Abenteuer, Freiheit und unberührte Natur – das Bikepacking ist eine tolle Möglichkeit, die Welt zu entdecken. Doch natürlich lassen sich gewisse Risiken nicht vermeiden: Auf schlecht ausgebauten Pfaden drohen Stürze, schnell bleibst du an einem dornigen Ast hängen, und auf anstrengenden Fahrten kann es zu Überlastungsschmerzen kommen.
Dazu gesellen sich weitere Gefahren, die von Sonnenbrand und allergischen Reaktionen über Magen-Darm-Infektionen und Dehydrierung bis zu Tropenkrankheiten wie Tollwut und Malaria reichen.
Je weiter du dich in die Wildnis vorwagst, desto gründlicher solltest du dir vorher Gedanken über die Prävention machen.
Ich zeige dir, welche gesundheitlichen Gefahren auf Bikepacking-Trips lauern, wie du sie vermeiden kannst und was im Ernstfall zu tun ist.
Außerdem stelle ich Hilfsmittel vor, die dir und deinen Begleitern in abgelegenen Gebieten das Leben retten können.
Bevor du zum Bikepacking aufbrichst, solltest du die Gegebenheiten am Zielort unter die Lupe nehmen. Dazu gehört natürlich auch die Gefahr durch Krankheiten:
Besonders tropische Gebiete sind von Malaria, Gelbfieber, Denguefieber oder anderen Infektionskrankheiten betroffen. Auch Tollwut und Magen-Dram-Krankheiten können dort gehäuft auftreten.
Einen Teil der Risiken kannst du minimieren, indem du für ausreichenden Impfschutz sorgst.
Die Länder-Seiten des Auswärtigen Amts zeigen dir alle Impfungen an, die für die Zielregion empfohlen werden. Im Zweifelsfall kannst du dich außerdem von einem Spezialisten für Tropenkrankheiten beraten lassen.
Auch wenn du es abenteuerlich magst – es schadet nicht, die Route vorher auf Gefahren zu analysieren.
Wo befinden sich heikle Abschnitte, auf denen du besonders vorsichtig fahren solltest? Wie ist der Verkehr? Können plötzliche Wetterumschwünge, Hitze oder Kälte zum Problem werden? Gibt es Handy-Empfang oder zumindest bewohnte Gebiete in der Nähe?
Die Tourismus-Behörden vor Ort, aber auch Erfahrungsberichte anderer Bikepacker können dir bei diesen Fragen weiterhelfen.
Als nächstes solltest du sicherstellen, dass du im Notfall schnell Hilfe erhältst:
Freunde oder Verwandte in deine Routenplanung und den ungefähren zeitlichen Verlauf einzuweihen, ist ein guter Anfang – allerdings kaum ausreichend. Schließlich kannst du nicht darauf vertrauen, dass diese sofort Hilfe rufen, wenn du von deiner Route abweichst.
Darum empfiehlt es sich, ein Handy einzupacken, mit dem du im Notfall Hilfe rufen kannst. Noch besser ist es, das Gerät mit einem sog. Crash Sensor zu verbinden. Dieser wird am Helm angebracht und aktiviert sich automatisch bei einer Kollision.
Dann sendet das Gerät einen Alarm an dein Handy. Schaltest du den Alarm nicht innerhalb einer bestimmten Zeit aus, wird eine Nachricht an den Kontakt gesendet, den du vorher eingestellt hast.
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Leider herrscht nicht überall ausreichender Handyempfang. Und auch die Akkulaufzeit stellt ein Problem dar, wenn du das Handy für längere Zeit nicht aufladen kannst.
Das erste Problem könntest du mit einem Satellitentelefon* lösen. Diese Handys sind vergleichsweise teuer, lassen sich jedoch auch in abgelegenen Gegenden verwenden. Mit einer Powerbank stellst du außerdem sicher, dass du im Notfall genug Akku zur Verfügung hast.
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Eine Alternative sind sog. Tracking Beacons*. Diese verfügen über langlebige Batterien und können deinen Standort im Notfall an Rettungskräfte weitergeben.
Auf Knopfdruck senden sie ein SOS-Signal, das auch in Arealen ohne Handynetz funktioniert. Beachte jedoch, dass du diese Geräte manuell aktivieren musst.
Zu guter Letzt empfiehlt es sich, ein ID Band am Arm zu tragen. Darauf stehen alle Informationen, die für Rettungskräfte relevant sind: z. B. Name, Vorerkrankungen, Allergien, Blutgruppe und Kontaktinfos.
Die Rettungskräfte wissen so schnell, worauf sie achten müssen – auch wenn du bewusstlos bist.
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Um für Notfälle gewappnet zu sein, ist die Erste-Hilfe-Ausrüstung beim Bikepacking Pflicht.
So kannst du nicht nur dir selbst, sondern auch anderen Personen schnell Unterstützung leisten.
Die Ausrüstung sollte auf jeden Fall Kompressen, Pflaster und eine Schere enthalten – genau wie Desinfektionsmittel und eine Universal-Schiene.
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Ruhe bewahren: Panik hilft bei einem Unfall nicht weiter. Amte stattdessen für 10 Sekunden tief durch und plane die nächsten Schritte.
Unfallstelle absichern: Du solltest dafür Sorge tragen, dass kein weiterer Unfall passiert – etwa, indem du den Verletzten und sein Bike an eine sichere Stelle neben der Straße bringst. Markiere die Unfallstelle gut sichtbar und schütze auch dich selbst. Falls vorhanden, solltest du eine Warnweste tragen, um besser gesehen zu werden.
Rettungskräfte rufen: Bei einem Unfall zählt jede Sekunde. Bevor du also selbst Erste Hilfe leistest, tätige einen Notruf unter der Nummer 112. Diese gilt in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.
Teile den Rettungskräften deutlich und präzise mit, was passiert ist, wo du dich befindest, und wie viele Personen betroffen sind. Wichtig: Auch wenn die Zeit drängt – lege nicht sofort auf, sondern warte auf Rückfragen.
Erste Hilfe leisten: Welche Maßnahmen danach nötig sind, hängt vom Einzelfall ab. Kein Online-Ratgeber kann den Erste Hilfe-Kurs ersetzen.
Darum hier nur die wichtigsten Vorgehensweisen in aller Kürze:
Urheber: halfpoint
Hast du dich aus Versehen an einem scharfen Gegenstand geschnitten? Dann solltest du den Schnitt mit einem Pflaster bedecken – bzw. mit einer Bandage, wenn die Verletzung größer ist. Zur Desinfektion kannst du Wundalkohol oder antiseptische Tücher verwenden.
Ziel ist es, die Blutung zu stoppen und die Wunde gleichzeitig sauber zu halten.
Das gleiche gilt für Schürfwunden. Ist Schmutz in die Wunde gekommen, empfiehlt sich das Auswaschen mit klarem Wasser. Kleine Fremdkörper wie Steinchen und Dornen lassen sich mit einer Pinzette entfernen.
Die Entfernung größerer Fremdkörper wie Glasscherben solltest du jedoch einem Arzt überlassen. Sonst könnte sich die Blutung beim Herausziehen verstärken.
Sollte die Wunde durch den Verband bluten, stark schmerzen, eitern oder Fieber auftreten, such sofort einen Arzt auf. Besonders in tropischen Ländern ist mit einer Infektion nicht zu spaßen, und auch eine Blutvergiftung kann lebensbedrohliche Folgen haben.
Prellungen sind schnell passiert – etwa, wenn du mit deinem Bike hinfällst oder dich am Lenker stößt.
Ist lediglich ein blauer Fleck entstanden, solltest du die betroffene Stelle schonen und ggf. mit Eispacks kühlen.
Besonders gefährlich sind Stöße in die Magengegend oder auf den Kopf. Selbst wenn von außen kein Schaden erkennbar sind, können Organe oder das Gehirn verletzt sein. Sofortige ärztliche Hilfe ist notwendig.
Besteht der Verdacht auf innere Blutungen und die Person fällt in einen Schockzustand, solltest du ihre Beine hochlagern.
Auf keinen Fall darf die Person selbst versuchen, zu stehen oder zu laufen. Überprüfe regelmäßig die Atmung, während du auf den Rettungsdienst wartest, und führe bei Atemstillstand Reanimationsmaßnahmen durch.
Bei Kopfverletzungen empfiehlt sich die Lagerung mit leicht erhöhtem Oberkörper. Der Kopf sollte so wenig wie möglich bewegt und die Wunde mit sterilen Auflagen bedeckt werden. Halte die Person nach Möglichkeit mit einer Decke warm.
Ein gebrochenes Bein oder Arm in der Wildnis ist zwar selten lebensbedrohlich – kann dich jedoch in eine schwierige Situation bringen, wenn du allein unterwegs bist. Auch darum empfiehlt es sich, einen GPS-Sender oder ein Handy für Notfälle mitzunehmen.
Als Ersthelfer solltest du die gebrochene Stelle zur Schmerzlinderung ruhig lagern – etwa auf Kleidung, Decken oder Kissen. Handelt es sich um einen geschlossenen Bruch, empfiehlt sich das Kühlen mit nassen Tüchern oder Eispacks.
Offene Brüche sollten mit einer Wundauflage bedeckt werden, um Infektionen zu verhindern.
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Auch Krämpfe treten bei Überanstrengung häufig auf. Um diese zu lindern, empfiehlt sich vorsichtiges Dehnen.
Wenn der Krampf in der Wade auftritt, solltest du auf dem Fahrrad aufstehen und die Ferse nach unten drücken. Bei einem Oberschenkelkrampf steigst du am besten ab und hebst den Fuß mit der Hand in Richtung Gesäß.
Um Krämpfen vorzubeugen, schwören Wettkampfsportler auf eine ganze Reihe von Tricks:
etwa viel Trinken oder die erhöhte Aufnahme von Kalium, Magnesium und Natrium. Allerdings ist wissenschaftlich noch nicht genau bekannt, welches Mittel bei welchen Menschen wirkt und warum.
In jedem Fall empfiehlt es sich, Überlastungen zu vermeiden – vor allem nach längeren Pausen. Außerdem kannst du die Gefahr von Krämpfen durch regelmäßige Dehnübungen minimieren.
Ein ganzer Tag im Sattel kann deine vier Buchstaben ganz schön beanspruchen. Um Wundscheuern vorzubeugen, solltest du regelmäßig für Entlastung sorgen: etwa durch Pausen oder das Fahren im Stehen. Bergab-Strecken sind dafür prädestiniert.
Außerdem solltest du auf ausreichende Hygiene achten. Täglich die Unterwäsche wechseln, feuchte Tücher verwenden, nie im Outfit schlafen, das du beim Fahren trägst – mit diesen Tipps vermeidest du das Risiko von Infektionen.
Feuchtigkeit und Wärme sind ein idealer Nährboden für Pilze, denen du mit einer antifungalen Creme zu Leibe rücken kannst. Auch das Akne-Medikament Benzoylperoxid eignet sich, um Pilze und Bakterien abzutöten.
Du kannst das Mittel direkt auf die betroffene Stelle auftragen. Da es stark bleichend wirkt, sollte es jedoch nicht mit Kleidung in Kontakt kommen.
Wer sich beim Bikepacking der Sonne aussetzt, benötigt entsprechenden Schutz – vor allem in heißen, trockenen Ländern.
Eine Kopfbedeckung ist Pflicht, um dem gefürchteten Sonnenstich vorzubeugen. Sonst können starke Kopf- und Nackenschmerzen, Atemstörungen und sogar Hirnschäden auftreten.
Natürlich solltest du auch deine Haut schützen. Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutz-Faktor, lange Kleidung und regelmäßige Pausen im Schatten helfen, das Sonnenbrand-Risiko zu minimieren.
Wenn du empfindliche Haut hast, solltest du bevorzugt am frühen Morgen und Abend fahren oder Strecken wählen, die ausreichend Schatten spenden.
Wenn du verdorbene Nahrung oder keimhaltiges Wasser zu dir genommen hast, sind Magen- Darmkrankheiten eine häufige Folge. Diese können sich in Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Fieber äußern – keine idealen Bedingungen, um die Bikepacking-Tour fortzusetzen.
Du solltest deinem Körper unbedingt Ruhe gönnen, wenn die Symptome zu stark werden. Auch viel Trinken ist wichtig, da dein Körper wertvolle Flüssigkeit und Elektrolyte verliert. Derart dehydriert zu fahren kann lebensbedrohlich sein.
Bei Durchfall kannst du 3 Esslöffel Zucker und 2 Teelöffel Salz mit einem Liter Wasser zu dir nehmen. Oder du trinkst eine spezielle Elektrolyse-Lösung aus der Apotheke, um deinen Mineralhaushalt stabil zu halten.
Sollten die Beschwerden mehr als 3–5 Tage andauern oder Blut im Stuhl auftreten – such ärztliche Hilfe auf. Meistens zeigt die Behandlung mit Antibiotika gute Erfolge. Wenn du fernab jeder medizinischen Versorgung unterwegs bist, kannst du dir diese Medikamente auch selbst für den Notfall verschreiben lassen.
Urheber: tymoshchuk
Wenn du auf Reisen ernsthaft krank oder verletzt wirst, ist der Gang zum Arzt bzw. ins Krankenhaus die einzig richtige Entscheidung. Damit das unkompliziert möglich ist, solltest du die nötige Vorsorge treffen.
In den Ländern der Europäischen Union greift glücklicherweise deine deutsche Krankenversicherung. Das heißt, du wirst überall zu den gleichen Bedingungen behandelt wie im Inland. Lediglich deine Versicherungskarte solltest du dabeihaben, um die Formalitäten schnell zu regeln.
Anders im weiter entfernten Ausland: Dort erstattet die deutsche Krankenversicherung keine Kosten – bzw. erst, wenn du zurück in der Heimat bist. Oft musst du also das Geld in der Klinik vorstrecken, um überhaupt behandelt zu werden. Je nach Schwere des Unfalls kann das mehrere tausend Euro kosten.
Aus diesem Grund ist der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung so wichtig. Diese regelt die Finanzierung mit dem Krankenhaus und übernimmt außerdem die Kosten, falls du aus medizinischen Gründen zurück in die Heimat geflogen werden musst.
Doch was, wenn du im Ausland zum Arzt gehen möchtest, obwohl deine Situation noch nicht lebensbedrohlich ist? Dann hilft dir ein Blick in deine Versicherungspolice, wo alle übernommenen Behandlungen aufgelistet sind.
Natürlich kannst du auch in die eigene Tasche greifen. Selbst Schwellenländer oder Staaten der Dritten Welt besitzen mittlerweile internationale Kliniken mit hervorragender medizinischer Versorgung. Allerdings hat diese Qualität auch einen hohen Preis.
Staatliche Krankenhäuser sind erschwinglicher. Du musst jedoch bedenken, dass deren Standard nicht immer mit dem in Deutschland vergleichbar ist.
Lesetipp: Outdoor-Survival-Guide: 7 wichtige Fähigkeiten für dein Bikepacking-Abenteuer in der Wildnis
Wenn du all diese Tipps beherzigst, sollte einer sicheren Reise nichts mehr im Wege stehen.
Bleibt mir nur noch, "Hals und Beinbruch" zu wünschen – und eine gute Fahrt!
Urheber Titelbild: varunalight
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