Mit einem Fahrradschloss kannst du dein Bike gegen Diebstähle schützen. Stabile Ketten- und Bügelschlösser gelten hier als Nonplusultra. Doch diese sind nicht nur schwer und unhandlich, sondern auch teuer. Wenn du dein Fahrrad lediglich kurz abstellst, lohnen sie sich kaum
Genau hier kommen Mini-Schlösser ins Spiel.
Schon für 10–20 Euro erhältst du grundlegenden Diebstahl-Schutz im handlichen Design!
Doch welches Mini-Schloss ist wirklich empfehlenswert?
Wie schlagen sich die Schlösser beim Gewicht, der Robustheit und den Features?
Ich wollte es genauer wissen und habe 8 der beliebtesten Modelle verglichen.
Mini-Schlösser sind klein – eine bahnbrechende Erkenntnis, ich weiß.
Dank ihrer kompakten Größe lassen sie sich besonders einfach verstauen.
Weder nehmen sie unnötig Platz in der Tasche weg; noch baumeln sie sperrig am Rahmen, wo sie dir in die Quere kommen.
Viele Modelle kannst du sogar in die Hosen- oder Trikottasche stecken.
Du hast sie also immer griffbereit.
Ausgewachsene Schlösser bringen 1 kg oder mehr auf die Waage.
Das mag für die meisten Bikepacker verschmerzbar sein.
Doch wer neue Bestzeiten aufstellen möchte, muss jedes Gramm berücksichtigen.
Mini-Schlösser sind für diese Zielgruppe ideal.
Meist wiegen sie gerade einmal 50–120 g.
Nicht nur das Fahrrad selbst ist für Diebe interessant.
Manche Langfinger klauen dir auch im Vorbeigehen deine neue Fahrradlampe oder den Helm, wenn du ihn am Rad vergisst.
Nicht einmal Fahrradsättel sind sicher!
Mit einem dünnen, flexiblen Schloss kannst du dieses Zubehör sichern.
Auch der finanzielle Aspekt ist nicht zu vernachlässigen.
Nehmen wir z. B. an, du besitzt ein Zweitrad, das aktuell noch 100 Euro wert ist.
Dieses mit einem 150 Euro-Schloss zu sichern, wäre wenig sinnvoll.
Mini-Schlösser benötigen weniger Material als große, dicke Exemplare.
Darum fällt der Preis meistens günstiger aus.
Du bekommst die kompakten Schlösser schon für 10 bis 20 Euro.
Wie dick ein Schloss ist, trägt maßgeblich zu seiner Sicherheit bei.
Hier können Mini-Schlösser kaum überzeugen.
Je nach Modell bestehen sie aus einem Kabelbinder, einer Kunststoff-Spule oder einem dünnen Metalldraht.
Diebe knacken sie in Windeseile.
Selbst, wenn der Seitenschneider versagt – einer scharfen Säge haben diese Schlösser wenig entgegenzusetzen.
Große, dicke Schlösser mögen unhandlich sein – doch sie haben einen Vorteil:
Du merkst anhand des fehlenden Gewichts, wenn du sie vergessen hast.
Bei Mini-Schlössern ist das anders.
Sie fallen im Rucksack oder am Fahrrad kaum auf.
Es ist daher umso leichter, versehentlich ohne Schloss auf Tour zu gehen.
Urheber: Ivan
ABUS gehört zu den beliebtesten Herstellern, wenn es um Fahrradschlösser geht.
Neben stabilen Ketten- und Faltschlössern hat die Firma auch ein kompaktes Modell im Sortiment.
Dieses nennt sich Combiflex Break.
Es kostet 20 Euro und besteht aus einem Stahlkabel, das per dreistelligem Zahlenschloss gesichert wird.
Praktisch:
Das Kabel rollt sich wie bei einem Maßband automatisch ein.
So kann es nicht verheddern.
Flexibilität ist dank 85 cm Länge garantiert, und das Gewicht beträgt gerade einmal 58 g: weniger als eine Tafel Schokolade.
Zur Stabilität macht ABUS keine Auskunft.
Es spricht jedoch Bände, dass das Combiflex Break als Schloss für „Objekte“ – nicht für Fahrräder – beworben wird.
Sein Stahlkabel ist 1,5 mm dick.
Im Vergleich zu Kabelbindern aus Plastik dürfte es wesentlich mehr aushalten.
Doch Bolzenschneider oder Sägen machen damit (höchstwahrscheinlich) kurzen Prozess.
Wer ein leichtes, kleines Fahrradschloss sucht, sollte sich das Hiplok Z Combo genauer ansehen.
Dieses Modell ist 50 cm lang und wiegt gerade einmal 70 g.
Es funktioniert genauso wie ein Kabelbinder.
Lasche durch die Öse schieben, festzurren – fertig!
Ein Zahlenschloss mit drei Stellen sichert die Zurrschlaufe.
Das Hiplok Z Lok Combo besitzt die Schutzklasse Sold Secure Bronze.
Wir wissen also, wie viel dieses Schloss im Praxistest aushält.
Es muss einfachen Werkzeugen wie Sägen, Schraubenziehern und Hämmern Paroli bieten – allerdings nur für eine Minute.
Sein mit Plastik ummantelter Stahlkern stellt kaum einen ernstzunehmenden Schutz dar.
Aber dafür wurde dieses 20 Euro-Schloss auch nicht entworfen.
Ich persönlich nutze das Z Lok Combo gern, um mein Fahrrad kurz an belebten Orten abzuschließen.
Dabei habe ich es ohnehin immer – denn schließlich passt dieses Schloss in jede Tasche.
Ein weiteres Kabelbinder-Schloss erwartet dich mit dem OTTOLOCK Cinch Lock.
Dieses ist in drei Längen verfügbar: 46, 76 und 152 cm.
Die letzten beiden Varianten könntest du als Gürtel tragen – ideal, wenn du Platz im Rucksack oder am Rahmen sparen willst.
Alle anderen rollen ihr Cinch Lock zusammen.
Es misst dann nur noch kompakte 3 bzw. 4 Zoll.
Je nach Länge bringt es 190–375 g auf die Waage.
Das Cinch Lock kostet zwischen 70 und 100 Euro – gehört also zu den teuersten Mini-Schlössern auf dem Markt.
Gerechtfertigt wird der Preis durch High-Tech-Materialien:
Edelstahl-Streifen im Inneren sorgen für die Festigkeit, Kevlar wehrt Schnitte ab und Santoprene macht das Schloss abrieb-beständig.
Das führt uns zur Frage: Wie steht es um den Diebstahlschutz?
In Tests zeigte sich, dass das Cinch Lock gut gegen Seitenschneider gesichert ist – einem bevorzugten Werkzeug von Dieben.
Mit der Säge ist es hingegen schnell durchtrennt.
Nicht umsonst empfiehlt der Hersteller, das gute Stück mit dem OTTOLOCK Bügelschloss zu kombinieren.
Das BBB Mini-SafeBBL-52 zählt zu den günstigsten Schlössern in dieser Übersicht.
Es besteht aus einem 120 cm langen Stahlkabel, das per dreistelligem Zahlenschloss gesichert ist.
Die Sicherheitsstufe 1 (von 12!) verrät es schon:
Dieses Mini-Schloss hält höchstens Gelegenheitsdiebe ab.
Mit dem Seitenschneider dürfte es sich in wenigen Sekunden knacken lassen.
Viel mehr darfst du von einem kompakten 15 Euro-Schloss einfach nicht erwarten.
Dafür wiegt es nur 70 g und passt selbst in kleinste Taschen.
Interessant ist das Design.
Dank langem Pin kannst du das Mini-SafeBBL-52 verwenden, um Reißverschlüsse zu sichern.
Ein weiteres Kabelbinder-Schloss hat der Hersteller Zefal im Sortiment.
Das K-TRAZ ZIP3 besitzt ein Stahlkabel mit dreistelligem Zahlenschloss.
Zefal gibt die Schutzklasse 3 an – und empfiehlt dieses Schloss für Orte mit geringem Diebstahl-Risiko.
Professionellen Werkzeugen dürfte es kaum standhalten. Dafür geht die Länge in Ordnung.
Dank 45 cm kannst du es selbst um dicke Laternen und Masten binden.
Wer sich beim Festzurren geschickt anstellt, macht es Dieben schwerer.
Das Gewicht beträgt 86 g.
Damit gehört dieses Schloss zwar nicht zu den leichtesten Mini-Modellen – es lässt sich aber dennoch ohne Probleme transportieren.
Das K-TRAZ ZIP3 ist kompakt genug für jeden Rucksack und sogar deine Trikot-Tasche.
Der Preis beträgt 19–22 Euro.
Dieses Schloss erinnert auf den ersten Blick an ein Modell, das ich weiter oben vorgestellt habe: das ABUS Combiflex Break.
Maße, Verarbeitung und Design sind nahezu identisch.
Einen wichtigen Unterschied gibt es jedoch.
Das Cube RFR besitzt vier statt drei Ziffern.
Damit steigen die Kombinationsmöglichkeiten von 1.000 auf 10.000.
Kein Dieb schafft es, diese in absehbarer Zeit durchzuprobieren.
Doch fairerweise muss man sagen: Das ist auch gar nicht nötig!
Mit seinem dünnen Stahlkern besitzt das Cube RFR nur die Schutzklasse 1.
Bolzenschneider und Sägen haben leichtes Spiel – wie bei den meisten Mini-Schlössern.
Nichts zu meckern gibt es beim Design.
Das Cube RFR wiegt gerade einmal 47 g. Sein 90 cm langer Stahlkern lässt sich im Inneren aufrollen, sodass nichts verheddern kann.
Kostenpunkt: etwa 20 Euro.
Auch dieses Modell von ROCKBROS besitzt ein vierstelliges Zahlenschloss – ist jedoch nur halb so teuer wie das Cube RFR.
Für etwa 10 Euro erhältst du grundlegenden Schutz vor Diebstählen.
ROCKBROS bewirbt es als „resistent gegen Schneiden, Aufhebeln und Aufstemmen“.
Tatsächlich fällt das 4 mm-Stahlkabel etwas dicker aus als bei vielen Mini-Schlössern.
An die Robustheit von Falt- und Bügelschlössern kommt es trotzdem nicht heran.
124 g bringt das ROCKBROS Kabelschloss auf die Waage.
Damit ist es zwar nicht so federleicht wie das Cube RFR.
Doch lediglich Ultra-Leicht-Bikepacker, die auf jedes Gramm achten, dürften sich daran stören.
Ein Highlight ist die Länge.
Das spiralförmige Kabel kann auf ganze 150 cm gedehnt werden und zieht sich danach wieder platzsparend zusammen.
Auf den ersten Blick wirkt das ROAD TO SKY gar nicht wie ein Mini-Schloss – schließlich misst es ganze 65 cm.
Aufrollen oder Einwickeln ist nicht möglich.
Doch der Hersteller hat sich etwas Praktisches einfallen lassen.
Du kannst das Schloss in den Lenker stecken.
Dann ist nur die Verschlusskappe von außen sichtbar.
Beachte jedoch:
Du benötigst einen Drop Bar Lenker ohne Kabel im Inneren.
Ein Schlüssel wird nicht mitgeliefert.
Stattdessen öffnet sich das ROAD TO SKY per Fingerdruck.
Diebe, die dieses System kennen, benötigen nicht einmal Werkzeug.
Viel Sicherheit solltest du daher nicht erwarten.
Ich würde das ROAD TO SKY nur einsetzen, wenn ich mein Fahrrad tagsüber und für kurze Zeit abstelle.
Beachte auch: Mit etwa 60 Euro ist dieses Schloss relativ teuer.
Urheber: Pavlo
Wer ein Mini-Schloss kaufen möchte, hat heute mehr Auswahl denn je.
Zahlreiche Modelle buhlen um die Gunst der Käufer.
Dabei haben sie eines gemeinsam:
Sie bieten weniger Diebstahlschutz als massive Falt- und Bügelschlösser, lassen sich jedoch einfacher transportieren und sind günstiger.
Unterschiede zeigen sich im Detail.
Legst du z. B. Wert auf ein besonders langes Kabel?
Dann könnte das Zefal K-TRAZ ZIP3 interessant für dich sein.
Soll es ein vierstelliges Zahlenschloss sein?
Die Hersteller Cube und ROCKBROS erfüllen diesen Wunsch.
Zuverlässigen Schutz vor Aufschneiden bietet das OTTOLOCK Cinch Lock, und wer den Platz im Lenker nutzen möchte, sollte sich das ROAD TO SKY genauer ansehen.
Ich hoffe, ich konnte dir bei der Wahl deines Mini-Schlosses behilflich sein.
Hast du bereits Erfahrungen mit den oben genannten Produkten gemacht?
Dann lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.
In diesem Sinne: Gute, sichere Fahrt und Happy Bikepacking!
Dennis
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