Bikepacking macht Spaß – aber nur, solange du genug Luft im Reifen hast. Andernfalls wird das Vorankommen zur Qual. Noch schlimmer ist ein Reifenplatzer, der dich für Stunden ausbremsen oder die Tour sogar komplett vermiesen kann.
Aus diesen Gründen solltest du immer eine Luftpumpe mitnehmen.
Doch welche Variante ist die beste – manuell, CO2 oder gar elektrisch?
Was gibt es bei der Auswahl zu beachten und wie befüllt man einen Reifen richtig?
Im folgenden Guide erhältst du die Antworten.
Wenn von Fahrradpumpen die Rede ist, unterscheidet man grundsätzlich zwischen diesen Arten:
Standluftpumpen funktionieren manuell und stellen die wohl größte Variante von Fahrradpumpen dar.
Dementsprechend kommen sie öfter für den Hausgebrauch – und nur selten auf Touren zum Einsatz
Wie der Name schon sagt, werden Standluftpumpen stehend verwendet.
Das heißt, der Zylinder zeigt senkrecht nach oben.
Um den Reifen nun zu befüllen, stellst du einen Fuß (oder beide Füße) auf die Fußplatte.
So kannst du die Auf- und Abbewegungen mit beiden Händen ausführen, was Kraft spart.
Damit die Luft vom Zylinder in den Reifen gelangt, besitzen Standluftpumpen einen Schlauch.
Dessen Länge variiert meist zwischen 50 und 100 cm.
Ebenfalls vorhanden ist ein Manometer, mit dem du den Luftdruck nach eigenen Wünschen einstellen kannst.
Der Ventilkopf lässt sich fast immer austauschen.
So passt die Pumpe zu nahezu jedem Reifen.
Beachte, dass es zwei Arten von Standluftpumpen gibt:
Vorteile | Nachteile |
Zuverlässig | Schwer |
Kraftsparend | Unhandlich |
Hoher Druck |
Einen Nachteil von Standluftpumpen habe ich schon erwähnt: Sie sind groß und schwer, sodass sie sich kaum für den mobilen Einsatz eignen – es sei denn, du bist mit dem Lastenfahrrad unterwegs.
Wer jedoch eine zuverlässige Pumpe für zuhause sucht, liegt mit dieser Variante goldrichtig.
Nicht nur geht das Aufpumpen schnell und kraftsparend von der Hand.
Dank des großen Hubraums lässt sich auch viel mehr Druck aufbauen als mit kleinen Pumpen (manuell, elektrisch oder CO2).
Bis zu 15 Bar sind möglich, sodass du für jede Art Reifen perfekt gerüstet bist.
Tragbare Fahrradpumpen werden auch Handluftpumpen genannt.
Wie der Name verrät, eignen sie sich ideal für unterwegs.
Sie sind kompakt, leicht und im Vergleich zu anderen Luftpumpen relativ günstig.
Die Funktionsweise ist fast identisch zu Standluftpumpen.
Das heißt, tragbare Pumpen besitzen einen Zylinder.
Die Luft wird bei der Zurückbewegung des Griffs in diesen Zylinder gesaugt.
Wenn du den Griff nun nach vorne drückst, strömt die komprimierte Luft in den Reifen.
Anders als bei Standluftpumpen ist normalerweise kein Schlauch verbaut.
Du musst die Pumpe also direkt an das Reifenventil halten.
Vorteile | Nachteile |
Packmaß | Geringer Hubraum |
Gewicht | Zeitaufwändig / Langes pumpen |
Platzsparend |
Der größte Vorteil von tragbaren Pumpen ist gleichzeitig ein Nachteil:
Da diese Modelle so klein sind, fällt auch der Hubraum gering aus.
Du benötigst viel mehr Zeit und Kraft zum Befüllen des Reifens. Wer schon einmal einen „Platten“ mit diesem Tool aufpumpen musste, weiß, wie anstrengend das ist.
Handluftpumpen eignen sich darum eher dazu, den Luftstand zu regulieren.
Wenn du z. B. auf Tour merkst, dass der Reifen Luft verloren hat, kannst du problemlos nachjustieren.
Übrigens musst du dir über das Packmaß kaum Gedanken machen.
Handluftpumpen lassen sich per Halterung platzsparend am Rahmen deines Fahrrads transportieren.
Dir sind „ausgewachsene“ Standpumpen zu groß – aber du möchtest dich nicht mit einer Handpumpe herumplagen?
Dann gibt es evtl. die richtige Lösung für dich:
Wie der Name schon sagt, erfolgt die Pumpbewegung mit dem Fuß, sodass du kraftsparend und schnell arbeiten kannst.
Ein Schlauch sorgt für die nötige Flexibilität und meist sind Adapter für verschiedene Ventile vorhanden.
Urheber: weerapat1003
Eine Option, die ganz und gar ohne Muskelkraft auskommt, sind CO2-Luftpumpen.
Wie der Name schon sagt, werden CO2-Pumpen mit Kohlenstoffdioxid (CO2) befüllt.
Dieses Gas befindet sich hoch komprimiert im Zylinder.
Um es in den Reifen zu bringen, musst du nur den Regler betätigen. Wenige Sekunden reichen meist aus, bis der Reifen aufgepumpt ist.
Beachte:
Du benötigst für den Betrieb Kartuschen.
Auch wenn das CO2-Gas immer gleich ist, unterscheiden sich die Kartuschen im Aufbau.
Manche Geräte verwenden Varianten ohne Gewinde – manche mit Gewinde.
Du solltest vor der Tour sicherstellen, dass Pumpe und Kartuschen auch zusammenpassen. Wer schlau ist, kauft sich gleich eine Pumpe mit Universal-Kartuschen.
Bist du nämlich auf einen bestimmten Hersteller angewiesen, kann der Nachkauf ganz schön ins Geld gehen.
Vorteile | Nachteile |
Einfache Anwendung | Nur für eine Anwendung |
Leicht & kompakt | Geringerer Druck |
Verfügbarkeit |
Wie schon erwähnt, schonst du mit CO2-Pumpen deine Arme.
Doch das ist nicht der einzige Vorteil:
Die Kartuschen sind auch relativ klein und leicht, sodass der Transport kein Problem darstellt.
Du kannst sie einfach in deine Trikottasche stecken.
Hier beginnen jedoch die Nachteile:
Eine Kartusche reicht selten aus, um den Reifen komplett zu befüllen.
Du musst also zwei Kartuschen mitnehmen – wobei du dann immer etwas zu viel oder zu wenig CO2 hast.
Auch der erzeugte Druck lässt zu wünschen übrig.
Besitzt du z. B. ein Mountainbike, dessen Reifen mit 10 Bar aufgepumpt werden, stoßen CO2-Kartuschen an ihre Grenzen.
Beide Probleme lösen sog. Kombi-Pumpen.
Diese funktionieren sowohl mit Kartuschen als auch mit guter alter Muskelkraft.
Du kannst sie also auch dann verwenden, wenn dir das CO2 ausgegangen ist – oder wenn du einmal mehr Druck benötigst.
Jedoch erhöht sich das Packmaß und Gewicht im Vergleich zu reinen CO2-Pumpen.
Bikepacker, die ins Ausland reisen, sollten beachten:
CO2-Kartuschen stehen unter Druck und dürfen daher nicht mit ins Flugzeug.
Du musst sie wohl oder übel am Reiseziel kaufen.
Urheber: Daria
Eine weitere Möglichkeit, Reifen kraftsparend zu befüllen, sind elektrische Pumpen.
Vor allem Bikepacker, die schlauchlose Reifen verwenden, schwören darauf.
Der abrupte Luftstoß, der für diese Reifenart nötig ist, lässt sich anders kaum erreichen.
Jedoch solltest du kein Schnäppchen erwarten.
Elektrische Fahrradpumpen gehören zu den teuersten Varianten.
Damit ein Reifen elektrisch aufgepumpt werden kann, muss die Luft im Inneren der Pumpe komprimiert werden.
Diese Arbeit erledigt ein Kompressor.
Angetrieben wird er durch einen Akku, der je nach Modell genug Luft für 5 bis 7 Mal Aufpumpen liefert.
Danach muss das gute Stück an die Steckdose. 1,5 bis 3 Stunden später ist die Pumpe wieder einsatzbereit.
Auf einem digitalen Display kannst du den Reifendruck in verschiedenen Einheiten (PSI, Bar, kPa) sowie den Füllstand des Akkus ablesen.
Daneben gibt es Pumpen, die sich an den Akku eines E-Bikes anschließen lassen.
Das ist praktisch, um Gewicht zu sparen.
Doch natürlich verringert sich die Reichweite, wenn der Akku zum Aufladen verwendet wird.
Vorteile | Nachteile |
Einfach & komfortabel | Gewicht |
Vielseitig | Abhängigkeit (Strom) |
Ausreichend Druck | Anschaffungskosten |
Ein großer Vorteil von Elektro-Luftpumpen ist sicher der Komfort.
Wie bei CO2-Pumpen sparst du dir die Auf- und Abbewegungen.
So geht das Befüllen super-einfach und schnell von der Hand.
Auch in Sachen Vielseitigkeit lassen elektrische Pumpen keine Wünsche offen.
Verschiedene Ventile sorgen dafür, dass du nicht nur Fahrradreifen, sondern auch Bälle und sogar Autoreifen aufpumpen kannst – solange der Akku mitmacht.
In Sachen Druck präsentieren sich Elektro-Pumpen erfreulich stark.
Bis zu 10 Bar werden erzielt.
Nur die (wesentlich größeren) Standpumpen liefern noch mehr.
Natürlich gibt es auch Schwachpunkte:
Wenn du keine Möglichkeit hast, den Akku unterwegs zu laden, macht deine elektrische Pumpe irgendwann schlapp.
Selbst mit einer Powerbank hast du nicht unendlich Strom.
Evtl. „konkurriert“ das gute Stück mit Smartphone, Navi und Co.
Du musst dich also entscheiden, welches Gerät beim Laden Priorität hat.
Dazu kommt das höhere Gewicht durch den Akku – sowie die Kosten:
Im Vergleich zu Handpumpen sind elektrische Varianten deutlich teurer.
Luftpumpen gibt es nicht nur für Reifen. Jeder, der ein Mountainbike besitzt, muss auch die Federung der Gabel einstellen, damit sie zum Körpergewicht passt.
Hier kommen Dämpferpumpen ins Spiel.
Auf den ersten Blick ähneln Dämpferpumpen den bereits erwähnten Handpumpen.
Sie besitzen einen Zylinder, einen Pump-Hebel, einen Schlauch sowie eine Druckanzeige.
Druck ist aber das entscheidende Stichwort:
Während es Pumpen für den Fahrradreifen auf etwa 10–15 Bar bringen, erzeugen Dämpferpumpen bis zu 25 Bar.
Nur so lässt sich die Federung befüllen.
Auf den ersten Blick ähneln Dämpferpumpen den bereits erwähnten Handpumpen.
Sie besitzen einen Zylinder, einen Pump-Hebel, einen Schlauch sowie eine Druckanzeige.
Druck ist aber das entscheidende Stichwort:
Während es Pumpen für den Fahrradreifen auf etwa 10–15 Bar bringen, erzeugen Dämpferpumpen bis zu 25 Bar.
Nur so lässt sich die Federung befüllen.
Vorteile | Nachteile |
Kompakt & leicht | Geschwindigkeit |
Einsatzgebiet |
Alle Vor- und Nachteile, die ich bei tragbaren Pumpen genannt habe, gelten streng genommen auch für Dämpferpumpen.
Auf der einen Seite sind diese Varianten kompakt und leicht genug für den Transport.
Auf der anderen Seite geht das Pumpen damit etwas langsamer als mit Stand-, Fuß-, CO2- oder Elektropumpen.
Eine weitere Besonderheit:
Du kannst Dämpferpumpen theoretisch auch verwenden, um deine Reifen aufzupumpen.
Aufgrund des großen Druck-Unterschieds ist dies jedoch nicht ganz einfach.
Ich würde dir davon abraten, eine Dämpferpumpe „solo“ mit auf Tour zu nehmen.
Urheber: rh2010
Wer Geld für eine Luftpumpe ausgibt, möchte natürlich, dass diese ihren Dienst ohne Murren verrichtet.
Hier haben robuste Varianten aus Metall die Nase vorn.
Nicht nur wird Druckabfall (und damit unnötig langes Pumpen) durch Beschädigungen vermieden.
Metall-Pumpen sind auch wesentlich langlebiger als Kunststoff-Pumpen.
Dafür erhöht sich das Gewicht, was beim Ultraleicht-Bikepacking von Nachteil ist.
Damit die Luft auch in den Reifen gelangt, muss die Pumpe zum Ventil passen.
Man unterscheidet hier generell zwischen folgenden Varianten:
Meine Empfehlung:
Kauf dir eine Luftpumpe, die auf mehrere Ventile passt und/oder mehrere Adapter besitzt.
So wird das gute Stück nicht schlagartig nutzlos, wenn du dir ein neues Fahrrad kaufst.
Moderne Reifen müssen mit einem bestimmten Druck aufgepumpt werden.
Aufschluss gibt der vom Hersteller angegebene PSI-Wert.
Dieser stellt nicht nur eine Empfehlung dar.
Du solltest dich unbedingt daran halten!
Bei zu geringem Druck erhöht sich der Verschleiß, während ein zu hoher Druck den Reifen anfällig für Beschädigungen macht – heißt:
Normalerweise harmlose Objekte können ihn zum Platzen bringen.
Du siehst schon:
Ein Manometer an der Luftpumpe ist Pflicht.
Zum Glück verfügen die meisten Modelle über dieses Bauteil. Manuell oder digital?
Das bleibt dir überlassen. Letztere Manometer lassen sich im Dunkeln besser ablesen, benötigen aber Strom, der beim Bikepacking nicht immer zur Verfügung steht.
Achte in jedem Fall darauf, dass verschiedene Maßeinheiten (z. B. Psi oder Bar) angegeben werden.
So ersparst du dir unterwegs das Umrechnen.
Und was ist, wenn der Hersteller einen gewissen Spielraum gewährt? Dann kannst du diesen ganz nach Wunsch ausreizen.
Bevorzugst du z. B. eine eher „weichere“ Fahrt, empfiehlt es sich, den Druck etwas zu reduzieren.
Etwas schneller, aber auch „härter“ fährt es sich mit einem höheren Reifendruck.
Tipp: Umrechnen leicht gemacht: nutze meinen PSI-Bar Umrechner
Die Luftpumpe jedes Mal aus dem Rucksack zu kramen, ist mühsam und kostet Zeit.
Außerdem verschwendest du so unnötig Platz.
Besser eignet sich daher eine Halterung am Rahmen, die bei manchen Modellen mitgeliefert wird.
Du kannst die Pumpe ohne Werkzeug aus der Halterung nehmen und wieder befestigen, wenn du sie gerade nicht brauchst.
Günstige Varianten gehen schon ab 3 Euro los.
Dein Ventil ist zu kurz, sodass die Fahrradpumpe nicht richtig greifen kann – etwa, weil du hohe Felgen verwendest?
Dieses Problem lässt sich mit einer Ventil-Verlängerung* lösen.
Entsprechende Produkte bieten dir 30–60 mm mehr Länge und können per beiliegendem Ventilschlüssel montiert werden.
Etwa 10 Euro kostet dieses Zubehör.
Moment Mal, ich fahre doch Fahrrad und kein Auto!“
Das stimmt.
Trotzdem lohnt es sich, einen entsprechenden Adapter* mitzunehmen.
Der Grund:
Du kannst deinen Reifen damit an der Tankstelle befüllen – kostenlos, schnell und mit dem gewünschten Druck.
Da ein entsprechender Adapter nicht viel wiegt und günstig ist, würde ich ihn in jedem Fall einpacken.
Frag allerdings sicherheitshalber nach, bevor du einen Adapter auf den Luftschlauch setzt!
Nicht alle Tankstellen sehen das gerne.
Es soll noch Luftpumpen ohne integriertes Manometer geben.
In diesem Fall ist es nicht unbedingt nötig, Ersatz zu kaufen.
Stattdessen bietet sich ein separater Luftdruck-Prüfer* an.
Heutige Varianten sind kompakt, leicht und verfügen über digitale Anzeigen, sodass das Ablesen zum Kinderspiel wird.
Mit etwa 10–20 Euro bist du dabei.
Urheber: koldunova
Viel heiße Luft um nichts? Von wegen! Fahrrad-Luftpumpen sind genau die Sorte Werkzeug, an die man erst denkt, wenn man sie braucht.
Darum ist es umso wichtiger, das passende Modell dabeizuhaben.
Hier noch einmal die Kurzfassung:
Ich empfehle dir…
Hast du dazu noch an den richtigen Druck, die passenden Ventil-Adapter, das Manometer und nützliches Zubehör gedacht, steht dem Aufpumpen unterwegs nichts mehr im Weg.
Ich wünsche dir eine gute und erfolgreiche Fahrt mit prallen Reifen!
Happy Bikepacking!
Dennis
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