Routenplanung - So findest du deine perfekte Bikepacking Strecke
Routenplanung – egal ob ein spontaner Overnighter, ein Wochenend-Trip oder eine mehrwöchige Bikepacking-Expedition, ein wenig Planung ist notwendig, damit das Bikepacking-Abenteuer zum Genuss werden kann.
Bevor du dich also auf den Sattel schwingst, kann es sich daher lohnen, einen soliden Planaufzustellen. So kannst du dich im Vorfeld richtig auf deine Tour vorbereiten.
Die Routenlänge– und Beschaffenheit, die Reisedauer und die klimatischen Verhältnisse haben einen großen Einfluss darauf, wie du dein Equipment zusammenstellst.
Wenn es in fremde Länder gehen soll, spielen Visa und landesspezifische Informationen eine wichtige Rolle.
Wenn du also ein paar grundlegende Punkte bei der Planung deiner Route berücksichtigst, kannst du das Beste aus deiner Reisezeit herausholen und mit einem unvergesslichen Erlebnis belohnt werden.
Routenoptionen eingrenzen
Wenn du zum ersten Mal eine Route für eine Bikepacking- oder Radreisetour planst kann einen die Vielfalt an Möglichkeiten schnell überfordern.
Um etwas Struktur in die Planung zu bringen ist es wichtig zu Beginn der Planung einige Kernelemente der anstehenden Reise zu definieren, um so die Routenoptionen einzugrenzen.
Eingrenzung 1: Zeit
Als erstes steht die Frage im Raum wieviel Zeit du für eine Bikepacking Tour hast.
Wenn du nur eine begrenzte Zeit für deine Bikepacking Tour zur Verfügung hast (z.B. ein Wochenende), musst du in etwa wissen wie viele Kilometer du an einem Tag fahren kannst, damit du die Strecke planen kannst.
Schließlich möchtest du die Route, in der dir zur Verfügung stehenden Zeit auch bewältigen können.
Wenn du neu im Radsport bist und du dein Fitnesslevel noch nicht so richtig einschätzen kannst, empfehle ich für die erste Tour Tagesstrecken zwischen 30km und 50km einzuplanen.
Wenn du dich damit wohl fühlst kannst du jederzeit nach oben korrigieren.
Eine gewisse „Grundfitness“ ist für diese Distanzen jedoch notwendig. Sollte das bei dir (noch) nicht der Fall sein, dann starte mit kürzeren Distanzen.
Tipp:Beachte bei der Einschätzung deiner Fitness, dass du mit einem beladenen Bike unterwegs sein wirst. Das zusätzliche Gewicht kann sich negativ auf deine Reichweite auswirken.
Die Tageskilometer haben selbstverständlich auch Einfluss auf lange Touren.
Wenn du bereits einen Endpunkt der Reise festgelegt hast, musst du wissen wie groß dein Tagespensum ist, damit du dir ausrechnen kannst, wie viele Tage oder Wochen du in etwa unterwegs sein wirst.
Bei langen Touren ist es zu Anfang ebenfalls ratsam die Tageskilometer konservativ zu planen, wenn du während der Fahrt merkst, dass mehr geht, kannst du die Tagesetappen entsprechend anpassen.
Wie viele Kilometer du mit einem beladenem Bike circa schaffst, findest du am besten heraus, indem du es vorher einmal ausprobierst.
Ein Overnighter ist hier ideal, um nicht nur deine Fitness, sondern auch dein Equipmentauf den Prüfstand zu stellen.
Wie im vorherigen Punkt beschrieben wird die Entfernung, die du zurücklegen kannst, maßgeblich durch dein Fitnesslevel beeinflusst.
Neben deiner Leistungsfähigkeit und dem Gewicht deines Setups spielen aber noch weitere wichtige Faktoren eine Rolle, wenn es um die Einschätzung möglicher Distanzen geht.
Wie schnell oder wie weit du an einem Tag fahren kannst wird zusätzlich beeinflusst durch die:
Beschaffenheit der Route:
Es macht einen großen Unterschied, ob du auf asphaltierten Radwegen unterwegs bist oder ob du dich auf schmalen single-Trails und Schotterpisten fortbewegst.
Du solltest also den Zustand und die Eigenschaften der Route bei der Planung der Entfernung mit einbeziehen.
Geographischen Beschaffenheiten:
Bist du im Flachland unterwegs oder führt deine Reiseroute durch eine Gebirgskette mit anstrengenden Steigungen und ggf. sogar Streckenabschnitten, auf denen du dein Bike tragen musst?
Wenn du in Gegenden unterwegs bist, die für starke Winde bekannt sind, wird dich das ebenfalls einige Tageskilometer kosten.
Jahreszeit und Wetterbedingungen:
Üblicherweise sind die Bedingungen für Outdoor Aktivitäten im Sommer anders als im Winter.
Das hat zum einen Einfluss auf das Gewicht deiner Ausrüstung und zum anderen darauf wie weit du an einem Tag fahren kannst.
Bei Minusgraden und Schneefall wirst du weniger Strecke machen können als an einem windstillen Sommertag.
Einreisebestimmungen und Grenzkontrollen:
Wenn du vor hast ferne Länder mit dem Rad zu bereisen müssen Aufenthalte und Wartezeiten für Grenzübergänge und Einreiseprozeduren eingeplant werden.
Tipp: Speziell bei längeren Touren ist es empfehlenswert einige „Puffertage“ mit zu berücksichtigen. Solche Auszeiten sind Gold wert, falls du einmal krank wirst, eine Pause benötigst oder dir eine großartige Stadt etwas genauer ansehen möchtest.
Eingrenzung 3: An- und Abreise
Beginnt und endet deine Reise an deiner Haustür oder musst du erst einige Kilometer zurücklegen bevor das Abenteuer starten kann?
Letzteres bedarf weiterer Planung.
Wie kommst du mit deinem Fahrrad inklusive Gepäck zum Startpunkt deiner Reise?
Kann dich ein Freund oder Familienmitglied mit dem Auto dorthin bringen (vorausgesetzt es besteht die Möglichkeit das Bike zu transportieren)?
Musst du mit dem Zug oder sogar mit dem Flugzeug anreisen?
All diese Fragen solltest du im Vorfeld klären und entsprechend mit in die Planung deiner Tour aufnehmen.
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Ausarbeitung der Bikepacking-Route
Nachdem du jetzt einige wichtige Kriterien über die Art und Weise deiner Reise definiert hast, geht es jetzt daran eine Strecke zu definieren und auszuarbeiten.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten dies zu tun. Grob lässt sich dieser Vorgang in zwei Bereiche unterteilen:
Auswahl einer vorgeplanten Route
Eine einfache Variante Bikepacking Routen zu finden, ist es bereits vorgeplante Touren zu verwenden.
Diese Form der Routenauswahl nimmt einem viel Planungsarbeit ab.
In der Regel sind die Routen bereits mehrfach erprobt und mit allen notwendigen Informationen wie Beschaffenheit, Höhenprofil,Übernachtungsmöglichkeiten und Tipps zur Verpflegung, versehen.
Egal ob in deiner näheren Umgebung oder im Ausland auf Routen- und Planer-Plattformen findest du bestimmt etwas, das für dich in Frage kommt.
Tipp: Falls du mit einem GPS-Gerät navigierst, lassen sich die vorgeplanten Routen mit wenigen Klicks runterladen und auf dein Gerät überspielen.
Empfehlenswerte Websites zur Planung und Inspiration sind beispielsweise:
Sollte es in deiner näheren Umgebung noch keine geplanten Touren geben oder du deine ganz persönliche Strecke planen möchtest, dann ist diese Option die richtige für dich.
Zweifelsohne muss du etwas mehr Aufwand betreiben, wenn du deine Bickepacking Tour komplett selbst planst, jedoch kann gerade das riesigen Spaß machen.
Plattformen wie Komoot und Strava und Co. können dir auch bei der eigen Kreation von Routen gute Helfer sein, jedoch empfiehlt es sich zusätzlich noch Karten, Reiseführer und Websites zu nutzen.
Suche direkt oder über soziale Netzwerke und Foren, den Kontakt zu „einheimischen“ Bikepackern und Radsportlern, um dich mit ihnen auszutauschen und wertvolle Tipps zu ergattern.
Auch ein Anruf bei der Stadtgemeinde, dem Forstamt oder dem ansässigen Tourismusbüro, kann dir noch zusätzliche Tipps und Tricks verschaffen.
Wie navigierst du während deiner Bikepacking Tour?
Bei diesem Thema scheiden sich oftmals die Geister. Der eine schwört auf die Navigation mit dem Smartphone, der andere setzt sich nicht ohne sein GPS-Gerät auf das Fahrrad und wieder andere lassen nichts über die gute alte Karte kommen.
Welche Methode du bevorzugst musst du am besten selbst herausfinden.
Spätestens wenn du mehrtägige Bikepacking-Touren planst, macht es Sinn sich intensivere Gedanken um das Thema Schlafen und Verpflegung zu machen.
Während du deine Nachforschungen anstellst, ist es ratsam, einige Zeit damit zu verbringen, die Logistik für Schlaf,Essen und Trinken zu durchdenken.
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Schlafen
Auch wenn du eher ein spontaner Mensch bist, solltest du zumindest einen groben Plan haben wie und wo du nächtigen möchtest.
Wenn du ausschließlich im Zelt, Tarp oder Biwak schlafen wirst solltest du dir im Vorfeld die Gegend und die Möglichkeiten entlang deiner Route anschauen.
Die einfachste Methode ist es sich Campingplätze herauszusuchen, die auf deiner Route liegen.
Dort musst du dich nicht um viel kümmern. Wenn du deine Reiseetappen bereits recht präzise einschätzen kannst, empfiehlt es sich vorher eine Reservierung zu tätigen.
Aber auch spontane Anfragen haben oft Erfolg – falls nicht, musst du umplanen.
Das gleiche gilt natürlich für Hotels,Hostels oder Jugendherbergen.
Wenn du etwas mehr Abenteuerlust verspürst und das Übernachten in der Natur für dich in Frage kommt, gibt es noch ein paar mehr Aspekte zu beachten:
Beachte die jeweils gültigen und landesspezifischen Regelungen zum Thema „Landnutzung“ und Wildcampen.
Falls notwendig, hole dir vorab Genehmigungen ein, um auf Privatgrund zu campen.
Wähle ruhige und nicht einsehbare Übernachtungsplätze aus.
Wenn möglich schlage dein Lager auf ebenem und geradem Untergrund auf.
Vermeide es direkt an Gewässern oder Bachläufen zu campen. Speziell in kühlen Jahreszeiten bildet sich, durch die höhere Luftfeuchtigkeit, vermehrt Kondenswasser an deiner Ausrüstung.
Falls du Feuer machst, achte darauf das du eine „sicher Feuerstelle“ verwendest und das Feuer vollständig löschst, bevor du weiterfährst.
Egal wo du nächtigst – ein absolutes Muss für jeden Outdoorer und Microabenteuer ist das „Leave no trace“ Prinzip.
Hinterlasse keine Spuren! Räume deinen Müll weg.
Hinterlasse den Nachtplatz so wie du ihn vorgefunden hast. Verhalte dich achtsam und handele nachhaltig. Respektiere und schütze die Natur und deren Bewohner.
Bei einer Tour, die nur wenige Tage dauert, schaffst du es wahrscheinlich ausreichend Proviant und Wasser dabei zu haben.
Sollte die Reise jedoch länger werden, musst du dir Gedanken darüber machen, wie und wo du deine Vorräte wieder auffüllen kannst.
In zivilisierten und gut erschlossenen Gegenden ist Trinkwasser und Nahrungsversorgung in der Regel kein Problem.
Du musst lediglich dafür sorgen, dass deine Route in regelmäßigen Abständen durch Ortschaften oder Städte führt um dich in dortigen Supermärkten und Shops wieder mit neuen Vorräten einzudecken.
Auch Restaurants z.B. auf Campingplätzensind eine willkommene Abwechslung zu Trockenfutter und Fertiggerichten.
Je nach Vorliebe kannst du deine Kochausrüstung auch ganz zuhause lassen und dich ausschließlich versorgen lassen – das ist eine sehr bequeme aber auch deutlich teurere Variante der Verpflegung.
Wenn du in fremden Ländern oder in der wilden Natur unterwegs bist, musst du dich etwas besser auf das Thema Verpflegung vorbereiten.
Z.B. ist es ratsam vorher Flüsse und Seenausfindig zu machen, an denen mit Hilfe eines Wasserfilters neues Trinkwasser produziert werden kann.
Mitgeführte Nahrungsmittel sollten, leicht, kompakt und nahrhaft sein.
Es eignen sich vor allem gehaltvolle Fertiggerichte, die nur erhitzt werden müssen, getrocknetes Obst, Müsli und Snacks für zwischendurch (Riegel, Gels, Bananen, Schokolade etc.).
Auch wenn du viele Nahrungsmittel mitführst kommt irgendwann der Zeitpunkt an dem du deine Vorräte auffüllen musst – das musst du natürlich bei deiner Routenplanung berücksichtigen.
Andere Länder haben andere Anforderungen und Bedingungen, auf die du dich einstellen solltest. Wenn du in fremden Ländern unterwegs bist solltest du dich unbedingt vorher mit den dortigen Gegebenheiten vertraut machen. Das Internet ist hier der beste Helfer.
Folgende Punkte solltest du dir genauer anschauen:
Tipp:Es lohnt sich immer ein Blick auf die Webseite des Auswärtigen Amtes und ggf. des ADFC(bei Reisen innerhalb Europas). Zusätzlich empfiehlt es sich entsprechende Seiten der jeweiligen Länder zu konsultieren
Planen, losfahren und genießen
Für den einen ist eine solch umfangreiche Vorbereitung eine Qual und so manch anderer liebt es sich intensiv mit seinem nächsten Abenteuer auseinander zu setzten.
Je öfter du planst, desto besser wirst du darin.
Ein Minimum an Vorbereitung macht immer Sinn, speziell wenn es ins Ausland geht.
So hast du während deiner Reise mehr Zeit für das Wesentliche – für das Fahren, das Genießen des Momentsund für die Freiheit, die dich ein solches Bikepacking-Abenteuer verspüren lässt.
Und falls du zwischendurch einmal den Drang verspüren solltest ohne große Vorbereitungen loszufahren, dann erfährst du in diesem Artikel, wie schnell und unkompliziert ein Overnighter realisiert werden kann.
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