Ausprobiert: Decathlon Bikepacking-Zelt Trek MT 900 im Praxischeck (1P vs. 2P)

Das Decathlon Trek MT 900 begleitet mich nun schon seit einigen Jahren. Bisher habe ich den Kauf dieses eher günstigen 1 Personen-Zelts nicht bereut – ganz im Gegenteil.

Für mich als Anfänger war es perfekt!

Zum einen suchte ich ein Zelt mit akzeptablem Packmaß.

Zum anderen sollte es eine freistehende Konstruktion sein, die auch ohne Abspannleinen und Heringen stabil hält.

Der Preis spielte ebenfalls eine Rolle:

Ich wollte keine 400 oder gar 500 Euro in ein Zelt investieren, ohne zu wissen, ob mir das Bikepacking überhaupt Spaß macht.

Seit kurzem hat auch der „große Bruder“, das Trek MT 900 in der 2-Personen Variante, bei uns Einzug erhalten.

Wenn mein Sohn mit auf Tour kommt, bietet dieses Zelt etwas mehr Platz und Komfort.

Kurz gesagt:

Decathlons Trek MT 900-Zelte haben mir bisher gute Dienste geleistet – Zeit also, sie genauer vorzustellen.

In diesem Beitrag erfährst du mehr über die Eigenschaften, Stärken, aber auch Schwächen der 1- und 2-Personen-Variante.

Außerdem zeige ich dir nützliches Zubehör, mit dem du dein Schlaf-Setup von Decathlon ergänzen kannst.

Online werden die Zelte unter zwei Namen angeboten:

Decathlon Trek MT 900 und Forclaz MT 900.

Das lässt sich einfach erklären.

Forclaz ist nichts anderes als eine Eigenmarke des französischen Herstellers Decathlon*.

Dort finden Outdoor-Freunde alles, was sie für ihre Übernachtung brauchen: darunter Schlafsäcke, Decken, Isomatten und Zelte in verschiedenen Größen.

Die Produktpalette ist vielfältig und die Preise relativ günstig.

So kennt man es von Decathlon.

Lesetipp:  Decathlon Packliste - Komplettes Set-up vom französischen Sport Giganten

Egal, ob du dich für die 1- oder 2-Personen-Variante entscheidest – folgende Dinge sind im Lieferumfang des Decathlon Trek MT 900 enthalten:

• Außenzelt und Kabine
• Gestänge
• 10 Heringe
• 4 Spannseile
• Reparaturset

Das Reparaturset ist besonders nützlich.

Damit kannst du Risse in der Außenhülle ohne Klebeband ausbessern.

Natürlich liefert Decathlon auch einen Packsack für das Zelt mit.

Beim Decathlon Trek MT 900 handelt es sich um ein Kuppelzelt.

Dieses Design ist bei Campern und Bikepackern äußerst beliebt.

Nicht nur bietet die Y-förmige Struktur aus überkreuzenden Zeltstangen mehr Platz als z. B. Tunnelzelte.

Auch der Aufbau geht schnell und simpel von der Hand.

Wer möchte, lässt das Außenzelt weg. So genießt du in warmen Nächten eine optimale Ventilation.

Beide Zelte sind freistehend.

Das heißt, sie können theoretisch ohne Spannleinen und Heringe aufgestellt werden.

Empfehlen würde ich das jedoch nicht – vor allem da Kuppelzelte aufgrund ihrer Höhe anfällig für Wind sind.

Wer sich mit Zelten auskennt, wird von der Verarbeitung des Decathlon Trek MT 900 nicht überrascht sein.

Der Hersteller setzt Materialien ein, die im Camping-Bereich mittlerweile Standard sind.

Beginnen wir mit dem Außenzelt aus Polyester (PES) 20 Denier.

Zur Erklärung:

Die Maßeinheit Denier gibt das Gewicht pro 9.000 m Stoff an – und damit die Stärke des Garns.

20 Denier bewegen sich am unteren Ende der Skala.

Damit ist das Außenzelt relativ leicht, aber nicht besonders reißfest.

Für den Boden der Kabine kommt Polyamid (PA) 40D zum Einsatz.

Dieser Denier-Wert sorgt für eine hohe Robustheit – auch wenn Decathlon hier keine Rekorde aufstellt.

Wer tiefer in die Tasche greift, erhält noch reißfestere Zeltböden mit PA 70D.

Lesetipp:  Bikepacking-Zelt Ratgeber –So findest du die richtige Unterkunft

Sowohl Außenzelt als auch Kabinenboden sind beschichtet.

Silikon außen und Polyurethan (PU) innen halten Regen ab.

Zum selben Zweck wurden die Nähte mit einem thermogeklebten Band versiegelt.

Die Kabine besitzt ein Moskitonetz, das per Zwei-Wege-Reißverschluss geöffnet wird.

Um Kondenswasser im Inneren zu vermeiden, sind zwei Lüftungsöffnungen vorhanden.

Das Gestänge stammt vom Hersteller Yunan und besteht aus Aluminium.

Dieses Material spart nicht nur Gewicht ein.

Es ist auch komplett rostfrei.

Allerdings kann es die Tragfestigkeit nicht mit Stahl-Gestängen aufnehmen – aber dazu weiter unten mehr. 

Insgesamt bringt Decathlons 1-Personen-Zelt 1,3 kg auf die Waage.

Die 2-Personen-Variante wiegt 1,95 kg.

Kommen wir nun zum wohl wichtigsten Kriterium für Bikepacking-Zelte:

Wie gut schützt dich das Decathlon Trek MT 900 vor Wind und Wetter?

Die Wassersäule des Außenzelts beträgt 2.000 mm – heißt: nach der EU-Norm EN 343:2003 darf dieses Zelt das Prädikat „wasserdicht“ tragen.

Decathlon selbst berieselt seine Zelte im Labor 3 Stunden lang mit Wasser, um einen tropischen Regen zu simulieren.

So lange muss die Außenhülle dichthalten.

Ich habe jedoch bisher auch bei starken Regengüssen keinerlei Wassereintritt feststellen können.

Ebenfalls wasserdicht ist der Kabinenboden mit 3.000 mm Wassersäule.

Beachte, dass dieser Wert evtl. nicht ausreicht, wenn du viel Druck auf den Boden ausübst – z. B. auf ihm kniest.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kauft die Bodenplane von Decathlon gleich mit.

Decathlon hat sein Trek MT 900 im Windkanal getestet.

Das Ergebnis: Dieses Zelt hält Windgeschwindigkeiten von bis zu 60 km/h stand.

Doch reicht das aus?

60 km/h entsprechen Windstärke 7.

Die Beaufortskala spricht von einem „steifen Wind“, bei dem sich Bäume biegen und das Laufen gegen die Windrichtung schwerfällt.

Stabilität bei Stürmen wird nicht garantiert.

In der Praxis zeigte sich das Zelt jedoch von stärkeren Böen unbeeindruckt.

Noch widerstandsfähiger präsentiert sich die 2-Personen-Variante.

Sie ist für Windgeschwindigkeiten von maximal 70 km/h (Windstärke 8) ausgelegt.

-ANZEIGE*-

Decathlon bewirbt das Trek MT 900 als Drei Jahreszeiten-Zelt.

Heißt das nun, dass es im Winter zuhause bleiben muss?

Nicht unbedingt.

Für den Schutz vor der Kälte ist das Zelt ohnehin zweitrangig.

Hier kommt es vor allem auf die Isolierung durch Isomatte und Schlafsack an.

Jedoch warnt Decathlon vor Schneemassen.

Diese könnten das leichte Aluminium-Gestänge zum Einsturz bringen.

Auch die Sonne stellt eine Gefahr dar.

Zwar ist das Außenzelt mit Silikon beschichtet und bis zu einem gewissen Grad gegen UV-Strahlen geschützt.

Zu lange sollte es jedoch nicht in der prallen Sonne stehen.

Auf Dauer könnte der Stoff sonst porös werden.

Egal, ob 1- oder 2-Personen-Variante – der Aufbau läuft bei beiden Versionen des Trek MT 900 identisch ab:

Schritt 1:

Zuerst wird das Innenzelt auf dem Boden ausgelegt und an allen vier Ecken mit einem der ultraleichten Heringe fixiert.

Achte im Vorfeld darauf, dass der Untergrund möglichst eben und frei von spitzen Gegenständen wie Steinen oder Ästen ist.

Schritt 2:

Jetzt wird das Gestänge auseinander „gefaltet“.

Dank der innen liegenden Gummizüge gleiten die einzelnen Elemente fast wie von selbst ineinander.

Schritt 3:

Das Gestänge wird nun mit dem Innenzelt verbunden.

Hierfür müssen die Enden des Gestänges in den passenden Ösen am Innenzelt fixiert werden.

Damit du weißt, wo vorn und hinten ist, hat Decathlon sowohl am Gestänge als auch am Zelt verschiedene Farben verwendet (Gelb = Kopfbereich, Schwarz = Fußende).

Jetzt müssen noch zwei Ösen am „Dachkreuz“ sowie die verbleibenden Haken eingehängt werden, bevor der letzte Aufbauschritt folgen kann.

Schritt 4:

Zu guter Letzt musst du das Außenzelt anbringen und befestigen.

Hierfür wird dessen Plane über das Innenzelt geworfen und ausgerichtet.

An der Innenseite befinden sich zwei Metall-Ösen, die in die passenden „Pins“ am Dachkreuz eingehängt werden.

Dann ist das Zelt bereits in der richtigen Position, um die unteren Enden des Außenzeltes zu befestigen.

An allen vier Ecken befinden sich kleine Metallhaken, die in die dafür vorgesehenen Schlaufen des Innenzelts eingehakt werden.

Zum Schluss müssen die Enden nur noch nachgespannt werden.

Bei Bedarf können weitere Heringe und zusätzliche Spannleinen angebracht werden, um das Zelt bei schlechtem Wetter noch besser zu fixieren.

Mit etwas Übung ist der Aufbau in 10 Minuten erledigt.

Lesetipp:  Aufgerüstet: 11 interessante Camping-Gadgets fürs Bikepacking

1P Variante:

Das Forclaz MT 900 für eine Person ist ein kleines und leichtes Bikepacking-Zelt.

Viel räumlichen Luxus darf man daher nicht erwarten.

Bei einer maximalen Breite von 60 cm liegen kräftig gebaute Bikepacker und Bikepackerinnen kuschelig beengt.

Der Platz reicht jedoch für eine Isomatte und etwas zusätzlichen Stauraum.

210 cm Länge ermöglichen das Verstauen von Ausrüstung bzw. Kleidung am Kopf- oder Fußende.

Aufrechtes Sitzen, z. B. zum Umziehen, ist je nach Körpergröße möglich.

Groß gewachsene Bikepacker ziehen sich besser im Liegen um.

Taschen, Schuhe und Co. können in der Apsis außerhalb des Zelts untergebracht werden.

Dort sind sie vor Witterungseinflüssen geschützt und bei Bedarf schnell zur Hand.

2 P-Variante:

Die 2-Personen-Variante des Trek MT 900 wirkt auf den ersten Blick deutlich großzügiger bemessen.

Schaut man jedoch genau hin, ist es mit 205 cm Länge um ganze 5 cm kürzer als der „kleine Bruder“.

Die Breite pro Person ist identisch.

Dass Decathlon die Länge etwas reduziert hat, ist mir in der Praxis nicht negativ aufgefallen.

Selbst bei einer 190 cm langen Schlafmatte bleibt noch ausreichend Platz, um Kleidung zu verstauen.

Obwohl die Gesamthöhe beider Zelte gleich ist, hat die 2-Personen-Variante mit 105 cm satte 10 cm mehr Innenhöhe.

Das macht sich enorm beim Raumgefühl bemerkbar.

Aufrechtes Sitzen stellt auch für größere Personen kein Problem dar.

Lesetipp:  Zeltaufbau: So findest du den richtigen Standort für dein Nachtlager

Beide Varianten des Decathlon Trek MT 900 besitzen eine Apsis.

Hier kannst du Gepäckstücke ablegen, wenn du Platz im Inneren sparen willst.

Bei der 1-Person-Variante darfst du natürlich nicht viel Stauraum erwarten.

An der breitesten Stelle misst die Apsis 70 cm.

Das 2-Personen-Zelt besitzt zwei Apsiden, die dafür 10 cm kleiner ausfallen.

Im Inneren findest du 2 Fächer auf Bodenhöhe, sowie zwei unterhalb des Dachs: ideal, um Gegenstände wie Handy, Schlüssel oder Geldbeutel zu verstauen.

Auch Laschen für eine Lampe sind vorhanden.

Praktischerweise verfügen beide Zelte über 2 Eingänge.

So musst du nicht über deinen „Mitbewohner“ steigen, wenn du nachts ins Freie willst.

Für ausreichend Belüftung wurde ebenfalls gesorgt.

Beide Zelt-Varianten verfügen über zwei "Aufstellfenster", die bei Bedarf für ausreichend Luftzirkulation sorgen.

Das Decathlon Trek MT 900 macht bereits solo eine tolle Figur.

Doch wer es noch komfortabler, robuster oder wärmer mag, sollte sich das Zubehör des Herstellers genauer ansehen.

Decathlons Bodenplane erfüllt gleich mehrere Zwecke: zum einen schützt sie den Boden der Kabine vor Abrieb.

Zum anderen erhöht sie den Wasserschutz.

Dank einer Beschichtung mit Silikon und Polyurethan beträgt die Wassersäule 3.000 mm.

Addiert man die Wassersäule der Kabine hinzu, ergibt das stolze 6.000 mm.

Wer möchte, nutzt das Groundsheet als Plane.

So kannst du entweder unter freiem Himmel schlafen; oder du baust das Zelt ohne Kabine auf – quasi wie ein Tarp.

Damit die Plane straff gespannt werden kann, besitzt sie an jeder Ecke eine Schlaufe.

Die Länge beträgt bei der 1-Personen-Variante  210 cm und bei der 2-Personen-Variante 205 cm.

In der Breite weisen die beiden Modelle folgende Maße auf:

1-Personen-Variante: 60 cm (Kopf)/50 cm (Füße) - Gewicht ca. 150g

2-Personen-Variante: 125 cm (Kopf)/105 cm (Füße) - Gewicht ca. 230g

Damit decken beide Planen zwar den Kabinenboden, aber nicht die Apsiden ab.

Ein Packsack wird mitgeliefert.

Wenn dir die Optik wichtig ist, solltest du beachten, dass das Groundsheet nur noch in der Farbe Weiß verfügbar ist.

Schmutzflecken sind daher deutlich sichtbar.

Zum Glück kannst du das Sheet in der Waschmaschine waschen.

Zusätzlich zu seinen Trek MT 900 Zelten bietet Decathlon eine passende Luftmatratze an.

Diese ist 9 cm dick und besitzt einen R-Wert von 5,4.

Damit sorgt sie für ausreichende Isolation bis -20° C – genug, um im Winter zu campieren.

Nur Expeditions-Luftmatratzen halten Bodenfrost noch effektiver ab.

Robustheit ist dank 40 Denier-Polyamid gewährleistet, und zum Aufpumpen hat sich Decathlon etwas Besonderes einfallen lassen:

Die Hülle fungiert gleichzeitig als Pumpsack.

So vermeidest du, dass Feuchtigkeit ins Innere gelangt.

Du musst die Hülle lediglich aufblasen und dann in Richtung des Ventils zusammenrollen.

Decathlons Luftmatratze gibt es in zwei Größen:

183 cm x 54 cm sowie 195 x 63 cm für größere Bikepacker.

Das Gewicht beträgt 615 g (mit Hülle) – kein Spitzenwert, aber angesichts des günstigen Preises durchaus akzeptabel.

Wer eine ultra-leichte Luftmatratze mit dem gleichen R-Wert sucht, zahlt gut und gerne das Doppelte!

Zwar spricht nichts dagegen, sein Haupt auf ein paar Kleidungsstücken zu betten.

Doch mehr Komfort bietet das Camping-Kissen Luxe Pillow von Decathlon.

Dieses ist aufblasbar und besteht aus einem Polyester-Polyamid-Mix.

Eine gesteppte Hülle sorgt für angenehmes Hautgefühl.

Praktisch:

Du kannst die Hülle abnehmen und in der Waschmaschine waschen. 

Wenn es kälter wird, leistet Decathlons Schlafsack-Inlett gute Dienste.

Damit lässt sich die Wärmeleistung um etwa 1,5–2° C erhöhen.

Außerdem dient das Inlett als zusätzliche Barriere.

Der Schlafsack bleibt länger hygienisch, sodass du ihn seltener waschen musst – ein großer Vorteil bei Naturdaunen.

Das Inlett besteht aus 100 % Seide, schmiegt sich angenehm an die Haut und wiegt nur 110 g.

Beachte jedoch, dass Seide nicht besonders reißfest ist.

Du solltest dich vorsichtig ins Inlett legen, um Schäden zu vermeiden.

Eine Transporthülle wird mitgeliefert.

Spätestens jetzt sollte klar sein, warum das Decathlon Trek MT 900 bei Bikepackern wie mir so beliebt ist.

Dieses Zelt punktet mit robuster Verarbeitung, leichtem Gewicht, einem simplen Aufbau und Features wie Taschen und Haken – kurz gesagt:

Es bietet alles, was man auf der Tour braucht.

Einen „Palast für unterwegs“ darfst du natürlich nicht erwarten, und bei extremem Wetter kann das MT 900 an seine Grenzen kommen.

Doch angesichts des günstigen Preises sind diese (kleinen) Mankos zu verschmerzen.

Ich kann dieses Zelt allen Hobby-Bikepackern empfehlen – vor allem, wenn du deine erste Tour planst und nicht übermäßig viel Geld für ein Zelt ausgeben möchtest.

In diesem Sinne: gute Fahrt und Happy Bikepacking!

Dennis