stabil als Modelle ohne Stab.
Die Gefahr, herauszufallen, ist also größer. Beachte außerdem, dass sie aufgrund der massiven Stange mehr Platz im Gepäck beanspruchen.
Urheber: rclassenlayouts
Vom Standort über die Aufhängung bis zum Schutz vor Insekten, Regen und Kälte – diese Tipps solltest du beim Bikepacking-Trip mit Hängematte beachten:
Am einfachsten ist es, deine Hängematte zwischen zwei Bäume zu spannen. Das geht natürlich nur, wenn die Spanngurte lang genug sind. Säulen und Holzbalken in Gebäuden bieten sich als Alternative an. Fallen alle diese Möglichkeiten flach, bleibt dir nichts anderes übrig als ein Hängematten-Gestell mitzubringen.
In einer Hängematte bist du den Elementen ausgesetzt. Achte also darauf, einen möglichst geschützten und windstillen Standort zu wählen. Stellen mit vielen Krabbeltieren solltest du meiden, sofern du kein gutes Insektennetz besitzt.
Noch gefährlicher sind tote Bäume, da von diesen schwere Äste, sog. "Witwenmacher", abbrechen und auf dich fallen können. Zu guter Letzt solltest du achten, nicht über einem Wildwechsel zu kampieren. Sonst könnten sich Tiere gestört fühlen.
Eine Hängematte aufzuhängen ist nicht schwer. Alles, was du benötigst, sind zwei Ankerpunkte für die Gurte.
Beim Straffen der Hängematte machen viele Anfänger jedoch den Fehler, die Gurte zu straff anzuziehen – und wundern sich, dass sie mit Rückenschmerzen aufwachen.
Stattdessen sollte die Hängematte so hängen, dass sie von der Seite wie ein Halbmond aussieht. Oder, wenn du es noch genauer magst: Die Seile sollten zum Boden einen 30°-Winkel bilden. So ist übrigens auch die Gefahr geringer, nachts herauszufallen.
Wenn es Zeit für die Nachtruhe ist, solltest du dich diagonal hineinlegen, sodass dein Kopf auf der rechten, deine Füße auf der linken Seite ruhen (oder andersherum). Diese Position gilt vielen Campern als die bequemste und kommt dem Schlafen auf ebenem Grund am nächsten.
Da du in einer Hängematte über dem Boden schläfst, fällt die sog. Thermoregulation von unten weg. Das heißt, deine Körperwärme verpufft in der Luft. Bei nächtlichen Temperaturen unter 20° C empfehlen wir daher einen sog. Underquilt in der Hängematte, um nicht zu frösteln.
Natürlich kannst du dafür eine gewöhnliche Isomatte benutzen. Wenn du Hängematte und Underquilt vom gleichen Hersteller kaufst, gehst du jedoch sicher, dass die Maße zueinander passen.
Tipp: Verrutscht der Underquilt, weil du dich im Schlaf viel bewegst? Dann kannst du das gute Stück auch in deinen Schlafsack legen.
Auch wenn ein Zelt mehr Schutz vor Wind und Wetter bietet – gegen leichten Regen hilft ein sog. Tarp, das du über die Hängematte spannst.
Natürlich gilt: Je größer das Tarp, desto besser bist du vor Regen geschützt.
Bei starken Niederschlägen empfiehlt sich daher ein 4 x 4 m großes Modell, das du fast bis zum Boden spannen kannst. Sog. Vollschutz-Planen bieten darüber hinaus noch einen gewissen Schutz vor Wind – sind aber deutlich schwerer und nehmen mehr Platz im Gepäck ein.
Urheber: blasbike
Vom günstigen Modell für Einsteiger über das komplette Set bis zum Premium-Modell – folgende Hängematten sind bei Outdoor-Freunden und Bikepackern besonders beliebt:
Suchst du eine günstige, aber dennoch hochwertige Hängematte für Outdoor Aktivitäten? Dann solltest du dir diesen Beststeller* der Firma NatureFun genauer ansehen.
Das Erste, das ins Auge sticht, ist das geringe Gewicht von nur 520 g. Damit lässt sich die Matte leicht transportieren und ganz einfach im angehängten Beutel verstauen.
Mit 275 x 140 cm ist die Hängematte auch für große Erwachsene geeignet, und dank Dreifach-Nähten hält sie ein Körpergewicht von 150 kg locker aus. Die Spanngurte sind ausreichend breit, sodass Bäume nicht beschädigt werden.
Einziges Manko: Da der Stoff sehr dünn ist, benötigst du in kalten Nächten einen Underquilt. Und auch Mücken haben kein Problem, durch den Stoff zu stechen, sodass sich die Kombination mit einem Moskitonetz empfiehlt. Oder du kaufst die NatureFun-Hängematte mit Netz im Komplettpaket*.
Letzte Aktualisierung am 11.10.2024 / Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten. Der angegebene Preis kann seit der letzten Aktualisierung gestiegen sein. Maßgeblich für den Verkauf ist der tatsächliche Preis des Produkts, der zum Zeitpunkt des Kaufs auf der Website des Verkäufers stand. Eine Echtzeit-Aktualisierung der vorstehend angegebenen Preise ist technisch nicht möglich. * = Affiliate Links. Bilder von Amazon PA-API.
Suchst du eine Reisehängematte mit integriertem Mückenschutz? Dann können wir dir dieses Produkt* von Overmont ans Herz legen.
Nicht nur ist das gute Stück mit einem TÜV-zertifizierten Maximalgewicht von 400 kg besonders belastbar. Dank 270 x 140 cm eignet sie sich auch für große Personen.
3 m lange Baumgurte und Karabiner zur Aufhängung sind enthalten – genau wie eine Doppelschicht, die dich vor Kälte schützt. Trotzdem ist der Stoff luftdurchlässig genug, damit du nachts nicht ins Schwitzen kommst.
Zahlreiche positive Bewertungen sprechen für die Beliebtheit dieses Produkts. Zwar würde eine Aufhängung des Netzes an vier Punkten mehr Schutz gegen Wind bieten – aber das ist angesichts des günstigen Preises Kritik auf hohem Niveau.
Nur wenn du gerne mit ultra-leichtem Gepäck unterwegs bist, könnte das Gewicht von 1,23 kg zu viel für dich sein.
Letzte Aktualisierung am 11.10.2024 / Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten. Der angegebene Preis kann seit der letzten Aktualisierung gestiegen sein. Maßgeblich für den Verkauf ist der tatsächliche Preis des Produkts, der zum Zeitpunkt des Kaufs auf der Website des Verkäufers stand. Eine Echtzeit-Aktualisierung der vorstehend angegebenen Preise ist technisch nicht möglich. * = Affiliate Links. Bilder von Amazon PA-API.
Im Premium-Segment punktet die Doppel-Hängematte der Firma Häng mit hoher Qualität und großzügigen Maßen: 300 x 170 cm machen sie auch für große Zeitgenossen ideal, der dreifach vernähte Nylonstoff ist extrem reißfest, und die breiten Gurte schonen den Baum beim Befestigen.
Auch die Traglast von 200 kg fällt positiv ins Auge. Besonders praktisch ist die 6 m lange Aufhängung – ein Segen, falls die Bäume einmal weiter entfernt stehen.
Natürlich schlagen sich die hochwertige Verarbeitung und die Metall-Karabiner im Gewicht nieder. Mit 850 g ist die Häng etwas schwerer als viele Vergleichsmodelle. Beachte bitte auch, dass weder Moskitonetz noch Underquilt im Lieferumfang enthalten sind.
Letzte Aktualisierung am 11.10.2024 / Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten. Der angegebene Preis kann seit der letzten Aktualisierung gestiegen sein. Maßgeblich für den Verkauf ist der tatsächliche Preis des Produkts, der zum Zeitpunkt des Kaufs auf der Website des Verkäufers stand. Eine Echtzeit-Aktualisierung der vorstehend angegebenen Preise ist technisch nicht möglich. * = Affiliate Links. Bilder von Amazon PA-API.
Bikepacking und Hängematte – ist das eine gute Kombination? Unbedingt, sofern du auf bestimmte Kriterien achtest.
Wenn die Hängematte für deine Größe geeignet ist und du sie richtig aufhängst, steht einer komfortablen Nacht im Freien nichts im Wege. Dazu noch ein hochwertiges Moskitonetz, ein Underquilt zum Schutz vor der Kälte und ein Tarp gegen den Regen, und du bist fast so gut geschützt wie in einem stabilen Zelt.
Natürlich liegt die Betonung auf "fast". Wer in kalten, unwirtlichen Gegenden unterwegs ist und schnell fröstelt, sollte sich das Nächtigen in der Hängematte zweimal überlegen. Andererseits ist der spartanische Schlafplatz vielleicht genau das Richtige, um deinen Bikepacking-Trip zum besonderen Erlebnis zu machen.
Happy Bikepacking
Dennis
Urheber Titelbild: blasbike
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Hallo,
ich bin auch oft mit einer Hängematte Unterwegs und finde deinen Beitrag sehr Hilfreich, gerade wenn es Neulinge sind die es Probieren möchten. Zu dem muss ich sagen, das ich kein Zelt Typ bin.
Beste Grüße
Hey Dennis,
vielen Dank für den schönen Artikel. hat mir einen guten Einstieg gegeben.
Danke.
Hi Markus,
danke für deine Rückmeldung! Das freut mich 🙂
Grüße
Dennis