Fahrradschlösser fürs Bikepacking – der große Ratgeber

Transparenz-Hinweis
Ich empfehle in diesem Beitrag Produkte und nenne Firmennamen, ohne dass ich dafür vom jeweiligen Hersteller eine Gegenleistung erhalte. Die Empfehlungen basieren auf gewissenhafter Recherche, Erfahrungswerten von Lesern oder vorhandenen Bewertungen zum jeweiligen Produkt. Enthaltene Affiliate-Links sind immer mit einem * als solche gekennzeichnet.

Wer hunderte oder gar tausende Euro für sein Fahrrad ausgibt, sollte es entsprechend schützen! Hier kommen Fahrradschlösser ins Spiel. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen: vom dünnen Stahldraht bis zu massiven Bügeln, die jedem Werkzeug standhalten. Dementsprechend groß ist die Preisspanne. Welches Schloss solltest du also kaufen?

In dieser Übersicht stelle ich dir alle Schloss-Arten mit ihren Stärken und Schwächen vor.

Außerdem zeige ich, welche Schließ-Mechanismen (Schlüssel, Zahlencode oder digitale Lösungen) für dich geeignet sind – und was du beim Abschließen beachten musst.

So haben es Langfinger noch schwerer, dein Bike zu entwenden.

Die verschiedenen Fahrradschloss-Arten

Bügelschloss

Bügelschloss Steckbrief
Sicherheit: hoch
Handlichkeit: medium
Preis: medium/hoch
Mehr Bügelschlösser*

Bügelschlösser Besonderheiten

Wie der Name schon sagt, bestehen Bügelschlösser aus einem massiven Metallbügel.

Dieser ist U-förmig gebogen und rastet im Schloss ein.

Sobald du den Schlüssel umdrehst, kannst du den Bügel öffnen und das Schloss entfernen. 

Vor- und Nachteile von Bügelschlössern

Bügelschlösser gelten als äußerst sicher – kein Wunder, denn an dem bis zu 18 mm dicken Stahl beißen sich selbst professionelle Werkzeuge die Zähne aus.

Bolzenschneider fallen meist weg, und selbst mit einer Säge würde es Stunden dauern, diese Variante zu knacken.

Die massive Bauweise hat jedoch auch Nachteile:

Bügelschlösser sind relativ sperrig, da du sie nicht zusammenfalten oder -binden kannst.

Das macht das Verstauen zur Herausforderung.

Wer Platz sparen möchte, sollte in eine spezielle Rahmenhalterung investieren.

Doch selbst dann bleibt ein Problem:

Nicht immer ist der Bügel groß genug, um dein Fahrrad an Gegenständen festzumachen.

Das schränkt die Wahl des Standorts ein.

Ein Tipp:

Zwar müssen Bügelschlösser hart sein, um ein Durchtrennen zu verhindern.

Viele Diebe nutzen jedoch Kältespray.

Einmal eingeeist, wird der Stahl brüchig und kann zertrümmert werden.

Um dies zu verhindern, sollte das Schloss teilweise aus weichem Material bestehen.

Kettenschloss

Kettenschloss Steckbrief
Sicherheit: medium/hoch
Handlichkeit: medium
Preis: medium
Mehr Kettenschlösser*

Kettenschlösser Besonderheiten

Kettenschlösser bestehen aus einer Metallkette – meist mit Ummantelung, damit der Rahmen des Fahrrads nicht zerkratzt wird.

Beide Enden der Kette sitzen in einem Schließmechanismus, der sich per Schlüssel oder Zahlenkombination öffnen lässt.

Es gibt jedoch auch Kettenschlösser Marke Eigenbau.

Du benötigst dafür lediglich eine Kette und ein Vorhängeschloss.

Vor- und Nachteile von Kettenschlössern

Ein großer Vorteil von Kettenschlössern ist ihre Flexibilität.

Du kannst sie problemlos durch den Rahmen fädeln und an Gegenständen wie Laternen, Bäumen und Fahrradständern befestigen.

Wenn sie nicht gebraucht werden, lassen sich Kettenschlösser platzsparend um das Oberrohr wickeln.

So sind sie nicht im Weg.

Natürlich hat diese Flexibilität ihren Preis.

Kettenschlösser bringen meist mehr Gewicht auf die Waage als Bügel- oder Faltschlösser mit der gleichen Sicherheitsstufe.

2 bis 4 kg sind keine Seltenheit.

Zuletzt noch ein Hinweis:

Bolzenschneider beißen sich an Kettenschlössern meist die Zähne aus.

Jedoch lassen sich billige Modelle aufsägen.

Eine Kette, die bereits beim Ansägen zerkratzt, weist auf mindere Qualität hin.

Stattdessen müssen die Sägezähne vom Material abgleiten.

Kabelschloss

Kabelschloss Steckbrief
Sicherheit: medium/gering
Handlichkeit: hoch
Preis: gering
Mehr Kabelschlösser*

Kabelschlösser Besonderheiten

Kabelschlösser gehören zu den einfachsten Fahrradschlössern.

Sie bestehen aus einem Stahlkern, der mit Kunststoff ummantelt ist.

Je dicker der Stahlkern, desto sicherer das Schloss – jedoch zulasten der Flexibilität.

Kabelschlösser kommen nicht nur fürs Fahrrad zum Einsatz.

Sie werden auch gerne verwendet, um Zubehör wie Sattel und Räder zu sichern.

Vor- und Nachteile von Kabelschlössern

Wer ein günstiges, flexibles und noch dazu federleichtes Schloss sucht, ist mit Kabelschlössern gut beraten.

Sie eignen sich z. B. für kurze Abstecher in den Supermarkt.

Außerdem punkten diese Modelle mit einfacher Bedienung.

Nur ein Handgriff genügt – schon ist das Schloss durch den Rahmen gefädelt und verschlossen.

Dank biegsamem Material kannst du es auch um Gegenstände wickeln.

Hohen Diebstahlschutz solltest du indes nicht erwarten.

Je nach Variante halten Kabelschlösser nicht einmal einfachsten Werkzeugen stand.

Meist genügt ein Bolzenschneider oder sogar schon eine Zange, um sie zu knacken.

Als alleiniger Schutz für dein Marken-Bike taugen Kabelschlösser daher kaum.

Faltschloss

Faltschloss Steckbrief
Sicherheit: medium/hoch
Handlichkeit: medium
Preis: medium/hoch
Mehr Faltschlösser*

Faltschlösser Besonderheiten

Faltschlösser bestehen aus massiven Metallgliedern, die an Gelenken befestigt sind.

Auf diese Weise können sie – wie der Name schon sagt – zusammengefaltet werden.

In voller Größe messen sie je nach Variante etwa 70 bis 120 cm.

-ANZEIGE*-

Vor- und Nachteile von Faltschlössern

Faltschlösser gelten als ähnlich stabil wie Bügelschlösser.

Der Diebstahlschutz hängt dabei nicht nur von der Stärke der Glieder ab.

Auch die Gelenke sind wichtig.

Sie sollten fest und eng sitzen, damit Bolzenschneider keine Angriffsfläche haben.

Wackeln die Gelenke dagegen bereits beim Anfassen hin und her, heißt es:

Finger weg!

Ein großer Vorteil von Faltschlössern ist ihr kompaktes Design.

Dank der Bauweise lassen sie sich platzsparend zusammenlegen – und nehmen damit weniger Platz ein als Bügel- oder Kettenschlösser.

Dafür sind Faltschlösser meist schwerer.

Das Gewicht schwankt je nach Stärke der Glieder zwischen 440 und 1.800 g.

Ein weiterer Nachteil ist die Handhabung.

Wer schon einmal versucht hat, dicke Faltschlösser durch die Speichen des Fahrrads zu fädeln, weiß:

Das kann zur Geduldsprobe werden. Auch die Reichweite lässt zu wünschen übrig.

Faltschlösser bieten mehr Spielraum als Bügelschlösser.

An die Länge von Ketten- oder Kabelschlössern kommen sie jedoch nicht heran.

Beachte außerdem, dass Faltschlösser nicht ummantelt sind.

Bei zu grobem Gebrauch könnten sie den Lack deines Fahrrads zerkratzen.

Textilschloss

Textilschloss Steckbrief
Sicherheit: medium/hoch
Handlichkeit: medium/hoch
Preis: niedrig/medium
Mehr Textilschlösser*

Textilschlösser Besonderheiten

Eine relativ junge Variante stellen Textilschlösser dar.

Diese bestehen aus Hochleistungsfasern, die mit gehärteten Stahldrähten kombiniert werden.

Vor allem zwei Hersteller haben sich auf Textilschlösser spezialisiert:

Tex-Lock* und Litelok*.

Während das Tex-Lock einem Kabelschloss ähnelt und zwei Metallösen mit Bügelschloss besitzt, erinnern Produkte von Litelok an flache Gurte.

Der Schließmechanismus sitzt direkt an den Enden.

Vor- und Nachteile von Textilschlössern

Ein Argument für Textilschlösser ist ihr Gewicht.

Mit etwa 1–1,3 kg sind sie wesentlich leichter als Metallschlösser.

Ein Zerkratzen des Rahmens ist ausgeschlossen, und dank flexiblem Stoff hast du viel Spielraum beim Abschließen.

Wichtig für Ästheten:

Textilschlösser können in allen erdenklichen Farben und Mustern designet werden.

Natürlich hat High-Tech seinen Preis:

Textilschlösser gehören zu den teuersten Schlössern überhaupt – und nicht alle Varianten sind sicher.

Hier kommt es vor allem auf die sog. „Sägefestigkeit“ an.

Stiftung Warentest schaffte es, das Tex-Lock der ersten Generation durchzusägen.

Du solltest daher die 2. Generation kaufen, bei der dieses Problem behoben wurde.

Das günstigere Litelok zeigte sich in Tests ähnlich sicher wie Bügel- oder Faltschlösser.

Rahmenschloss

Rahmenschloss Steckbrief
Sicherheit: gering
Handlichkeit: hoch
Preis: niedrig
Mehr Rahmenschlösser*

Rahmenschlösser Besonderheiten

Anders als die bisher vorgestellten Varianten sitzen Rahmenschlösser dauerhaft am Fahrrad.

Sie werden an der Sattelstrebe oberhalb des Hinterrads befestigt.

Beim Schließen fährt ein Bügel zwischen die Speichen und blockiert das Hinterrad.

So dienen Rahmenschlösser gleichzeitig als Wegfahr-Sperre

ANZEIGE*
Cyclite Bikepacking Bags

Vor- und Nachteile von Rahmenschlössern

Rahmenschlösser bieten einen Grad an Komfort, den du bei anderen Schlössern vergeblich suchst.

Du musst sie nicht jedes Mal anbringen und mühsam durch den Rahmen fädeln.

Stattdessen genügt ein Handgriff, um dein Fahrrad zu sichern.

Auch das leichte Gewicht und der relativ günstige Preis zählen zu den Vorteilen.  

Ein Manko ist jedoch unübersehbar:

Das Abschließen an Bäumen, Laternen, Ständern etc. fällt weg.

Diebe könnten dein Fahrrad also wegtragen und das Schloss in Ruhe aufbrechen.

Wer sein Bike länger an wenig besuchten Orten abstellt, sollte über ein Zweitschloss nachdenken. 

Fahrradschloss Schließsysteme

Urheber: Narayan

Schließsysteme für Fahrradschlösser

Schließzylinder

Schließzylinder stellen die klassische Variante dar. Schlüssel reinstecken, umdrehen – offen ist das Schloss.

Leider lässt die Sicherheit oft zu wünschen übrig.

Mit etwas Gewalt und einem Schraubenzieher können billige Schließzylinder herausgehebelt werden.

Lock Picking-Werkzeuge machen es Dieben noch einfacher.

Der Schließzylinder sollte sich darum möglichst weit hinter dem Schlüsselloch befinden.

Weitere wichtige Punkte:

  • Ich empfehle ein Schlüsselband, das du um den Hals trägst. So kann der Schlüssel nicht aus der Tasche fallen, und du sparst dir das Kramen im Gepäck.
  • Das Schloss sollte eine Schutzkappe haben, um den Schließzylinder vor Wind und Wetter zu schützen. Andernfalls könnte er rosten.
  • Praktisch ist EIN Schlüssel für mehrere Schlösser – etwa, wenn du mit der ganzen Familie unterwegs bist. Natürlich gilt: In diesem Fall hast du doppelten (bzw. drei- oder vierfachen) Ärger beim Verlust des Schlüssels.

Zahlenschloss

Auch Zahlenschlösser sind weit verbreitet.

Damit sich das Schloss öffnet, stellst du einen Zahlencode per Drehrädchen ein.

Der große Vorteil: Es gibt keinen Schlüssel, den du verlegen könntest.

Doch natürlich musst du dir den Code merken.

Hast du ihn vergessen, ist das Schloss nicht mehr zu öffnen.

Der Schließzylinder, eine häufige Schwachstelle von Schlössern, fällt weg.

Das heißt, dass Lock Picking Werkzeuge keine Angriffsfläche haben.

Wer das Schloss dennoch knacken möchte, muss den Code erraten.

Bei drei Ziffern von 0 bis 9 gibt es 1.000 Kombinationsmöglichkeiten.

Diebe, die genug Zeit haben, könnten diese alle durchprobieren.

Sind vier Ziffern vorhanden, erhöhen sich die Möglichkeiten jedoch auf 10.000. Kaum ein Langfinger bringt dafür die nötige Geduld mit!

Unknackbar sind Zahlenschlösser leider nicht.

Geübte Diebe können „erfühlen“, in welchen Zahlen-Positionen der Mechanismus entriegelt. Das dauert eine Weile, geht aber relativ lautlos – wie dieses Video zeigt.

Fingerabdruck-Scanner

Fingerabdruck-Scanner kommen seit Jahren für Smartphones zum Einsatz.

Was läge da näher, als sie auch für Fahrradschlösser zu verwenden?

Erste Modelle gibt es bereits – z. B. von den Firmen ABUS, eLink Smart und Hyrican.

Und so funktioniert es:

Zur Einrichtung benötigst du dein Smartphone und eine App.

Dort kannst du die Fingerabdrücke von dir oder anderen berechtigten Personen hinzufügen.

Ist das erledigt, genügt es, den Finger auf den Scanner des Schlosses zu legen.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

Du musst keinen Schlüssel mitnehmen und dir auch keine Zahlenkombination merken.

Zwar braucht das Schloss Strom, um zu funktionieren.

Der Verbrauch hält sich jedoch in Grenzen, sodass du es erst nach Monaten aufladen musst.

Leider funktionieren Fingerabdruck-Scanner nicht immer reibungslos.

Bei vielen Billigmodellen wird das Entriegeln zur Geduldsprobe – und natürlich fällt die Nutzung mit Handschuhen weg.

Außerdem sind digitale Lösungen immer noch störanfälliger als mechanische.

Zur Langlebigkeit unter widrigen Bedingungen lässt sich aktuell noch wenig sagen.

Man kann jedoch davon ausgehen, dass hochwertige Modelle Nässe und Kälte besser wegstecken als Discount-Schlösser.

App

Auch bei dieser Variante fallen Schlüssel und Zahlenkombination weg.

Stattdessen wird das Schloss per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden.

Du musst lediglich eine entsprechende App nutzen, um es zu entsperren.

Doch smarte Schlösser können noch mehr:

GPS-Sender zeigen den Standort an und Bewegungssensoren schlagen Alarm, wenn das Bike hochgehoben wird.

Das ist auch sinnvoll.

Meistens handelt es sich um Rahmenschlösser, die du nicht an Laternen oder Bäumen befestigen kannst.

Neben dem immer noch hohen Preis gibt es einen weiteren – wenn auch kleinen – Nachteil: Du musst dein Smartphone mitnehmen.

Sollte das Gerät unerwartet auf der Tour verloren oder kaputtgehen, bleibt das Schloss versperrt – zumindest, wenn kein Ersatz-Mechanismus (Schlüssel oder Zahlencode) vorhanden ist.

Andersherum könnte ein Dieb, der dein Handy stiehlt, damit das Fahrradschloss öffnen.

Es empfiehlt sich dringend, das Smartphone selbst vor unerlaubtem Zugriff zu schützen.

Bügelschloss Fahrrad

Urheber: Ivan

Sicherheitsstufen von Fahrradschlössern

Vorneweg: Einheitliche Sicherheitsstufen für Fahrradschlösser gibt es nicht.

Stattdessen kocht jeder Hersteller sein „eigenes Süppchen“.

Während ABUS die hauseigenen Schlösser z. B. in 15 Stufen einordnet, sind es bei Kryptonite 10, und bei Trelock nur 6 Stufen. Onguard bietet ganze 100 verschiedene Stufen!

Der Vergleich wird außerdem dadurch erschwert, dass die Hersteller unterschiedliche Kriterien ansetzen:

Mal wird nur getestet, welchen Werkzeugen das Schloss standhält. Andere Firmen berücksichtigen auch die Dauer der Behandlung.

Generell gilt, ganz unabhängig vom Hersteller:

  • Eine niedrige Sicherheitsstufe taugt gegen Gelegenheits-Diebstähle: etwa, wenn du dein Fahrrad kurz am Supermarkt um die Ecke abstellst. Auch Kinderfahrräder werden damit gerne gesichert.
  • Mittlere Sicherheitsstufen empfehlen sich für Einsteiger-Fahrräder, die in Gegenden mit moderatem Risiko abgeschlossen werden.
  • Hast du ein teures Fahrrad (ab 1.000 Euro) und musst dieses für längere Zeit allein lassen? Dann kommt eigentlich nur eine hohe Sicherheitsstufe

Natürlich lassen sich die Sicherheitsklassen auch kombinieren.

So könntest du im Alltag ein Schloss der niedrigen Klassen verwenden.

Geht es dann in unbekannte Gegenden ergänzt du dieses mit einem mittel- oder hochsicheren Schloss.

Wichtig: Viele Diebe spezialisieren sich auf EINE Bauart.

Wer z. B. das erste Kabelschloss mit dem Bolzenschneider durchtrennt hat, für den stellt auch das zweite Kabel keine Herausforderung dar.

Es empfiehlt sich daher, zwei unterschiedliche Typen zu wählen.

Fahrrad Schloss Guide

Urheber: FEDOR

Das solltest du beim Kauf eines Fahrradschlosses beachten

Wert des Fahrrads

Sicherheit geht vor! Doch natürlich muss das Schloss in Relation zum Wert des Fahrrads stehen.

Ein Beispiel:

Klapprige Hollandräder aus den 90ern mit einem High-Tech Schloss zu sichern, erscheint übertrieben – erst recht, wenn das Schloss den Zeitwert des Bikes übersteigt.

Am besten nimmst du den Preis des Fahrrads und teilst ihn durch 10.

So viel sollte das Schloss mindestens kosten.

Spielraum ergibt sich zum einen durch den emotionalen Wert, der sich schlecht messen lässt.

Zum anderen kannst du den Zeitwert ansetzen, wenn du einen Neukauf erwägst.

Nach zwei Jahren ist ein Fahrrad nur noch knapp 50 % wert.

Danach halbiert sich sein Wert alle vier Jahre.

Zertifizierung

Die Sicherheitsstufe eines Schlosses ist nicht immer aussagekräftig – vor allem nicht, wenn sie vom Hersteller selbst vergeben wird.

Es empfiehlt sich daher, auf eine unabhängige Zertifizierung zu achten.

Vor allem zwei Prüfinstitute sind relevant:

VdS (Vertrauen durch Sicherheit) und ADFC (der Allgemeine Deutsche Fahrradclub).

Auch Stiftung Warentest macht sich regelmäßig an Fahrradschlössern „zu schaffen“.

Das Institut führt Aufbruchversuche unter Realbedingungen durch. 

Schlösser, die hier gut abschneiden, kannst du also bedenkenlos kaufen. 

Bitte beachte: Siegel wie „CE“, „DIN“ oder das TÜV-Kennzeichen machen sich zwar gut auf der Verpackung.

Sie geben jedoch wenig Aufschluss über den Diebstahlschutz.

Stattdessen wird damit nur bestätigt, dass das Produkt den gesetzlichen Anforderungen entspricht.

-ANZEIGE*-

Rosebikes

Ort und Dauer

Das Diebstahlrisiko ist nicht überall gleich, sondern abhängig von Ort, Zeitpunkt und Dauer.

Ein Beispiel:

Wer sein Fahrrad in schlecht beleuchteten Großstadtgassen abstellt – und zwar die ganze Nacht – sollte mit einem hohen Risiko rechnen.

Anders sieht es aus, wenn du tagsüber nur kurz am Supermarkt nebenan haltmachst.

Führt dich deine Bikepacking-Tour zu unbekannten Orten, kannst du diese Gefahr natürlich nur schwer einschätzen.

Es empfiehlt sich, auf Nummer sicher zu gehen und ein stabiles Schloss mitzunehmen.

Gewicht und Platzbedarf

Wie schon erwähnt, ist ein sicheres Fahrradschloss meist groß und sperrig.

Das kann zum Problem werden, wenn du wenig Platz am Rahmen/im Gepäck hast oder Gewicht sparen möchtest – etwa auf Ultraleicht-Rennen.

Ein Kompromiss ist nötig.

Evtl. solltest du dir Textilschlösser genauer ansehen.

Kaum eine andere Schlossart bietet so viel „Sicherheit pro Gramm“.

Ein Nachteil:

Die massive Optik, mit der Bügel- und Kettenschlösser Diebe von vornherein einschüchtern, fällt weg.

Versicherungspolicen

Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein Fahrrad gegen Diebstahl zu versichern* – etwa die klassische Hausratsversicherung mit Zusatz-Police oder eine spezielle Fahrradversicherung.

Wie so oft solltest du jedoch das Kleingedruckte lesen.

Viele Versicherungen verlangen, dass du dein Bike mit einem unabhängig zertifizierten Schloss sicherst.

Es handelt sich meist um das schon genannte VdS-Prüfzeichen.

Fehlt dieses, kann deine Versicherung die Schadensregulierung vermeiden.

Du bleibst im schlimmsten Fall auf den Kosten sitzen!

Fahrradschlösser fürs Bikepacking - Fazit

Wie du siehst, gibt es das perfekte Fahrradschloss nicht. Bügel-, Ketten-, Kabelschlösser und Co. haben ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile.

So wird zuverlässiger Diebstahlschutz fast immer mit hohem Gewicht „erkauft“.

Andersherum sparst du mit dünnen Schlössern zwar ein paar Gramm, genießt aber weniger Sicherheit.

Fassen wir darum die wichtigsten Kriterien noch einmal zusammen:

  • Wert des Fahrrads: Wie viel hat dein Bike gekostet bzw. wie hoch ist der Zeitwert?
  • Ort: Stellst du das Fahrrad normalerweise an belebten – oder an schlecht einsehbaren Orten ab? Bist du in Großstädten oder auf dem flachen Land unterwegs?
  • Zeitpunkt: Bleibt das Fahrrad tagsüber oder nachts unbeaufsichtigt – und wie lange?
  • Versicherung: Verlangt dein Versicherungsträger eine bestimmte Zertifizierung?

Wenn du dich mit diesen Fragen auseinandersetzt, hast du bereits viel erreicht.

Die Suche nach dem richtigen Schloss fällt dann einfacher und Fehlkäufe lassen sich vermeiden.

In diesem Sinne wünsche ich dir eine sichere Fahrt!

Happy Bikepacking,

Dennis

Fahrradschloss FAQ – häufig gestellte Fragen

Wieviel kostet ein gutes Fahrradschloss?

Zwar gibt es Fahrradschlösser bereits für 10–20 Euro. Diese Billig-Varianten bieten jedoch kaum Schutz vor Diebstählen. Eher schon eignen sie sich als Zweitschloss – oder, um Zubehör zu sichern. Wer Wert auf Qualität legt, sollte mindestens 50 Euro für sein Schloss ausgeben. 10 % des Fahrrad-Werts gelten hierbei als Faustregel.

Welche Sicherheitsstufe sollte ein Fahrradschloss haben?

Einheitliche Sicherheitsstufen für Fahrradschlösser gibt es nicht. Die Antwort hängt also immer vom Hersteller ab. Generell gilt: Eine niedrige Sicherheitsstufe genügt, wenn du dein Fahrrad nur kurz an einem Ort mit geringem Risiko abstellst. Lässt du das Bike jedoch in einer schlecht beleuchteten Großstadt-Gasse allein – und handelt es sich um ein teures Fahrrad, sollte die Sicherheitsklasse höher ausfallen. 

Welches Fahrradschloss ist nicht zu knacken?

Ein unzerstörbares Fahrradschloss gibt es leider nicht. Jedes Schloss lässt sich irgendwann mit dem richtigen Werkzeug knacken. Allerdings sind die besten Bügel- und Kettenschlösser so stabil gebaut, dass sie vor Ort (also in der Öffentlichkeit) nicht aufgebrochen werden können. Dabei spielt auch die Dauer eine Rolle: Schlösser, die Aufbruchversuchen für mindestens 3 Minuten standhalten, gelten als praktisch unknackbar. Der Grund: Nach dieser Zeit geben die meisten Fahrraddiebe auf, um nicht erwischt zu werden. 

Ist ein Faltschloss sicher?

Der Diebstahlschutz hängt vor allem von der Dicke der Glieder ab. Aber auch die Gelenke spielen eine Rolle. Das Spaltmaß sollte möglichst gering ausfallen, damit Bolzenschneider nicht in den Zwischenräumen angesetzt werden können. Generell lässt sich sagen: Hochwertige, zertifizierte Faltschlösser sind ähnlich sicher wie Bügelschlösser derselben Sicherheitsstufe.

Ist ein Rahmenschloss sinnvoll?

Rahmenschlösser bieten ein hohes Maß an Komfort, da sie dauerhaft am Fahrrad montiert sind. Du musst sie nicht jedes Mal abnehmen, wenn du losfahren möchtest. Beachte allerdings: Das Absperren an einem festen Gegenstand ist nicht möglich. Diebe könnten das Fahrrad theoretisch wegtragen. Für mehr Sicherheit empfiehlt sich ein zweites Schloss, das du an Laterne, Fahrradständer etc. befestigst.

Wie schließt man sein Fahrrad am besten ab?

Selbst das beste Schloss nützt dir wenig, wenn du es nicht richtig abschließt. Statt am Vorder- oder Hinterrad solltest du das Schloss am Rahmen befestigen – schließlich lässt sich dieser nicht abmontieren. Wickle das Schloss (wenn möglich) um einen massiven Gegenstand, und achte darauf, dass es nicht in Bodennähe hängt. Dies erschwert den Einsatz von Bolzenschneidern. Schließzylinder zeigen idealerweise nach unten, damit Diebe ihr Lock-Picking-Werkzeug nicht benutzen können.

Für dich, für 0€ !

Abonniere meinen kostenlosen Newsletter mit exklusiven Tipps und Angeboten rund um Bikepacking, Outdoor und Camping. Als Willkommensgeschenk hast du Zugriff auf exklusive Bonus-Downloads!

Jetzt Abonnieren!
Simple Bikepacking Newsletter

Werbehinweis: Links, die mit einem (Sternchen) versehen sind, sind sogenannte Affiliate-Links.  Wenn du auf einen solchen Affiliate-Link klickst und auf der verlinkten Website etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter. Dies hat jedoch keinen Einfluss darauf, wie ich ein Produkt oder einen Anbieter bewerte. Für dich entstehen dadurch keinerlei zusätzliche Kosten! Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden

homemagnifier
linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram