Hygiene beim Bikepacking – wie du auch in der Wildnis sauber bleibst

Hygiene beim Bikepacking: Körperpflege, Wäsche und Geschirr – in diesem Artikel zeige ich dir, was du beim Thema Outdoor Hygiene beachten solltest.

Wenn es um Sauberkeit auf Bikepacking-Touren geht, scheiden sich die Geister. Echte Naturburschen stören sich auch nach Tagen nicht am eigenen Mief und könnten ewig so weiter machen.

Andere würden niemals ohne Duschgel, Shampoo und Desinfektionsmittel auf Reisen gehen.

Zugegeben: Ein oder zwei Tage ohne Körperpflege dürften die meisten von uns verkraften.

Anders sieht es bei mehrtägigen Touren in der Wildnis aus. Vor allem, wenn kein fließendes Wasser verfügbar ist, gestaltet sich die Bikepacking Hygiene schwierig – aber nicht unmöglich.

Mit den richtigen Tipps bekommst du nicht nur dich, sondern auch deine Kleidung und das Geschirr wieder (einigermaßen) sauber.

Outdoor Hygiene – die Grundlagen

  • Ein paar Bakterien auf der Haut haben noch niemandem geschadet. Stellen, an denen sich die Keime besonders gerne ansiedeln, solltest du jedoch regelmäßig waschen. Dazu gehören Achselhöhlen, Intimbereich, Gesicht, Unterarme und Füße.
  • Auch im Essen haben Keime nichts verloren. Achte also darauf, dir vor dem Kochen die Hände zu waschen – besonders, wenn du gerade dein "Geschäft" verrichtet hast.
  • Bei jedem Outdoor Hygieneartikel gilt: Ist es nicht biologisch abbaubar, muss es zuhause bleiben. Leider sind die meisten Seifen, Gels und Waschmittel aus dem Supermarkt mit chemisch-synthetischen Stoffen belastet. Doch keine Sorge: Weiter unten stellen wir dir umweltverträgliche Alternativen vor.
  • Auch wenn du bei der Wanderung eine gute Figur machen willst – denk an deinen Rücken. Zu viele Kosmetikartikel im Rucksack erhöhen das Gewicht und sind außerdem unnötig: Deodorant, Parfüms, Rasierer und Spiegel kannst du getrost zuhause lassen.
  • Das tägliche Wechseln der Socken ist dagegen Pflicht. Wenn deine Füße nämlich über längere Zeit Feuchtigkeit und Wärme ausgesetzt sind, kann sich Fußpilz bilden. Um dieser überaus lästigen Hautkrankheit vorzubeugen, solltest du Socken aus Naturfasern tragen. Diese regulieren die Feuchtigkeit besser als ihre synthetischen Pendants.
  • Alles, was du auf die Bikepacking-Tour mitbringst, musst du auch wieder mit nach Hause nehmen. Daher empfiehlt sich eine verschließbare Tüte, um nasse Tücher oder sonstigen Abfall einzupacken. Zip-Verschlüsse sind hierbei die beste Wahl.
Outdoor Zähneputzen

Outdoor Körperpflege

Wie gründlich du dich unterwegs waschen kannst, hängt vor allem davon ab, ob du Wasser zur Verfügung hast oder nicht.

Körperpflege mit Wasser

Keine Dusche in Sicht? Kein Problem. Sofern die Wasserqualität stimmt und dir die Temperatur nichts ausmacht, stellen Flüsse und Seen eine willkommene Waschgelegenheit dar.

Shampoo und Seife solltest du in Gewässern allerdings nicht benutzen, da die enthaltenden Phosphate zu einer unerwünschten Algenblüte führen könnten.

Die bessere Wahl stellt Naturseife dar, die statt chemischen Bestandteilen nur natürliche Öle und Fette enthält. Allerdings stellen auch diese Seifen Fremdkörper dar. Um kein Risiko einzugehen, solltest du sie nicht direkt in Gewässern verwenden. 60 Meter gelten als guter Sicherheitsabstand.

Tipp: Wenn dir das Wasser zu kalt ist, kannst du es in einen Kanister füllen und in die Sonne stellen. Oder soll es noch mehr Komfort sein? Dann spricht nichts dagegen, das Wasser im Kochtopf zu erwärmen.

Natürlich ist auch das Abtrocknen bei der Outdoor Körperpflege wichtig: Mikrofaser-Handtücher* lassen sich nicht nur platzsparend zusammenrollen, sondern trocknen auch schnell. Das Gleiche lässt sich von einem klassischen Baumwoll-Handtuch nicht sagen.

Diese trocknen wesentlich langsamer, und wenn du sie nass einpackst, können sich leicht Gerüche und Bakterien bilden. Ihr einziger Vorteil ist der relativ geringe Preis.

Waschen ohne Wasser

Nicht immer befindet sich in der Nähe deines Rastplatzes ein See oder Fluss. In diesem Fall schwören findige Bikepacker auf feuchte Tücher*, mit denen du zumindest eine Katzenwäsche durchführen kannst. Achte jedoch darauf, die Tücher nicht in der Natur zu entsorgen.

Zur Reinigung der Hände empfehlen sich (Bio) Desinfektionsmittel*, die du trocken auftragen kannst. Das solltest du besonders vor dem Kochen und Essen tun – und, wenn du auf der Toilette warst.

Für die Haare kannst du Trocken-Shampoo* zum Sprühen benutzen. Dieses ersetzt zwar kein flüssiges Produkt, entfettet deine Haarpracht aber rudimentär und sorgt für ein frisch gewaschenes Gefühl. 

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Zähneputzen

Der tägliche Griff zur Zahnbürste sollte zur Outdoor Hygiene unbedingt dazugehören.

Allerdings empfiehlt es sich aus Umweltgründen, die herkömmliche Zahnpasta durch ein Naturprodukt zu tauschen. Wenn du kein Wasser zur Verfügung hast, kannst du außerdem pflanzliches Zahnputzpulver* einpacken.

Doch warum überhaupt die Tube mitschleppen? Ganz ohne Zahnpasta geht es mit einer sog. Miswak-Zahnbürste*, die aus der Wurzel der Arak-Pflanze besteht.

Feine, weiche Naturborsten und natürliche Inhaltsstoffe reinigen deine Zähne, wenn du auf der Wurzel herumkaust. Und das Beste: Diese Zahnbürste ist 100 % umweltfreundlich und biologisch abbaubar – der perfekte Outdoor Hygieneartikel also.

Tampons und Co.

Der weibliche Zyklus legt beim Wandern und Bikepacking keine Pause ein – und so fragen sich viele Frauen, wie sie fernab der Zivilisation mit der "Regel" umgehen sollen.

Natürlich spricht nichts dagegen, Tampons mitzuführen. Beachte jedoch, dass du diese nicht einfach in der Wildnis entsorgen darfst. Nicht nur wäre dies Umweltverschmutzung. Der Geruch kann auch Tiere anlocken, die man eventuell nicht neben seinem Zelt haben möchte.

Darum empfiehlt sich ein verschließbarer Beutel* für benutzte Tampons. In diesen kannst du trockene Teebeutel oder zerkleinerte Aspirin-Tabletten geben, um dem Geruch entgegenzuwirken.

Eine Alternative, die jedoch nicht bei allen Damen auf Begeisterung stößt, sind sog. Menstruationstassen. Diese müssen nach etwa 12 Stunden ausgeleert werden und sind wieder verwendbar – natürlich nach der gründlichen Reinigung!

Urheber: JPaks LCC

Wäschewaschen unterwegs

Wenn du keine Unmengen an Kleidung mitschleppen möchtest, wirst du um das Wäschewaschen nicht herumkommen.

Das kannst du per Hand in einem Gewässer tun – oder du lässt den Fluss selbst die Arbeit verrichten und hängst deine Kleidung an einem Ast ins Wasser. So wird zumindest der gröbste Schmutz entfernt.

Willst du deine Wäsche jedoch wirklich sauber bekommen, ist Waschmittel unverzichtbar.

Herkömmliche Produkte enthalten Tenside, die den Schmutz lösen. Zwar müssen diese Stoffe laut EU-Verordnung biologisch abbaubar sein. Bis zur Zersetzung kann es jedoch einen ganzen Monat dauern. In Gewässer sollte das Waschmittel daher nicht gelangen.

Stattdessen nimmst du am besten dieselbe biologisch abbaubare Seife*, die du auch für die Körperpflege verwendest. So sparst du außerdem Platz im Rucksack.

Wichtig ist es natürlich, für das Trocknen genug Zeit einzuplanen – denn trocknen sollte die Wäsche. Wenn du beim Fahrradfahren ein halb-nasses T-Shirt trägst, musst du dich über eine Verspannung durch den Fahrtwind nicht wundern. Noch gefährlicher ist nasse Unterwäsche. Besonders Frauen können sich so leicht eine Blaseninfektion zuziehen.

Für das Trocknen eignen sich Äste oder warme Steine. Alternativ kannst du auch eine Wäscheleine mitbringen und zwischen zwei Bäume spannen, wenn du im Wald unterwegs bist.

Geschirrspülen unterwegs

Beim Geschirrspülen in der Wildnis gilt dasselbe wie für die Körperhygiene: Chemische Reinigungsmittel sind tabu – und würden auch zu viel Platz im Gepäck wegnehmen. Stattdessen genügt es meistens, das Geschirr gleich mit Wasser und einem Schwamm sauberzumachen.

Doch auch, wenn das Essen eingebrannt ist und Wasser allein nicht ausreicht, wissen sich findige Naturburschen zu helfen:

Steine und Sand, die du an einem Flussufer findest, eignen sich vorzüglich, um Schmutz zu entfernen. Dazu gibst du dieses Naturmaterial einfach in Topf oder Pfanne und reibst die eingetrocknete Kruste ab.

Alternativ kannst du auch die Asche deines Lagerfeuers zum Geschirrspülen nutzen. Diese bildet eine natürliche Lauge, die vor dem Aufkommen industrieller Waschmittel genau zu diesem Zweck verwendet wurde.

Reibe einfach die Asche mit einem Schwamm ein, bevor du das Geschirr mit klarem Wasser reinigst.

Outdoor Hygiene - Spülen

Outdoor-Hygiene Fazit

Wie du siehst, müssen sich beim Bikepacking Hygiene und Abenteuer nicht gegenseitig ausschließen.

Wenn du auf ein wenig Komfort verzichten kannst, stellt die Körperpflege auch auf längeren Touren kein Problem dar.

Dabei solltest du immer darauf achten, keine schädlichen Stoffe in der Umwelt zu hinterlassen. Biologisch abbaubare Produkte sind also Pflicht.

Natürlich wirst du weder dich selbst noch deine Wäsche oder das Geschirr so sauber bekommen wie zuhause.

Doch das macht nichts. Nach ein paar Tagen in der Wildnis gewöhnen sich die meisten Reisenden an den eingeschränkten Hygienestandard – und wissen die warme Dusche nach der Rückkehr umso mehr zu schätzen.

Stay cleen

Dennis

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One comment on “Hygiene beim Bikepacking – wie du auch in der Wildnis sauber bleibst”

  1. Was ist mit der Radhose beim Backpacking? Mit oder ohne Unterhose? Bib eigentlich ohne Unterhose, dann jeden Tag Waschen. Bis das Sitzpolster trocken ist, ist dann der Tag je nach Wetter halb rum.

    Wie sind deine Erfahrungen?

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