Egal, ob du Seile kürzen, Feuerholz zerkleinern, Stöcke anspitzen oder Lebensmittel zubereiten willst – Outdoor-Messer sind echte Allrounder und sollten auf keiner Tour fehlen.
Geht es dann an den Messerkauf, hast du die Qual der Wahl.
Freistehende Klinge, Klapp- oder Taschenmesser?
Kohlenstoff-Stahl oder Edelstahl?
Drop-Point oder Clip-Point?
Flachschliff oder Hohlschliff?
Bei der Fülle an Messerformen und Materialien fühlen sich viele Bikepacker überfordert.
Doch keine Sorge!
In dieser Übersicht stelle ich die wichtigsten Kriterien für Outdoor-Messer vor.
So findest du leichter ein Schneidwerkzeug, das zu deinen Anforderungen passt.
Außerdem erfährst du mehr über die rechtlichen Vorgaben – und wie du dein Messer richtig pflegst.
Nach §42a des Waffengesetzes ist das Führen folgender Messer verboten:
Diese Messer dürfen nur geführt werden, wenn ein „berechtigtes Interesse“ (Abs. 2 (3)) vorliegt.
Was damit gemeint ist, erklärt Absatz 3 – allerdings nur schwammig. Hier werden Brauchtumspflege, Sport und ein „allgemein anerkannter Zweck“ genannt.
Vorneweg: Ich bin kein Jurist und werde keine Rechtsberatung erteilen.
Der juristische Konsens lautet jedoch: Solange du dein Messer für Zwecke wie Survival und Bushcrafting nutzt, dürfte das berechtigte Interesse gegeben sein.
Beachte den Unterschied zwischen „Führen“ und „Transportieren“.
Auch wenn du dein Messer in der Wildnis verwenden darfst, musst du es erst einmal dorthin bringen.
Der Gesetzgeber verlangt einen „geschlossenen Behälter“.
Das kann auch ein Rucksack sein, solange dieser ordnungsgemäß verschlossen ist.
So entschied z. B. das Amtsgericht Kiel im Jahr 2014.
Generell verboten sind:
Für die meisten Bikepacker kommen diese Messer ohnehin nicht infrage. Falls doch, kannst du dich in Anlage 2 des Waffengesetzes näher informieren.
Wichtiger ist die Frage:
Was passiert, wenn du absichtlich oder aus Unwissenheit gegen das Waffengesetz verstößt?
Dann begehst du eine Ordnungswidrigkeit.
Diese kann mit einem Bußgeld bis 10.000 Euro geahndet werden.
Die Polizei darf das Messer konfiszieren.
Bei Messern, die generell verboten sind, droht außerdem eine Anzeige wegen illegalem Waffenbesitz.
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In diese Kategorie fallen alle Messer mit feststehender – also nicht klapp- oder faltbarer Klinge.
Besonders beliebt im Outdoor-Bereich sind gebogene, einseitig geschliffene Varianten.
Die Bandbreite reicht von kurzen Neck Knifes über Bowiemesser und Cleaver bis zu Kukris und armlangen Macheten.
Kurzum: Für jeden erdenklichen Zweck gibt es das passende feststehende Messer.
Feststehende Messer punkten mit ihrem simplen Aufbau.
Klinge und Griff bilden eine Einheit, was für hohe Stabilität sorgt.
Außerdem gibt es keinen Mechanismus, der durch Schmutz oder Sand blockiert werden kann.
Feststehende Messer sind darum in staubigen Umgebungen beliebt.
Natürlich lassen sich diese Messer weniger kompakt verstauen als Klapp- und Taschenmesser.
Wer sie transportieren will, benötigt eine Scheide.
So erhöht sich unweigerlich das Gewicht.
Klappmesser lassen sich – wie der Name schon verrät – auf- und zuklappen.
Dies funktioniert je nach Bauart einhändig oder zweihändig.
Es gibt Messer, die sich per Knopfdruck öffnen lassen; bei anderen Modellen musst du die Klinge manuell herausziehen.
In jedem Fall rastet die Klinge durch einen Feststellmechanismus ein.
So wird versehentliches Zuklappen verhindert.
Klappmesser punkten vor allem beim Transport.
Wird das gute Stück gerade nicht benötigt, kannst du es sicher und platzsparend einpacken.
Viele Modelle passen sogar in die Hosentasche.
Beachte jedoch: Durch den Öffnungsmechanismus sind Klappmesser weniger stabil als feststehende Klingen.
Damit grobe Arbeiten zu verrichten, ist riskant.
Außerdem kann der Mechanismus mit der Zeit verschleißen – etwa, wenn Flüssigkeit, Staub oder Sand ins Innere gelangen. Das Öffnen wird dann zum Kraftakt.
Vom Aufbau her sind Taschenmesser eng mit Klappmessern verwandt.
Die Klinge wird meist mit zwei Händen geöffnet. Doch Taschenmesser können mehr als nur schneiden.
Stattdessen erhältst du eine ganze Reihe von Zusatz-Werkzeugen: darunter Säge, Schere, Feile, Flaschenöffner und Schraubenzieher.
Je nach Größe können Hersteller bis zu 30 Werkzeuge verbauen.
Eng verwandt sind Multi-Tools.
Der Unterschied:
Hier steht die Zange im Fokus. D
as Messer ist meist seitlich im Griff verbaut – ideal, wenn du es nur sporadisch brauchst.
Der größte Vorteil von Taschenmessern ist ihre Vielseitigkeit.
Egal, welchen Handgriff du ausführen musst – die Chance steht gut, ein Messer mit dem entsprechenden Werkzeug zu finden.
Sogar exotische Tools wie Zeckenzange, Universalhaken, Fischentschupper oder Lupe stehen zur Verfügung.
Ein Nachteil ist die Klingenlänge.
Sie reicht selten an freistehende Messer heran. Für grobe Arbeiten eignen sich Taschenmesser daher weniger.
Außerdem gelten dieselben Punkte wie bei Klappmessern.
Der Öffnungsmechanismus stellt eine Schwachstelle dar.
Schmutz und Korrosion können ihn mit der Zeit in Mitleidenschaft ziehen.
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Wie groß sollte das Messer sein?
Dies hängt vor allem vom Verwendungszweck ab.
Ein Beispiel:
Wenn du lediglich dünne Stöcke zuspitzen, Seile kürzen oder dein Abendessen zubereiten willst, genügt ein kleines Messer (Klingenlänge 6–10 cm).
Doch bei gröberen Arbeiten stoßen diese Modelle an ihre Grenzen.
Messer mit 10–20 cm Klingenlänge decken deutlich mehr Anwendungsgebiete ab.
Man unterscheidet hier generell zwischen Bushcraft- und Survival-Messern.
Erstere richten sich an hobbymäßige Nutzer, während Survivalmesser für Überlebenssituationen entwickelt werden.
Sie sind länger, dicker und widerstandsfähiger, dafür aber weniger präzise.
Eine Größenordnung darüber rangieren Macheten und Kukris*.
Diese Messer sind meist über 25 cm lang.
Wenn du Touren in der Wildnis planst, dich durchs Unterholz kämpfen oder ein Lager aus Ästen errichten willst, wirst du damit glücklich.
Doch nahe der Heimat wären sie übertrieben – allein schon aufgrund des hohen Gewichts.
Die meisten Messer bestehen aus Stahl.
Doch dieses Allround-Metall teilt sich in mehrere Arten auf.
Jede davon hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.
Selbst innerhalb einzelner Stahlsorten gibt es Unterschiede.
Zwei Messer können z. B. aus Kohlenstoff-Stahl bestehen und trotzdem unterschiedlich hart oder schnittfähig sein.
Wer es genauer wissen möchte, sollte auf die Rockwell-Härte achten.
Sie wird anhand der HRC-Skala gemessen.
Die Bandbreite reicht von 50 (weniger hart) bis zu 70 (sehr hart).
Doch beachte: Eine zu hohe Rockwell-Härte ist nicht unbedingt empfehlenswert.
Zwar lassen sich harte Messer extrem scharf schleifen.
Da es an Flexibilität mangelt, sind sie aber nicht belastbar. Sie könnten im schlimmsten Fall brechen.
Denke auch an den Langzeit-Gebrauch.
Je härter ein Stahl ist, desto länger behält er seine Schärfe.
Wenn das Messer dann aber stumpf ist, kommst du mit gewöhnlichen Schleifmaschinen nicht weit.
Weichere Messer lassen sich unkomplizierter nachschärfen.
Darum empfiehlt sich ein ausgewogener Härtegrad von 55 bis 60 HRC.
Entsprechende Klingen bieten gute Schnitteigenschaften und können nachgeschliffen werden.
Gleichzeitig sind sie zäh und flexibel genug für den Outdoor-Einsatz.
Messerklingen können in vielen unterschiedlichen Formen hergestellt werden.
Für den Outdoor-Einsatz sind vor allem drei davon interessant:
Zeigt die Spitze nach unten, spricht man von einer sog. Drop Point-Klinge.
Da die Kraft zur Spitze weitergeleitet wird, sind Drop Point Messer einfach zu kontrollieren.
Sie werden gerne dort eingesetzt, wo es auf sicheres Handling ankommt: etwa bei der Jagd und in Survival-Situationen.
Nicht umsonst entscheiden sich zahlreiche Bikepacker für Messer mit Drop Point-Klinge.
Auch die Belastbarkeit kann sich sehen lassen.
Du kannst damit selbst harte Materialien durchschneiden.
Auch bei Clip Point-Messern zeigt die Spitze nach unten.
Sie beschreibt dann aber einen Bogen nach oben, sodass die typische „Entenschnabel“-Form entsteht.
Clip Point-Messer besitzen ähnlich gute Schneideigenschaften wie Drop Point-Messer.
Allerdings sind sie etwas leichter.
Ein weiterer Vorteil:
Die Spitze lässt sich einfacher kontrollieren, wenn du anritzen oder bohren musst.
Dafür sind Clip Point-Spitzen nicht ganz so belastbar.
Diese Messerform dürfte Fans von Western-Filmen bekannt vorkommen.
Auch beim Militär finden Bowiemesser Verwendung.
Sie ähneln Clip Point-Messern, sind jedoch meist noch länger.
Für gewöhnlich beträgt die Klingenlänge 15 cm oder mehr: ideal für grobe Schneidarbeiten.
Auch wenn es mit dem bloßen Auge schwer zu erkennen ist:
Messerklingen können auf verschiedene Arten geschliffen werden.
Jeder Schliff bietet Vor- und Nachteile.
Die simpelste und häufigste Variante ist der Flachschliff.
Dabei fällt die Klinge flach zur Schneide hin ab, sodass eine V-Form entsteht.
Messer mit Flachschliff gelten als echte Allrounder.
Sie besitzen nicht die besten Schnitteigenschaften, sind jedoch robust genug, um harte Materialien zu bearbeiten.
Diese Sonderform des Flachschliffs stammt – wie der Name schon verrät – aus Skandinavien.
Der Unterschied:
Die Klinge wird erst ab halber Höhe angeschliffen.
Das macht sie stärker und damit äußerst belastbar.
Beim Spalten, Hacken, Schnitzen und Anspitzen von Stöcken sind skandinavische Messer unschlagbar.
Allerdings kann es die Schärfe nicht mit dem Hohl- und Flachschliff aufnehmen.
Beim Hohlschliff verjüngt sich die Klinge konkav zur Schneide hin. Sie ist nach innen gewölbt.
Dieser Schliff kommt nicht nur für Outdoormesser, sondern auch für Rasierklingen und Küchenmesser zum Einsatz – also überall dort, wo es auf Schärfe ankommt.
Weiche Materialien schneidest du damit wie ein Profi.
Jedoch ist die Belastbarkeit eingeschränkt.
Für Aufgaben wie das Durchtrennen von Hartholz eignen sich hohlgeschliffene Messer daher kaum.
Das Gegenstück zum Hohlschliff nennt sich Konvexschliff oder balliger Schliff.
Dieser Schliff ist nach außen gewölbt, was der Klinge besonders viel Stabilität verleiht.
Wie beim skandinavischen Schliff kannst du damit Holz spalten und hacken.
Nicht umsonst verfügen Beile über einen Konvexschliff.
Filigrane Arbeiten fallen jedoch schwer.
Ebenfalls gegen den Konvexschliff spricht das Nachschleifen.
Um die Klinge konvex zu halten, benötigst du mehr Geschick als bei anderen Schliffarten.
Der Wellenschliff eignet sich hervorragend zum Schneiden und bleibt lange scharf.
Allerdings sind entsprechende Messer meist recht dünn.
Sie eignen sich eher für die Küche als für den Outdoor-Einsatz.
Manche Hersteller statten einen kurzen Abschnitt der Klinge mit Wellenschliff aus.
So kannst du z. B. leichter Seile durchtrennen.
Bei allen freistehenden Messern ist die Klinge starr mit dem Griff verbunden.
Trotzdem gibt es Unterschiede:
Verläuft der Erl – also die Verlängerung der Klinge – durch den Griff, spricht man vom sog. „Vollerl“, „Flacherl“ oder Full Tang.
Dese Konstruktion sorgt für eine hohe Stabilität.
Du kannst das Messer stark belasten, ohne dass sich die Klinge vom Griff löst. Allerdings bedeutet mehr Metall auch mehr Gewicht.
Leichter präsentieren sich Stick Tang-Messer.
Hier wird der Griff an die Klinge geleimt oder geschraubt.
Diese Messer sind für das Schneiden weicher Materialien ausreichend – und günstiger, da weniger Metall verwendet wird.
Allerdings ist ihre Belastbarkeit eingeschränkt.
Wer Holz oder Knochen durchtrennen möchte, sollte sich für die Full Tang-Variante entscheiden.
Als Kompromiss eignen sich Half Tang-Messer.
Der Erl verläuft hier nur bis zur Mitte des Griffs.
So erhältst du einen ausgewogenen Mix aus Gewicht und Stabilität.
Messer bestehen nicht nur aus einer Klinge.
Auch der Griff ist wichtig, damit das gute Stück komfortabel und sicher in der Hand liegt.
Verschiedene Materialien kommen infrage:
Viele Outdoor-Nutzer schwören auf Holz.
Dieses Naturmaterial ist nicht nur nachhaltig und robust.
Es punktet auch mit seiner Optik.
Beachte jedoch, dass sich Holz bei Nässe verformen kann.
Um dies zu verhindern, empfiehlt sich eine Laminierung/Stabilisierung.
Ein Manko bleibt indes: Holzgriffe besitzen eine glatte Oberfläche.
Bei Nässe gleiten deine Finger leichter ab als auf anderen Materialien.
Gummigriffe aus Kraton oder Resiprene C sind rutschfest und resistent gegen Feuchtigkeit.
Auch der Komfort ist exzellent, da Gummi nachgibt – wichtig für alle, die ihr Messer lange am Stück nutzen wollen.
Natürlich kann es die Ästhetik nicht mit Naturmaterialien wie Holz oder Leder aufnehmen.
Tolle Muster oder Riffelungen suchst du vergebens.
Griffe aus Echtleder sind echte Hingucker.
Sie bieten eine hervorragende Polsterung und liegen selbst bei Nässe rutschfest in der Hand.
Allerdings benötigt dieses Material regelmäßige Pflege.
Sonst kann es austrocknen und rissig werden.
Leder sollte nicht in Kontakt mit Chemikalien kommen.
Micarta gilt vielen Experten als bestes Material für Messergriffe.
Es besteht aus synthetischen Werkstoffen, die in Epoxidharz eingebettet werden.
Das Ergebnis ist ein leichter, hitzebeständiger, rutschfester und gleichzeitig robuster Griff.
Allerdings kann Micarta Feuchtigkeit wie Schweiß, Blut und Öl aufsaugen und sich verfärben.
Wenn du dies nicht riskieren willst, empfiehlt sich G10: ein mit Micarta verwandtes Material.
Dieses hat allerdings bei der Rutschfestigkeit das Nachsehen.
Natürlich geht es auch ohne Polsterung.
Griffe aus Metall sind äußerst robust und pflegeleicht.
Beachte jedoch: Metall nimmt die Umgebungstemperatur an.
Diese Griffe werden in der Sonne unangenehm heiß und bei Minusgraden eiskalt.
Sie bieten Null Dämpfung und kaum Rutschfestigkeit.
Ich würde einen Griff aus Metall daher nur für absolute Puristen empfehlen.
Bei Taschen- und Klappmessern ist dieser Punkt überflüssig; doch freistehende Messer sollten eine Scheide besitzen.
Andernfalls müsstest du das Messer mit blanker Klinge transportieren.
Risse im Rucksack wären vorprogrammiert – von der Verletzungsgefahr ganz zu schweigen.
Viele Nutzer bevorzugen Echtleder.
Dieses Material sieht nicht nur schick aus. Es schützt auch die Messerklinge vor Zerkratzen.
Beachte, dass Leder austrocknen und rissig werden kann.
Von Zeit zu Zeit solltest du deine Messerscheide einfetten.
Dafür empfiehlt sich ein spezieller Lederbalsam oder ein Pflegeöl wie Ballistol.
Etwas günstiger – und leichter – sind synthetische Materialien wie Nylon oder Keidex.
Allerdings kann Keidex die Klinge zerkratzen. Bei Edelstahl ist dies verschmerzbar.
Doch viele Stahlklingen besitzen eine Anti-Rost-Beschichtung, die sich durch Kontakt mit dem Material ablösen kann.
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Stumpfe Messer sind gefährlicher als scharfe Messer – diesen Grundsatz kennt wohl jeder.
Darum solltest du die Klinge regelmäßig nachschärfen.
Wenn dein Messer im Dauereinsatz ist, empfehle ich einen Schleifstein für unterwegs.
Diamant-Schleifsteine eignen sich für harte Stähle; Keramik für weiche Stähle und zum Feinschleifen.
Idealerweise kaufst du also einen Schleifstein mit zwei Seiten.
Ein Wetzstahl, wie du ihn vielleicht für deine Küchenmesser verwendest, ist dagegen keine gute Idee.
Du erzeugst damit zwar einen scharfen Grat.
Doch dieser nutzt sich schnell ab.
Außerdem nehmen Wetzstähle relativ viel Platz im Rucksack weg.
Zuhause solltest du deinem Messer dann und wann einen gründlichen Schliff verpassen.
Das funktioniert z. B. mit elektrischen Schleifsteinen.
Ist eine Winkellehre vorhanden, kannst du die Schärfe präzise einstellen.
Wähle eine moderate Geschwindigkeit. Funken sehen zwar cool aus – doch zu viel Hitze kann den Stahl ruinieren!
Besitzer von Edelstahl-Messern können diesen Punkt überspringen.
Doch wenn die Klinge aus Carbonstahl besteht, solltest du dir über das Thema Rost Gedanken machen.
Es empfiehlt sich, das Messer regelmäßig mit einer dünnen Schicht Öl zu behandeln.
Spezielles Waffenöl wie Ballistol ist hier ideal, da es die Klinge vor Korrosion schützt.
Zur Not tun es auch Hausmittel wie Leinöl oder Olivenöl, solange du sie nicht zu dick aufträgst.
Am besten lässt du die Klinge nach dem Einölen eine Weile trocknen.
Erst dann solltest du sie ins Etui stecken.
Hat sich Flugrost gebildet?
Keine Panik. Kleinere Stellen kannst du ohne weiteres beseitigen.
Dafür empfiehlt sich spezielle Polierpaste.
Auch Zahnpasta kommt aufgrund ihrer abrasiven Eigenschaften infrage.
Trage die Paste auf, lass sie eindicken und poliere das Messer kräftig mit einem Tuch.
Urheber: depositphotos.com @ Kinife
Wie du siehst, gibt es bei der Wahl deines Outdoor-Messers einiges zu beachten.
Darum solltest du dir zuerst die entscheidende Frage stellen:
Wofür brauche ich das Messer?
Klapp- und Taschenmesser bieten dir viel Flexibilität.
Sie lassen sich einfach verstauen.
Doch in Sachen Belastbarkeit sind freistehende Messer unschlagbar.
Vielleicht möchtest du grobe Schnitzarbeiten erledigen oder Feuerholz zerkleinern.
Dann empfiehlt sich ein Messer mit skandinavischem Schliff, Full Tang-Griff und mindestens 8 cm Klingenlänge.
Oder geht dir Präzision über alles?
In dem Fall könnte eine Clip Point-Klinge mit Hohlschliff genau richtig für dich sein.
Auch deine Umgebung spielt eine Rolle.
Kohlenstoff-Stahl ist widerstandsfähig und bleibt lange scharf.
Doch wenn das Messer ständig Feuchtigkeit ausgesetzt ist, wirst du mit Edelstahl evtl. glücklicher.
Hast du dich dann für die Klinge entschieden, geht es an den Griff.
Dieser sollte rutschfest, griffig und trotzdem komfortabel sein.
Natur- und Synthetik-Materialien unterscheiden sich hier deutlich.
Zu guter Letzt sind rechtliche Vorgaben relevant.
Informiere dich, ob das Messer deiner Wahl unter das Waffengesetz fällt.
Wenn ja, musst du es in einem geschlossenen Behälter transportieren.
Erst an seinem Einsatzort in der Wildnis darfst du es führen.
Für welches Modell du dich auch entscheidest – ich hoffe, ich konnte etwas Licht in den „Dschungel“ der Outdoor-Messer bringen und dir die Wahl erleichtern.
Happy Bikepacking,
Dennis
Wenn du Wert auf Qualität legst, solltest du mindestens 40 Euro für dein Outdoor-Messer einplanen. So erhältst du ein Produkt mit scharfer, widerstandsfähiger Klinge und stabil verarbeitetem Griff. Billigere Messer mögen am Anfang passabel schneiden. Doch oft verlieren sie ihre Schärfe schon nach kurzer Zeit und lassen sich nur schwer nachschleifen.
Dies kommt auf deine Anforderungen an. Kohlenstoff-Stahl kann äußerst scharf geschliffen werden und behält diese Schärfe auf lange Zeit. Wenn dir jedoch Rostschutz wichtig ist, solltest du zu Edelstahl greifen. Als Kompromiss empfiehlt sich „rosthemmender“ Werkzeugstahl wie Sleipner oder D2.
Bushcraft-Messer gelten als Gegenstück zu sog. Survivalmessern. Sie eignen sich für hobbymäßige Touren in der Wildnis. Survivalmesser sind meist größer, stärker und widerstandsfähiger. Grobe Arbeiten gehen damit leichter von der Hand.
Bestimmte Messer – z. B. solche mit mehr als 12 cm Klingenlänge – fallen unter das Waffengesetz. Du darfst sie nur führen, wenn ein „berechtigtes Interesse“ besteht. Dazu gehört z B. das Bushcrafting in der Wildnis. Beim Weg dorthin muss das Messer in einem geschlossenen Behälter transportiert werden. Das kann auch ein Rucksack oder deine Bikepacking-Tasche sein.
Messer-Hersteller gibt es viele. Doch einen besonders guten Ruf unter Outdoor-Freunden genießen Marken wie Böker, Fällkniven, Chris Reeve, ESEE und TRC Knives. Hier findest du Messer im mittleren und gehobenen Preissegment.
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