Reise-Apotheke und Erste Hilfe beim Bikepacking – das gehört in deine Taschen

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Bikepacking verspricht Spaß, Naturerlebnisse und grenzenlose Freiheit. Doch nicht immer geht alles glatt. Auf langen Fahrten drohen Schmerzen und Verletzungen; Etwas Falsches gegessen – schon musst du dich mit Magenschmerzen herumplagen; Allergien sorgen für Juckreiz, und scheinbar harmlose Schnittwunden werden zum Problem, wenn sie sich entzünden.

Darum solltest du unbedingt eine Reiseapotheke mitnehmen.

In diesem Artikel zeige ich dir, welche Medikamente sich empfehlen.

Außerdem gehe ich auf ein genauso wichtiges – wenn nicht gar noch wichtigeres – Hilfsmittel ein: das Erste Hilfe-Set!

Ein Hinweis vorweg:

Ich bin kein Mediziner. Dementsprechend kann (und soll) dieser Artikel auch keine Beratung beim Arzt ersetzen.

Ich gebe lediglich Erfahrungen wieder und zeige, welche Medikamente mir und anderen Bikepackern auf Tour geholfen haben.

Verletzungsgefahren beim Bikepacking

In einem eigenen Artikel habe ich mich mit den Verletzungsgefahren beim Bikepacking beschäftigt – darum hier noch einmal die Kurzfassung.

Folgende Verletzungen kommen auf Bikepacking-Touren relativ häufig vor:

  • Schnittwunden – etwa durch Äste und Dornen
  • Prellungen und blaue Flecken
  • Be- und Überlastungsschmerzen
  • Krämpfe
  • Wundscheuern
  • Sonnenbrand

Natürlich lassen sich auch Verstauchungen, Knochenbrüche und Kopf-Verletzungen nie ganz ausschließen – vor allem auf gefährlichen Strecken.

Je nach Reisezeit und -Ort kommen Sonnenbrand, Dehydrierung oder Unterkühlung dazu.

In Deutschland ist das Risiko jedoch eher gering.

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Krankheiten/Beschwerden beim Bikepacking

Viele Bikepacker hatten auf ihren Touren bereits mit den folgenden Krankheiten und Beschwerden zu kämpfen:

  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Erkältung
  • Nacken- und Rückenschmerzen durch Zugwind
  • Kopfschmerzen
  • Allergische Reaktionen
  • Juckreiz durch Insektenstiche

Reiseapotheke „Must Haves“

Sehen wir uns nun an, welche Medikamente unbedingt in deine Urlaubsapotheke sollten.

Schmerzmittel

Ein Indianer kennt keinen Schmerz! Doch Hand aufs Herz – Wenn dir alles weh tut, wirst du kaum noch motiviert fahren können.

Darum lohnt es sich, (rezeptfreie) Schmerzmittel dabeizuhaben.

Ibuprofen* und Paracetamol* lassen sich breit anwenden, können Fieber senken und haben so gut wie keine Nebenwirkungen – ideale Voraussetzungen also.

Zwar hat auch Aspirin eine schmerzstillende Wirkung; diese ist jedoch eher gering.

Außerdem verdünnt der Wirkstoff das Blut, was im Fall von Schnittverletzungen nicht ganz ungefährlich ist.

Stärkere Schmerzmittel wie Opiate sollten nur in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden.

Sie haben teils starke Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schwindel und Müdigkeit, sodass du nach der Einnahme nicht mehr weiterfahren darfst.

Schmerzlindernde Salben

Natürlich kannst du Schmerzmittel auch lokal auftragen – etwa, wenn du deine Beine überanstrengt, dir einen Muskel gezogen oder den Nacken verspannt hast.

Besonders beliebt ist der Wirkstoff Diclofenac*.

Er lindert Schmerzen, hemmt Entzündungen und wirkt kühlend.

Nebenwirkungen hast du fast keine zu befürchten, und bei der Anwendung kannst du kaum etwas falsch machen.

Ich empfehle daher, immer eine kleine Tube Diclofenac (z. B. Voltaren Schmerzgel) mitzunehmen.

Bepanthen gegen Wundscheuern

Den ganzen Tag im Sattel sitzen geht ganz schön auf die vier Buchstaben.

Da kommt es schon einmal vor, dass du dir den Po schmerzhaft wundscheuerst.

Neben einer Ruhepause und trockener Kleidung empfehle ich Bepanthen*.

Der darin enthaltene Wirkstoff Dexpanthenol fördert die Regeneration der Haut, verschließt kleine Wunden und wirkt hydrierend. Außerdem beugt er Entzündungen vor.

Antiseptikum

Du bist an einem dornigen Ast hängen geblieben – oder hast dich am Deckel der Konservendose geschnitten?

Für solche Fälle empfiehlt es sich, ein Antiseptikum dabeizuhaben.

Mittel wie Octenisept* sind als Spray erhältlich, das du einfach anwenden kannst.

Sie reinigen Kratz- und Schürfwunden, bevor sie sich entzünden, und helfen außerdem bei offenen Blasen.

Schon nach einer kurzen Einwirkzeit kannst du die Wunde mit einem Pflaster oder Verband bedecken.

Mittel gegen Übelkeit und Durchfall

Ungewohnte Ernährung, abgestandenes Wasser, dazu langes Sitzen und körperliche Belastung – das kann den Magen ganz schön durcheinanderbringen.

Die Folge:

Bauchschmerzen und/oder Durchfall bis hin zur Übelkeit.

Um diese Symptome zu lindern, gibt es einige rezeptfreie Mittel.

  • Kohletabletten* binden Giftstoffe im Darm, sodass sie bei Durchfall eingesetzt werden können. Nebenwirkungen sind keine bekannt. Es empfiehlt sich aber, zeitgleich zur Einnahme viel zu trinken.
  • Loperamid* verfestigt den Stuhl und kann Krämpfe lösen. Du solltest den Wirkstoff jedoch nur einnehmen, wenn der Durchfall wirklich akut ist, da Loperamid die Ausscheidung von Keimen verlangsamt.
  • Gegen Magen-Darm-Krämpfe helfen Medikamente wie Buscopan* oder Novalgin*. Diese haben jedoch starke Nebenwirkungen, sodass die Einnahme vorher mit einem Arzt besprochen werden muss.
  • Ein beliebtes Mittel gegen Übelkeit ist Vomex*. Der Wirkstoff Dimenhydrinat entfaltet seinen Effekt direkt im Gehirn (Brechzentrum) und hemmt den Drang, sich zu übergeben. Beachte jedoch, dass manche Präparate sedierend wirken.
Reise Apotheke Ausland

Urheber: Mediteraneo

Reiseapotheke im Ausland

Alles, was ich bisher geschrieben habe, gilt auch im Ausland. Darüber hinaus können sich folgende Reisemedikamente lohnen:

Antibiotika

Es ist ein Alptraum:

Du bist beim Bikepacking in tropischen Gefilden unterwegs und hast dir den Magen verdorben.

Die nächste Ortschaft ist meilenweit entfernt – vom nächsten Krankenhaus ganz zu schweigen.

Für solche Fälle empfehlen sich Breitband-Antibiotika wie Doxycyclin:

Breitband deshalb, weil sie gegen eine ganze Reihe von Bakterien wirken.

Antibiotika sind rezeptpflichtig.

Am besten gehst du also zu deinem Hausarzt und schilderst ihm die Reisepläne.

Dann erhältst du ein Rezept.

Insektenschutz

Heimische Stechmücken mögen nervig sein – gefährlich sind sie jedoch nicht.

Im Ausland dagegen sieht die Sache schon anders aus.

Je nach Region können die Stecher Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber übertragen.

Es empfiehlt sich also, sie abzuwehren.

Vergiss „Autan“ und Co!

Darüber lachen sich tropische Moskitos nur tot.

Geh stattdessen in die Apotheke und verlange Mittel mit mindestens 50 % DEET.

Dieser Wirkstoff wird von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen. 

Malaria-Medizin

Bleiben wir in den Tropen:

Je nach Reiseziel und Zeit lässt sich ein gewisses Malaria-Risiko nicht ausschließen.

Wer länger in der Wildnis unterwegs ist, sollte entsprechende Medikamente wie Malarex mitnehmen.

Wichtig:

Malarex ist zur Prophylaxe gedacht.

Du musst es vor, während und nach der Reise einnehmen.

Achte also darauf, dass dein Vorrat für die ganze Zeit reicht.

Auch zur Behandlung von Malaria kann Malarex eingesetzt werden.

Da die Nebenwirkungen nicht ohne sind, solltest du dieses Vorgehen aber mit einem Tropen-Mediziner besprechen.

Medikamente ins Ausland mitnehmen – erlaubt oder nicht?

Bevor du ins Ausland fliegst, beachte:

Medikamente, die in Deutschland frei verfügbar sind, können andernorts strengeren Beschränkungen unterliegen.

Informiere dich also vorher, ob du sie einführen darfst.

Meistens benötigst du eine englische Übersetzung deines Rezepts und/oder musst die Mitnahme vorher bei der Gesundheitsbehörde des Landes beantragen.

Das gilt vor allem für Schmerz- und Betäubungsmittel wie Opiate sowie Supplements auf Cannabis-Basis (CBD).

Letztere sind mancherorts komplett verboten.

Lass sie also zuhause, ehe du eine Haftstrafe riskierst!

Fahrrad Erste-Hilfe

Urheber: encierro

Individuelle Bedürfnisse

Jeder Bikepacker ist verschieden – dementsprechend muss auch die Reiseapotheke von Person zu Person angepasst werden.

Folgende Medikamente bieten sich je nach Situation und Verfassung an.

Antihistaminika

Antihistaminika lindern die Symptome einer allergischen Reaktion – etwa, wenn du zur Pollen-Saison unterwegs bist oder empfindlich auf bestimmte Gräser reagierst.

Natürlich kann es auch vorkommen, dass sich eine Allergie zum ersten Mal zeigt.

Es ist daher eine gute Idee, die Mittelchen einzupacken. Beachte:

Viele Antihistaminika machen müde.

Sei also vorsichtig, wenn du nach der Einnahme weiterfährst.

Mittel gegen Insektenstiche

Mückenstiche gehören im Sommer dazu – und natürlich solltest du den Juckreiz stoisch und ohne Murren aushalten.

Doch mal ehrlich: völlig zusammengestochen ist an Erholung nicht mehr zu denken.

In Regionen mit vielen Stechmücken spricht daher nichts dagegen, ein linderndes Medikament wie Fenistil mitzunehmen.

Wer nicht-chemische Alternativen sucht, kann einmal sog. Stichheiler probieren.

Diese erhitzen sich und werden gegen den Stich gedrückt. Das injizierte Eiweiß verklumpt, sodass auch der Juckreiz aufhört.

Viel ernster ist die Sache natürlich bei Allergien gegen Bienen- und Wespenstiche.

Für diesen Fall musst du unbedingt deine Adrenalin-Pens mitnehmen.

Erkältungs-Medizin

Du neigst zu Erkältungen und bist bei ungemütlichem Wetter unterwegs?

Dann solltest du deine Reiseapotheke entsprechend bestücken:

Ibuprofen wirkt fiebersenkend, sodass der Weg in die Zivilisation erträglicher wird.

Gegen Halsschmerzen gibt es Lutsch-Dragees, und wenn der Husten zu stark wird, kannst du Hustenstiller wie Dextromethorphan einnehmen.

Generell gilt jedoch:

Bei Anzeichen einer Erkältung solltest du nur noch so lange weiterfahren wie unbedingt nötig.

Höhenkrankheit

Auf Touren über 2.000 m besteht die Gefahr der Höhenkrankheit – und zwar selbst, wenn du dich vorher akklimatisiert hast.

Diese Krankheit bringt eine Reihe hässlicher Symptome mit sich: z. B. Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Atemnot.

Zur Prophylaxe kannst du Acetazolamid einnehmen, während pulmonale Blutdrucksenker, Steroide, Cortison und (kein Scherz!) Viagra die Symptome lindern.

Spricht dich am besten mit deinem Arzt ab, um das richtige Medikament zu finden.

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Erste Hilfe beim Bikepacking – das sollte mit auf Tour

Natürlich sind Schmerzen, Übelkeit und Co. nicht die einzigen Gefahren beim Bikepacking.

Auch Verletzungen können jederzeit auftreten.

Um dir und anderen im Ernstfall schnell Unterstützung zu leisten, ist ein Erste Hilfe-Set* das A und O. Folgende Dinge sollten enthalten sein:

  • Verbandpäckchen
  • Pflaster in verschiedenen Größen
  • Wundkompresse
  • Sterile Wundverbände
  • Dreieckstuch
  • Medizinisches Klebeband (Leukoplast)
  • Alkohol zur Desinfektion
  • Verbandschere
  • Pinzette
  • Einmalhandschuhe
  • Rettungsdecke

Natürlich ist dies nur das Pflicht-Programm.

Eisbeutel bieten sich zum Kühlen an. Kinderpflaster sind ideal, wenn du mit dem Nachwuchs unterwegs bist, und Schienen aus Aluminium können zur Erstversorgung von Knochenbrüchen eingesetzt werden.

Auch eine Signalpfeife schadet nicht.

So machst du im Notfall auf dich aufmerksam.

Reiseapotheke Checkliste

Urheber: Aleksey

Reiseapotheke – Checkliste

Fassen wir noch einmal zusammen, was unbedingt in die Reiseapotheke sollte:

Reiseapotheke - Fazit

Vorsorge ist besser als Nachsorge – das gilt auch beim Bikepacking!

Wer einen Grundstock an Medikamenten mitnimmt, fährt unterwegs beruhigter.

Doch natürlich kann deine Reiseapotheke nicht den Gang zum Arzt ersetzen.

Diesen solltest du in jedem Fall antreten, wenn die Beschwerden zu stark werden.

Ebenso wichtig: Es gibt keine Ausrede dafür, kein Erste Hilfe-Set dabeizuhaben!

Diese Sets wiegen nicht viel und kosten nicht die Welt – können im Ernstfall aber Leben retten.

Bleibt mir nur noch, dir eine gute, gesunde und verletzungsfreie Fahrt zu wünschen. In diesem Sinne:

Viel Spaß und Happy Bikepacking!

 

Dennis

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