Fahrrad-Diebstahl: So hast du gute Chancen, dein Bike wiederzubekommen

Es ist der Alptraum jedes Fahrradbesitzers: Du hast deinen Drahtesel abgestellt, und nun fehlt davon jede Spur. Leider kommen Diebstähle häufig vor: Schätzungen zufolge werden in Deutschland 800 Fahrräder geklaut, und das jeden Tag! Besonders, wenn es sich um ein teures Markenrad handelt, ist der Ärger natürlich groß.

Leider lassen sich Fahrrad-Diebstähle nicht zu 100 % vermeiden, denn Langfinger sind erfinderisch. Es gibt jedoch einige Tipps, mit denen du dein Fahrrad gegen unerlaubten Zugriff sichern kannst.

Und auch, wenn es bereits gestohlen wurde, ist noch nicht alles verloren. Ich zeige dir, wie du vorgehen solltest, um das Bike wieder zu bekommen.

Außerdem klären wir die Frage: Wie sinnvoll ist eine Versicherung für das Fahrrad und welche Police ist die richtige für dich?

Dein Fahrrad wurde gestohlen – was ist nun zu tun?

Wenn dein Fahrrad gestohlen wurde, heißt es: Ruhe bewahren! Sobald du den ersten Schock überwunden hast, solltest du die folgenden Maßnahmen ergreifen:

Den Diebstahl bei der Polizei melden

Zwar ist die Aufklärungsquote von Fahrraddiebstählen mit 5–10 % nicht berauschend – dennoch solltest du es auf einen Versuch ankommen lassen und den Diebstahl zur Anzeige bringen.

Egal, ob du persönlich beim Polizeirevier vorstellig wirst oder eine Online-Anzeige erstattest: Je eher du tätig wirst, desto höher sind die Chancen, dass die Polizei dein Fahrrad wiederfindet.

Haben die Diebe das geknackte Fahrradschloss zurückgelassen, solltest du es zwecks Spurensuche mitnehmen. Außerdem helfen genaue Angaben zum Fahrrad: etwa Marke, Farbe, Größe, Rahmennummer und auffällige Merkmale. Wenn du Fotos davon hast, solltest du diese der Polizei geben.

Neben der Chance, das Fahrrad zurückzubekommen, gibt es noch mehr Gründe für eine Anzeige: Zum einen werden Städte und Kommunen so unter Druck gesetzt, die Sicherheit für Fahrradbesitzer zu verbessern: etwa durch Videoüberwachung und diebstahlsichere Stellplätze.

Zum anderen benötigst du die Anzeige für den nächsten Schritt:

Den Diebstahl bei der Versicherung melden

Gleich nach der Anzeige bei der Polizei solltest du den Diebstahl bei deiner Versicherung melden, insofern du eine abgeschlossen hast. Je nach Versicherungsgesellschaft sind dafür folgende Angaben nötig:

  • Ein Nachweis, dass es sich um dein Fahrrad handelt (Kaufbeleg)
  • Polizeiliches Aktenzeichen
  • Rahmen- oder Seriennummer
  • Bescheinigung, dass das Fahrrad nicht gefunden wurde (erhältst du im örtlichen Fundbüro).

Außerdem benötigt die Versicherung weitere Informationen zum Tathergang: Wo und wann wurde das Fahrrad gestohlen, wie war es abgeschlossen, gibt es Spuren eines Einbruchs, z. B. aus der Wohnung oder Garage?

Wahrscheinlich wird die Versicherung auch das Schloss sehen wollen. Wenn du es bei der Polizei abgegeben hast, kann sich die Versicherung mit ihr in Verbindung setzen.

Nun heißt es abwarten. Normalerweise dauert es drei Wochen, bis die Versicherung den Schaden übernimmt – auch um sicherzugehen, dass das Fahrrad in der Zwischenzeit nicht wieder aufgetaucht ist. Ist dies nicht der Fall, musst du die Versicherung nach drei Wochen davon in Kenntnis setzen.

Die Suche nach dem Fahrrad

Während die Polizei ihre Arbeit macht, solltest du selbst tätig werden und dich auf die Suche nach deinem gestohlenen Fahrrad begeben:

Umkreissuche

Du hast vergessen, dein Fahrrad abzusperren, und nun ist es weg? Dann hast du vielleicht Glück und es handelt sich gar nicht um einen waschechten Diebstahl.

Manchmal kommt es vor, dass betrunkene Zeitgenossen sich Fahrräder "ausleihen", damit ein paar Runden fahren und das gute Stück dann achtlos woanders abstellen. Darum lohnt es sich, die Umgebung abzusuchen.

Aber auch, wenn das Schloss geknackt wurde, kann sich die Umkreissuche lohnen. Wurde das Fahrrad in einer Wohngegend entwendet? Dann hat vielleicht einer der Anwohner etwas gesehen und kann Hinweise liefern.

Flyer aufhängen

Auch wenn das Klinkenputzen eine gute Idee ist: Mehr potenzielle Zeugen erreichst du, wenn du den Fahrrad-Diebstahl über Flyer in der Nachbarschaft meldest.

Du solltest möglichst genaue Angaben zum Bike machen und natürlich deine Kontaktdaten hinterlegen. Ein Finderlohn kann die Motivation zur Mithilfe erhöhen: natürlich auch die des Fahrraddiebs, der die Tat im Affekt begangen hat und nun vielleicht Reue zeigt.

Wähle für die Flyer am besten stark frequentierte Orte. Aushänge an Fußgängerampeln, aber auch an Schaufenstern, sind ideal, da dort viele Menschen stehenbleiben.

Doch Achtung: Einfach so öffentliche oder private Flächen zu bekleben ist in Deutschland verboten. Stattdessen brauchst du die Erlaubnis des Besitzers: Bei Straßenlaternen, Ampeln, Stromkästen oder Bäumen wäre das die zuständige Behörde; bei Schaufenstern der Ladenbesitzer. Ansonsten droht ein Bußgeld wegen Sachbeschädigung.

Online-Suche

Natürlich kannst du dich auch an die "Online-Nachbarschaft" wenden und den Diebstahl auf Social Media-Plattformen wie Facebook oder in WhatsApp-Gruppen melden.

Am besten teilst du den Post mit möglichst vielen Freunden. Du wirst dich wundern, wie klein die Welt ist, und besonders in Kleinstädten besteht eine realistische Chance, dass jemand dein Fahrrad gesehen hat.

Wo wir schon beim Thema Internet sind: Sieh doch einmal auf einschlägigen Verkaufsseiten nach, ob dein Fahrrad dort zum Verkauf angeboten wird. Wenn du einen Verdacht hast, solltest du die Polizei verständigen.

Außerdem kannst du dein Bike auf Websites wie www.radklau.org oder www.fahrrad-gestohlen.de melden und Daten wie die Rahmennummer dort eingeben. Der Sinn und Zweck dahinter: Händler, die Fahrräder aufkaufen, können so leicht feststellen, ob es sich um ein gestohlenes Modell handelt.

Fundbüros

In den Wochen nach dem Diebstahl solltest du möglichst oft beim örtlichen Fundbüro nachfragen, ob dein Fahrrad dort abgegeben wurde.

Vielleicht hast du Glück und ein Finder (oder der reuige Dieb) hat es dort abgegeben. Außerdem ist die Angabe des Fundbüros wichtig für die Schadensübernahme durch deine Versicherung.

Fahrrad gefunden – was nun?

Auch wenn du dein gestohlenes Fahrrad wiederfindest (etwa auf der Straße geparkt), darfst du es nicht einfach mitnehmen – und schon gar nicht ein neu angebrachtes Schloss aufknacken.

Verständige stattdessen die Polizei und warte, bis sie eintrifft. Die Gesetzeshüter können außerdem eingreifen, wenn sich der neue "Besitzer" auf dein Fahrrad schwingen und wegfahren will. Wie so oft gilt: Deine eigene Sicherheit ist wichtiger als weltliche Güter.

Wurde das Fahrrad zurückgebracht oder im Fundbüro abgegeben? Dann musst du deine Versicherung davon in Kenntnis setzen und evtl. geleistete Entschädigungen zurückzahlen. Benachrichtige auch die Polizei, damit diese die Suche einstellt.

Fahrrad Dieb

So erhöhst du die Chancen, dein Fahrrad wiederzubekommen

Codierung / Registrierung

Vor allem, wenn dein Fahrrad über keine Rahmennummer verfügt, solltest du es codieren lassen. Konkret handelt es sich um eine eingravierte Nummer, mit der das Fahrrad dir zugeordnet werden kann. Das hat auch eine abschreckende Wirkung für Langfinger.

Die Codierung kannst du bei verschiedenen Stellen vornehmen lassen: etwa bei Fahrradhändlern, der Polizei oder dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC).

Fahrradpass

In einem Fahrradpass werden alle wichtigen Daten sowie Fotos deines Bikes gespeichert. So hast du im Fall eines Diebstahls alle Angaben parat und kannst diese schnell der Polizei übermitteln.

Neben klassischen Fahrradpässen in Papierform gibt es heute auch elektronische Möglichkeiten, etwa die kostenlose BikeManager-App für Android und iOS.

Tracking-Geräte

Tracking-Geräte können Diebstähle zwar nicht verhindern. Allerdings weißt du damit immer, wo sich dein Fahrrad befindet. Die kleinen Gadgets bringst du am Rad an – natürlich möglichst versteckt.

Anschließend kannst du den Peilsender ganz einfach per Smartphone-App orten. Achte jedoch auf eine möglichst lange Akkulaufzeit. Sobald das Tracking-Gerät sich abschaltet, nützt es dir nichts mehr.

Alleinstellungsmerkmale

Bereits beim Kauf kannst du die Chance verringern, dass dein Fahrrad gestohlen wird – und zwar, wenn du ein Modell mit auffälligen Merkmalen wählst. Darunter fällt beispielsweise eine seltene Lackierung. Viele Diebe lassen von solchen Fahrrädern die Finger, da sie sich leicht wiedererkennen lassen.

Die richtige Versicherung für dein Fahrrad

Versicherung ist nicht gleich Versicherung – auch nicht, wenn es um Fahrräder gibt. Mit welcher Entschädigung du im Schadensfall rechnen kannst, hängt von der Art der Police ab:

Hausratsversicherung

Viele Hausratsversicherungen decken auch Fahrräder ab – praktisch für Besitzer, die keine gesonderte Versicherung abschließen wollen.

Doch Achtung: Wie der Name schon sagt, ist eine Hausratsversicherung für das Inventar im Haus zuständig. Heißt konkret: Findet der Diebstahl auf offener Straße statt, stehen deine Chancen auf Entschädigung schlecht.

Um diesen Fall abzudecken, bieten manche Gesellschaften eine Fahrradzusatzversicherung an.

Sie deckt auch Diebstähle außerhalb deiner Wohnräume ab – vorausgesetzt, das Fahrrad war ausreichend gesichert und es liegt kein Eigenverschulden vor.

Fahrradversicherung

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst oder ein besonders wertvolles Fahrrad besitzt, kann sich der Abschluss einer speziellen Fahrradversicherung lohnen.

Diese deckt weit mehr Szenarien ab als eine Hausratsversicherung: etwa Vandalismus, Diebstahl von Einzelteilen oder Schäden durch Eigenverschulden.

Der Nachteil: Fahrradversicherungen sind meist deutlich teurer als die Fahrrad-Policen von Hausratsversicherungen. Auch musst du für jedes Fahrrad eine eigene Versicherung abschließen. Und natürlich unterscheiden sich die Policen je nach Anbieter, weshalb du auf folgende Punkte achten solltest:

  • Gilt der Versicherungsschutz nur zu bestimmten Zeiten oder rund um die Uhr?
  • Welche Kriterien werden an das Fahrradschloss gestellt?
  • Gilt die Versicherung nur in Deutschland oder weltweit?
  • Sind Anbauteile wie Taschen und Lichter mitversichert?
  • Ersetzt die Versicherung den Neuwert oder nur den geringeren Zeitwert?
  • Gibt es eine maximal versicherte Summe?

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4 Tipps, wie du dein Fahrrad richtig sicherst

Sicherer Stellplatz

Idealerweise ist der Stellplatz für dein Fahrrad gut beleuchtet und befindet sich an einem Ort, an dem viele Menschen vorbeikommen. Auch videoüberwachte Plätze schrecken Diebe ab.

Hochwertiges Schloss

Viel gibt es bei der Auswahl des richtigen Fahrradschlosses zu beachten. Hier nur einige Tipps:

  • Besonders stabil präsentieren sich Bügelschlösser. Diese erlauben jedoch weniger Bewegungsspielraum als Kettenschlösser und sind deutlich schwerer.
  • Schlösser mit Schlüssel sind allgemein sicherer als Modelle mit Zahlenkombination.
  • Prüfsiegel, etwa des ADFC oder VdS, sprechen für die Qualität des Schlosses.
  • Als Faustregel gilt: Damit sich Aufwand und Nutzen die Waage halten, sollte das Schloss etwa 10 % des Fahrradwerts kosten.

Richtig anschließen

Der beste Diebstahlschutz nützt nichts, wenn Langfinger dein Fahrrad einfach wegtragen können.

Darum solltest du das Bike an einem festen verankerten Objekt befestigen. Es empfiehlt sich, den Rahmen anzuschließen, und nicht nur Hinter- oder Vorderrat.

Das Schloss sollte nach unten zeigen, um den Einsatz von Dietrichen zu erschweren.

Anbauteile abnehmen

Ungesicherte Bauteile laden geradezu zum Mitnehmen ein. Darum solltest du sie nicht einfach am Fahrrad lassen, sondern einstecken.

Das gilt für Fahrradlampen genauso wie für hochwertige Tachometer, Bikepacking-Taschen und Helme.

Fazit

Fassen wir noch einmal die wichtigsten Tipps zusammen, mit denen du dein Bike vor Diebstahl schützen kannst:

  • Stelle das Fahrrad an einem gut beleuchteten, stark frequentierten Platz ab.
  • Sichere es mit einem hochwertigen Schloss.
  • Nutze, wenn möglich, Fahrradbügel oder andere fest verankerte Objekte.

Damit du das Fahrrad im Fall eines Diebstahls wieder bekommst und nicht auf den Kosten sitzen bleibst, solltest du folgende Tipps beachten:

  • Melde den Diebstahl möglichst schnell der Polizei und liefere alle relevanten Informationen.
  • Werde selbst aktiv und frage vor Ort sowie Online nach, ob dein Bike gefunden wurde.
  • Überprüfe auch einschlägige Shops für gebrauchte Fahrräder.
  • Vergiss nicht, regelmäßig im Fundbüro nachzufragen.

Zu guter Letzt kannst du Diebstählen auch aktiv vorbeugen:

  • Lass dein Rad per Codierung, Fahrradpass oder App registrieren.
  • Erwäge dein Einsatz von Tracking-Geräten, um dein Fahrrad orten zu können.
  • Je nach Wert des Bikes solltest du den Abschluss einer Versicherung in Betracht ziehen, die die Kosten im Fall eines Diebstahls ersetzt.

 

Ride safe

Dennis

 Weiterführende Links

Urheber Titelbild: andron19821982

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