Funktionskleidung hält uns beim Fahrradfahren trocken und warm. Da ist es kein Wunder, dass sich Hardshell, Softshell und Co. so großer Beliebtheit erfreuen. Wenn es jedoch an die Reinigung geht, stehen viele Bikepacker vor Fragen:
Soll man Funktionskleidung eher häufig oder eher selten waschen – oder überhaupt nicht?
Genau so entscheidend ist das WIE.
Nur, wer bei Waschmittel, Temperatur, Schleuderzahl und beim Trocknen richtig vorgeht, wird auf lange Sicht Freude mit seiner Funktionskleidung haben.
Warum heißt Funktionskleidung eigentlich Funktionskleidung? Was soll hier „funktionieren“ – und wie?
Um diese Frage zu beantworten, sehen wir uns ein Problem an, das (fast) alle Sportarten betrifft:
Du schwitzt!
Bei herkömmlicher Kleidung aus Baumwolle, Polyester oder Nylon saugt sich der Stoff mit Schweiß voll. Nicht nur wird die Kleidung dadurch schwerer und unbequem.
Zu viel Feuchtigkeit zerstört auch die isolierende Wirkung, sodass du zu frösteln beginnst.
Hier springen Funktionstextilien in die Bresche. Statt sich vollzusaugen, geben sie die Feuchtigkeit nach außen ab – oder mit anderen Worten: Sie sind atmungsaktiv.
Erreicht wird dieser Effekt auf verschiedene Arten: etwa durch eine Membran, die auf einer Seite offen ist, oder durch physikalisch-chemische Prozesse.
Übrigens sprechen viele Definitionen davon, dass Funktionskleidung immer aus chemischen Fasern besteht. Dem ist aber nicht so.
Natürliche Stoffe wie Fleece und Merinowolle haben dieselben Eigenschaften. Das heißt, auch sie sind atmungsaktiv – wenn auch in geringerem Maße.
Der Unterschied:
Wer wasserdichte Funktionskleidung sucht, muss auf Synthetik zurückgreifen.
Membranen wie Gore-Tex und Sympatex erfüllen nämlich eine Doppelrolle:
Sie lassen Wasserdampf entweichen, halten größere Topfen jedoch zurück. Das macht sie als Regenschutz geeignet.
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Wenn du Outdoorkleidung waschen willst, lautet der erste Hinweis:
Nimm dir die Anleitung des Herstellers zu Herzen!
Oft findest du diese im Handbuch oder auf dem Etikett deiner Funktionskleidung.
Hast du beides verloren, hilft evtl. ein Blick ins Internet.
Wenn aber auch das nichts bringt, solltest du dich an folgenden Richtlinien orientieren:
Wenn sich Flecken auf deiner Funktionskleidung befinden, ist es wichtig, diese vor dem Waschen zu entfernen.
Sonst könnten sie noch tiefer ins Gewebe eindringen.
Ebenfalls wichtig ist das „Wie“.
Einfach nur kräftig schrubben, führt selten zum Erfolg.
Stattdessen empfehle ich je nach Fleck folgende Strategie:
Gegen Öl-, Fett- und Schweiß-, aber auch Grasflecken hilft Gallseife.
Die flüssige Variante ist am komfortabelsten. Wenn der Platz im Gepäck begrenzt ist, tut es jedoch auch feste Gallseife. Du kannst sie bei Bedarf mit Wasser verflüssigen. Und so funktioniert´s:
Gib die Gallseife auf den Fleck, reibe sie vorsichtig ein und warte etwa 15–30 Minuten.
Bei Grasflecken, die besonders hartnäckig sind, empfiehlt sich das Einwirken für 1 Stunde.
Anschließend spülst du die Kleidung mit lauwarmem Wasser ab.
Harz ist nicht wasserlöslich.
Mit herkömmlichem Waschmittel wirst du also nicht weit kommen.
Zum Glück gibt es ein Mittel, das sicherlich jeder zuhause hat: Butter.
Trage sie auf den Fleck auf und warte, bis sich das Harz verflüssigt hat.
Nun kannst du es einfach abwischen. Je nach Verkrustung musst du dieses Vorgehen mehrmals wiederholen.
Bei Blutflecken solltest du zuerst auf die Temperatur achten:
Verwende ausschließlich kaltes Wasser, da Wärme Blut schneller gerinnen lässt.
So werden die Flecken noch hartnäckiger. Als Hausmittel eignet sich ein wenig Zitronensaft, aber auch Salz, Natron oder Backpulver.
Lass die Mittelchen 30 Minuten einwirken, bevor du deine Kleidung ausspülst.
Urheber: Geosminacomponents
Je nach Art der Funktionskleidung musst du beim Waschen anders vorgehen:
Naturdaunen punkten mit hervorragender Isolation, sind jedoch nicht ganz pflegeleicht.
Beachte am besten folgende Tipps:
Urheber: kichigin19
Beim Waschen deiner Jacke ist weniger wichtig, ob es sich um Hard- oder Softshell handelt.
Viel entscheidender ist die Art der Membran.
Unter Gore-Tex versteht man eine Membran, die von außen imprägniert wird. Sie besitzt winzig kleine Poren, die mit der Zeit durch Schmutz verschlossen werden – heißt, die atmungsaktive Wirkung geht verloren.
Fieserweise kann das auch durch Rückstände von Waschmittel geschehen.
Beim Reinigen ist also äußerste Vorsicht gefragt.
Anders als Gore-Tex besitzt Sympatex keine Poren, die verstopfen könnten.
Dies macht das Waschen nicht nur einfacher.
Du musst es auch seltener tun. Einige Regeln solltest du trotzdem beachten:
Merinowolle kommt oft als innerste Schicht zum Einsatz und nimmt entsprechend viel Schweiß auf.
Du musst sie jedoch nur selten waschen, da Merinowolle antibakterielle Eigenschaften hat.
Erst nach längerem Tragen – oder bei grober Verschmutzung – ist eine Reinigung nötig. Zum Glück gibt es dabei weniger zu beachten als bei Outer Layer-Membranen:
Zuerst solltest du eine niedrige Temperatur von max. 30° C und maximal 600 Umdrehungen pro Minute wählen.
Verwende ein spezielles Wollwaschmittel und achte darauf, nur Wolle mit Wolle zu waschen.
Sollte ein spezielles Programm für Wolle vorhanden sein, dann wähle dieses!
Und wie sieht es mit der Handwäsche aus?
Diese ist nicht nötig und kann sogar mehr schaden als nützen.
Durch das Auswringen per Hand wird der Stoff strapaziert und das Dosieren des Waschmittels fällt schwerer – ebenso wie die richtige Temperatur zu wählen. Ist sie zu heiß, geht das Kleidungsstück im schlimmsten Fall ein.
Auf demselben Grund solltest du Merinowolle lieber an der frischen Luft trocknen als im Trockner.
Es genügt, die Kleidung nach dem Waschen vorsichtig auszuwringen und liegend auf den Wäschetrockner zu legen.
Als Unterlage kann ein Handtuch dienen. Wende, falte und schüttle die Kleidung während des Trocknens mehrmals, damit sie ihre Form behält.
Zu heiße Temperaturen – etwa auf der Heizung oder in der prallen Sonne – solltest du vermeiden.
Sonst könnte die Wolle kratzig werden.
Fleece-Bekleidung ist nicht nur warm, leicht und komfortabel.
Sie lässt sich auch relativ einfach pflegen. Eher schon besteht die Gefahr darin, „zu viel“ zu tun. Was ist damit gemeint?
Zuerst einmal gilt:
Gib Fleece-Kleidung niemals in die chemische Reinigung!
Verwende dagegen einen Schnellwaschgang mit 30–40° C.
Das Waschmittel ist weitgehend egal. Für weiße Wäsche empfehle ich effektives Vollwaschmittel, während bunte Fleece-Kleidung mit Farbwaschmittel strahlend bleibt.
Natürlich kannst du auch dasselbe Funktionswaschmittel wie für Outdoor-Jacken verwenden.
Ebenfalls wichtig: Verzichte auf Weichspüler!
Dieser würde die Fleece-Fasern verstopfen und so die isolierende Wirkung zunichtemachen.
Als Alternative kannst du jedoch ein wenig weißen Essig in die Maschine geben.
Da Fleece so schnell trocknet, spricht nichts dagegen, die Kleidung einfach an der frischen Luft aufzuhängen.
Vom Trockner rate ich hingegen ab, um ein Einlaufen zu verhindern.
Wenn du diese Tipps befolgst, sollte das sog. Pilling, bei dem sich kleine Fleece-Kügelchen lösen, nicht auftreten.
Andernfalls kannst du zur Fusselrolle greifen oder die Kügelchen vorsichtig (!) mit einer Rasierklinge abschaben.
Noch besser sind spezielle Fusselrasierer für etwa 10 Euro.
Urheber: Agata Kowalczyk
Bei der Wahl des Waschmittels gibt es einige Punkte zu beachten:
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Mit der Zeit können Outdoor-Kleidungsstücke ihre wasserabweisende Wirkung verlieren.
Dann taugen sie nicht mehr für Touren im Regen.
Zum Glück gibt es Möglichkeiten, die Imprägnierung aufzufrischen.
Urheber: Chalabala
Wie du siehst, gibt es DIE Funktionskleidung nicht – und das gilt auch für die Reinigung.
Wie häufig und mit welchen Mitteln du Funktionskleidung waschen solltest, hängt immer vom Material ab.
Darum ist es so wichtig, die Angaben des Herstellers zu beachten.
Generell empfehlen sich niedrige Temperaturen und Schleuderzahlen, ein spezielles Flüssig-Waschmittel und schonendes Trocknen.
So bist du auf der sicheren Seite und wirst lange Freude an deiner Funktionskleidung haben.
In diesem Sinne:
Happy Bikepacking!
Dennis
Funktionskleidung sollte so selten wie möglich, aber so oft wie nötig gewaschen werden – immer abhängig vom Material. So benötigt Gore-Tex z. B. mehr Pflege als Sympatex, Merinowolle oder Fleece. Achte auf niedrige Temperaturen sowie Schleuderzahlen und vermeide unnötige Reibung. Du solltest die Kleidung auf links drehen, alle Reißverschlüsse schließen und auf ausreichenden Platz in der Waschmaschine achten.
Hier kommt es stark auf die Art der Flecken an. Fett-, Öl-, Schweiß- und Grasflecken bekommst du mit Gallseife heraus. Butter löst Harzflecken und bei Blutflecken empfiehlt sich kaltes Wasser in Kombination mit Zitronensäure, Salz, Natron oder Backpulver. Auf aggressive, chemische Fleckentferner solltest du hingegen verzichten.
Spezielles Waschmittel ist nicht unbedingt nötig – hat jedoch den Vorteil, dass es auf Funktionskleidung zugeschnitten ist. Das heißt, du musst dir über Schäden, Rückstände und verstopfte Membranen keine Sorgen machen. Alternativ kannst du ein (flüssiges) Feinwaschmittel verwenden. Verzichte dagegen auf Waschmittel in Pulverform sowie Weichspüler und Bleichmittel. Diese könnten deine Funktionskleidung im schlimmsten Fall ruinieren.
Manche Waschmaschinen besitzen ein eigenes Programm für Outdoor-Kleidung. Ist dieses nicht vorhanden, solltest du einen Schonwaschgang mit niedrigen Temperaturen (30–40°C) und maximal 600 Umdrehungen/Minute wählen. Für Daunen und Merinowolle eignet sich ein Wollwaschgang am besten.
Generell bietet es sich an, Funktionskleidung an einem warmen, trockenen Ort aufzuhängen. Diese Methode ist am schonendsten. Wenn es schneller gehen soll, kannst du auch einen Trockner verwenden. Dies empfiehlt sich z. B., um die Membran von Outdoor-Jacken zu imprägnieren. Beachte dabei die Angaben des Herstellers, was Temperatur und Drehzahl angeht. Meistens sind mehrere Durchgänge im Trockner nötig.
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