Du möchtest in der Wildnis nicht auf Strom verzichten? Dann sind Outdoor Solarpanels eine Überlegung wert.
Mit diesen tragbaren Solaranlagen kannst du Geräte wie Smartphones, Navis, Powerbanks und sogar Laptops aufladen.
Doch natürlich gibt es Unterschiede:
Größe und Leistung eines Solarpanels entscheiden darüber, wie unabhängig du wirklich von der Steckdose bist.
Dazu kommen Kriterien wie Anschlüsse, Montage, Robustheit und Wasserschutz.
In diesem Artikel verrate ich dir die Vor- und Nachteile von Solarpanels und was du beim Kauf beachten solltest.
Tragbare Solarpanels sind wesentlich kleiner als Solaranlagen auf dem Hausdach – doch sie basieren auf derselben Funktionsweise.
Mithilfe kristalliner Module wandeln sie Sonnenlicht in elektrischen Strom um, der dann zum Aufladen von Geräten genutzt werden kann.
Diese schließt du über den integrierten USB- oder DC-Ausgang an.
Wie bei Dachanlagen gilt:
Je größer die Fläche, desto mehr Strom wird erzeugt.
Darum sind viele Outdoor-Panel faltbar.
Du kannst sie platzsparend verstauen oder an deinen Rucksack oder deine Bikepacking-Taschen hängen.
Wenn du das Panel dann benötigst, entfaltest du es zu voller Größe.
Beachte:
Solar-Panels können lediglich Strom erzeugen, nicht speichern.
Geräte lassen sich also nur aufladen, wenn das Panel gerade in Betrieb ist.
Wer Strom für später vorhalten möchte, muss eine Powerbank* anschließen.
Darüber hinaus gibt es Solar-Powerbanks, die Panel und Akku in einem Gerät kombinieren.
Ich behandle diese Modelle ganz am Schluss genauer – doch schon einmal vorweg:
Sie kommen nur selten an die Leistung reiner Solarpanels heran.
Vorteile | Nachteile |
Unabhängig von Steckdosen | Funktionieren nur bei gutem Wetter |
kostenloser Strom | Leistung durch Größe begrenzt |
umweltfreundlich im Betrieb | erhöhtes Packmaß und Gewicht |
langlebig und wartungsfrei | nicht komplett CO2-neutral |
Mit Solarpanels kannst du deine Geräte auch dann laden, wenn keine Steckdose verfügbar ist.
Das ist nicht nur in der Wildnis praktisch – sondern auch in Ländern ohne zuverlässiges Stromnetz.
Dort stellt Solarenergie oft die beste Alternative dar, um Stromausfälle zu vermeiden.
Die Energie der Sonne ist kostenlos.
Statt also einen Campingplatz oder ein Hotelzimmer zu buchen, nur um das Handy aufzuladen, kannst du ein Solarpanel mitnehmen.
Als Schlafplatz tut es dann auch ein Biwakplatz, eine Schutzhütte oder gar die freie Natur – natürlich nur, wenn Wildcampen erlaubt ist.
Je nach Land ist der Strom-Mix mal mehr, mal weniger „grün“.
Mit einem Solarpanel kannst du dir jedoch sicher sein, absolut sauberen Strom zu erhalten.
Der Grund:
Anders als Verbrennungskraftwerke erzeugt Photovoltaik im Betrieb kein CO2.
Solange du deine Solarpanels pfleglich behandelst, darfst du dich auf eine lange Lebensdauer freuen.
Im Durchschnitt verlieren diese Geräte nach 20–25 Jahren nur 10–15 % Leistung!
Bis auf das gelegentliche Reinigen der Module sind keine Wartungsarbeiten nötig.
Bei schlechtem Wetter erzeugen Solarpanels keinen oder nur sehr wenig Strom.
Sie eignen sich daher vor allem für die Sommer-Monate.
Frühling und Herbst sind schon grenzwertig, und im Winter reicht die Sonnenstrahlung kaum aus, um deine Geräte aufzuladen.
Leistungsstarke Solarpanels fallen unweigerlich groß und schwer aus.
Darum ist ein Kompromiss gefragt:
Möchtest du Geräte schnell aufladen – oder das Gewicht auf der Tour reduzieren?
Beides gleichzeitig ist leider nicht möglich.
Zwar sind Solarpanels eine nachhaltige Lösung.
Ganz ohne Umweltschäden kommen sie jedoch nicht aus.
Vor allem Produkte aus Fernost werden mit Strom aus Kohlekraftwerken produziert, sodass unweigerlich CO2 anfällt.
Das Schmelzen des nötigen Siliziums erzeugt Treibhausgase, und Solar-Powerbanks enthalten darüber hinaus Kobalt: ein Material, das unter ausbeuterischen Bedingungen gewonnen wird.
Der Wirkungsgrad gibt an, welchen Anteil des Sonnenlichts ein Solarpanel in elektrischen Strom umwandeln kann.
Man unterscheidet dabei zwischen zwei Arten von Modulen:
Die Leistung von Solarpanels wird in Watt angegeben.
Sie entscheidet darüber, wie schnell Geräte aufgeladen werden können.
Sehen wir uns einmal an, welche Varianten zur Verfügung stehen:
Eine Leistung von 5–10 Watt reicht aus, um kleine Geräte wie Smartphones, Navis und Stirnlampen aufzuladen.
Nur Rekord-Geschwindigkeiten solltest du nicht erwarten.
Ein Beispiel: Das Laden eines Smartphone-Akkus mit 5.000 mAh dauert etwa 2,5 bis 5 Stunden.
Dafür sind diese Solarpanels aber auch kompakt und mit 400–600 g angenehm leicht.
Wichtig: Ihre maximale Ladeleistung erzielen Panels nur, wenn die Sonne kräftig scheint.
An bewölkten Tagen können 5–10 Watt daher selbst für kleine Geräte zu wenig sein.
Eine Klasse darüber rangieren Solarpanels mit 20 Watt.
Das Laden des oben genannten 5.000 mAh-Akkus bewältigen sie in etwa 1 Stunde.
Die Panels funktionieren auch, wenn es ein wenig bewölkt ist.
Bei kräftiger Sonne liefern sie sogar genug Energie, um mehrere kleine Geräte gleichzeitig aufzuladen.
Meistens werden 3 Module aneinandergehängt.
Dementsprechend erhöht sich das Gewicht auf etwa 1 kg.
Um große Geräte wie Drohnen oder Laptops zu laden, empfiehlt sich ein Solarpanel mit 50–120 Watt.
Außerdem kannst du damit eine Powerbank befüllen und hast Strom für Tage!
Der Nachteil:
Derart leistungsstarke Panels wiegen 3 kg oder mehr und fallen recht dick aus, da mehrere Module zusammengefaltet werden müssen.
Beim Bikepacking kommen sie daher nur selten zum Einsatz.
Wenn du aber mit dem Lastenfahrrad unterwegs bist, sieht die Sache schon anders aus.
Dann lässt das höhere Maximalgewicht auch schwere Solarpanels zu.
Kleine Solarpanels mit 5–10 Watt haben meist nur einen Anschluss, um dein Handy oder Navi aufzuladen.
Solarpanels mit 20 Watt sind größer.
Dementsprechend können Hersteller 2 oder gar 3 Anschlüsse verbauen.
Neben der Anzahl ist die Art der Anschlüsse wichtig:
Vergewissere dich vor dem Kauf unbedingt, welche Watt- und Volt-Zahl notwendig sind – und beachte:
Nicht immer lassen sich Geräte direkt mit dem Solarpanel laden.
Manche Produkte erfordern stattdessen eine PowerStation, die du mit dem Panel verbinden musst.
Um ein Solarpanel zu verwenden, gibt es mehrere Möglichkeiten:
Im simpelsten Fall legst du das Panel einfach auf den Boden.
Das liefert zur Mittagszeit die beste Ausbeute.
Steht die Sonne jedoch tiefer am Himmel, sollte das Panel geneigt werden.
Aus diesem Grund empfiehlt sich ein stufenlos neigbares Gestell.
Für die Stromerzeugung während der Fahrt können Solarpanels auch am Rucksack befestigt werden.
Dafür sind an den Ecken Ösen vorhanden, durch die du elastische Bänder fädelst.
Viele Hersteller liefern diese Bänder sowie die dazugehörigen Karabinerhaken gleich mit.
Manchmal wirst du von einem Regenschauer überrascht, bevor du Zeit hast, dein Solarmodul einzupacken.
Aus diesem Grund empfiehlt sich ein Wasserschutz.
Achte hier auf die IP-Schutzklasse.
Die zweite Ziffer gibt an, wie viel Wasser das Panel aushält.
Welche Variante du wählen solltest, hängt von deinen Anforderungen ab.
Natürlich wird niemand seine Solarpanels zum Schwimmen mitnehmen.
Eine höhere Schutzklasse lohnt sich aber auch, wenn du durch strömenden, lange andauernden Regen fährst – manchmal gibt es eben keinen Platz zum Unterstellen.
Achte in jedem Fall darauf, die Anschlüsse mit den angebrachten Schutzkappen zu versiegeln.
Sonst bringt dir die höchste IP-Klasse nichts.
Bist du in sehr trockenen Gegenden oder im Gelände unterwegs?
Dann achte auf die erste Ziffer der IP-Klasse.
IP5X bescheinigt den Schutz vor Staub in schädigender Menge, während IP6X das Gehäuse gegen jede Art von Fremdkörpern versiegelt.
So kann die Hardware im Inneren keinen Schaden nehmen.
Das meiste, was ich über Solarpanels geschrieben habe, trifft auch auf Solar-Powerbanks zu.
Jedoch gibt es einen Unterschied:
Diese Modelle besitzen einen integrierten Akku.
Du kannst Geräte also nicht nur aufladen, wenn die Sonne scheint, sondern Strom für später vorhalten.
Folgende Kriterien sind beim Kauf besonders wichtig:
Wie viel Strom eine Powerbank liefert, hängt von der Kapazität ab.
Nehmen wir einmal an, die Powerbank besitzt einen 25.000 mAh-Akku – den Durchschnittswert also.
Dann könntest du dein Smartphone mit 5.000 mAh ganze Fünf Mal laden, bevor die Powerbank leer ist.
Ich empfehle eine Kapazität von mindestens 20.000 mAh.
Alles darunter ist zu wenig für die meisten Touren – auch weil sich der Akku bei kalten bzw. heißen Temperaturen von selbst entladen kann.
Dazu kommen Verluste durch die unterschiedliche Stromstärke von Powerbank und Gerät.
Kurz gesagt:
Du erhältst nie die theoretisch mögliche Kapazität.
Viele Solar-Powerbanks haben nicht nur einen, sondern mehrere Output-Anschlüsse, sodass du 2 oder 3 Geräte gleichzeitig laden kannst.
Dafür kommt meist USB-C zum Einsatz.
Dieser Standard wird von Smartphones, Tablets und (manchen) Laptops verwendet.
Beachte jedoch:
Laptops benötigen eine höhere Leistung von bis zu 120 W.
Konsultiere also vorher unbedingt die Bedienungsanleitung und achte darauf, dass die Powerbank den Standard PD (Power Delivery) unterstützt.
Vorneweg: Powerbanks, die sich vollständig mit Sonnenlicht aufladen lassen, bleiben ein Wunschdenken.
Das liegt schon an der Kombination aus kleinen Kollektoren und großem Akku.
Bis zu 30 bis 35 Stunden Ladezeit sind keine Seltenheit.
Die Realität sieht darum so aus:
Du lädst deine Powerbank vor der Bikepacking-Tour an der Steckdose auf.
Das verschafft dir genug Laufzeit. Immer, wenn nun die Sonne scheint, kannst du den Akku um ein paar Prozent „nachladen“.
Wie schnell das funktioniert, hängt natürlich von den Panels ab.
Je größer die Fläche – desto mehr Sonnenlicht wird eingefangen, und desto schneller geht das Laden.
Wer wirklich autark sein möchte, sollte Powerbanks mit mehreren Panels wählen.
Solarpanels sollten so aufgestellt werden, dass die Kollektoren einen 90 Grad-Winkel zur Sonne bilden.
Mittags kannst du sie daher flach auf den Boden legen.
Anders sieht es abends und in den Morgenstunden aus, wenn die Sonne tief am Himmel steht.
Verwende das mitgelieferte Gestell, um die Panels optimal zu neigen.
Den meisten Strom erzeugen Solarpanels um die Mittagszeit herum.
Es lohnt sich also, sie dann aufzustellen. Natürlich ist dies nicht unbedingt die Zeit, in der du Strom benötigst.
Häng statt den Geräten also lieber eine Powerbank an die Panels.
Damit kannst du Smartphone oder Navi nach Bedarf aufladen.
Das führt uns zum nächsten Punkt:
Etwas Staub und Schmutz schadet einem Solarpanel nicht.
Wenn das gute Stück bei der Geländefahrt jedoch mit Schlamm übersät wurde, solltest du es reinigen.
Dafür genügen Wasser und ein weiches Tuch.
Vermeide aggressive Reinigungsmittel und raue Schwämme, die das Glas zerkratzen könnten.
Solarpanels mögen Sonne – Akkus mögen Schatten.
Eine Möglichkeit, diesen „Interessenskonflikt“ zu umgehen, sind lange Ladekabel.
Alternativ kannst du das zu ladende Gerät abdecken und so vor der Sonne schützen.
Achte bei Smartphones, Tablets und Laptops aber darauf, die Luftzufuhr nicht abzuschneiden.
Sonst könnten sie überhitzen.
Urheber: H_Ko
Wer Solarpanels zum Camping oder Bikepacking mitnimmt, hat seine Stromversorgung immer dabei.
Das gilt jedoch nur für „ausgewachsene“ Modelle.
Um wirklich autark zu sein, musst du große, leistungsstarke Solarpanels wählen.
Diese treiben das Gewicht nach oben und sind leider auch nicht ganz billig.
Kleine Panels und Solar-Powerbanks eignen sich selbst bei idealen Wetterbedingungen nur als Unterstützung.
Das heißt:
Du kannst deine Geräte damit geringfügig laden und etwas mehr Akkulaufzeit gewinnen.
Alternativ sparst du das Solarpanel für den Notfall auf – etwa, wenn du in der Wildnis feststeckst und dringend eine Nachricht schicken oder dein Navi verwenden musst.
Ich hoffe, ich konnte dir bei der Entscheidung „Solarpanel ja oder nein“ ein wenig weiterhelfen.
In diesem Sinne:
Viel Spaß und Happy Bikepacking!
Dennis
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